des Stammes gebogen. Furcaläste beim $ mit deutlich gebogenem Yorderrand, die Furcalklauen deutlich
gebogen; die Genitalhöcker sind in ähnlicher Weise verlängert wie in der Gruppe fabaeformis]
beim S sind die Furcaläste deutlich nach der Spitze hin verjüngt, Vorder- und Hinterrand fast gerade.
P e n is ziemlich schlank, der Stamm nach oben stetig erweitert. Ein Fortsatz ist zurückgebogen,
überragt im Profil den Aussenrand des Stammes; zwei andere Fortsätze legen sich zu einem
etwa halbkreisförmigen Gebilde zusammen, dessen innerer Hand eine Fortsetzung des Stammes bildet.
Vorkommen: Ich habe die Art im Monat April in einem flachen Wiesentümpel gefunden.
W. Hartwig fand sie im October 1889 bei Treptow bei Berlin.
Tribus pubescens.
Die Vertreter dieser Tribus zeichnen sich sämmtlich durch reiche Behaarung der Schale aus.
Bei einem Theil der Arten {hartwigi, parallela, fa lla x , msculpta, rostrata, brevis, vielleicht auch
noch bei anderen) findet sich eine polygonale Zeichnung der Schale (vergl. oben p. 5). Dieselbe ist bisweilen
schon an lebendem Material deutlich sichtbar (so gelegentlich, nicht immer, bei C. fallax),
in anderen Fällen erscheint sie beim Einlegen in Glycerin, Creosot, Canadabalsam für kürzere oder längere
Zeit. Dabei erscheinen zunächst dunkle Linien, die polygonale Felder bilden (Taf. 4 Fig. 7). Innerhalb
dieser Felder treten dann zahlreiche feinere Linien auf, welche sehr zahlreiche kleinere polygonale
Felder entstehen lassen. Zwischen diesem Gewirr von Linien können sich dann die ersten polygonalen
Felder noch weiter markiren, oder sie können verschwinden, die ganze Felderung wird gleichmässig
dicht. Bei anderen Arten (pubescens, dentata, bisweilen auch bei den oben genannten Arten) entsteht
direct das Bild eines gleichmässig dichten Netzwerks, doch halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass
auch hier unter besonderen Umständen zunächst die grösseren Felder erscheinen. Diese Zeichnung,
die unter Umständen sehr auffällig, eignet sich wegen ihrer geringen Beständigkeit sehr wenig zur
Charakterisirung der Arten.
Die Tribus umfasst nach meiner Auffassung folgende Arten \r pubescens, fa lla x , parallela
insculpta, rara, dentata, brevis, rostrata, hartwigi. Obwohl wir es in derselben mit einer natürlichen
Gruppe zu thun haben, ist es mir nicht gelungen, ein gemeinsames Merkmal derselben im
Bau der inneren Organe aufzufinden.
Die Gruppe bietet für die Unterscheidung der Arten die meisten Schwierigkeiten, selbst bei
starker Berücksichtigung der inneren Organe ist sie bisweilen noch schwierig.
Candona brevis n. sp.
(Taf. 4 Fig. 5,20, Taf. 5 Fig. 26—3 0 )^ ||
Linke Schale des $: Höhe zur Länge = ^ |: 1,7, am höchsten auf der Länge. Der Dorsalrand
bildet hier eine stumpf gerundete Ecke, er fällt nach vom deutlich und geradlinig ab, ist auf 2 ¡7
der Länge durch eine wenig ausgeprägte Ecke gegen den breit gerundeten Vorderrand abgesetzt. Nach
hinten fällt der Schalenrand steil im flachen Bogen ab, geht ohne Grenze in das breit gerundete hintere
Ende über. Ventralrand gerade, nicht ausgebuchtet. Rechte Schale der linken sehr ähnlich, Dorsalrand
etwas weniger steil abfallend, ebenso die Schale des 3 der des $ sehr ähnlich.
Die Schale ist dicht und ziemlich deutlich punktiert, mit langen und kräftigen Haaren mässig
dicht bedeckt.
Von oben gesehen Breite zur Länge (?) 1: 1,6, die grösste Breite liegt auf 4/? der Länge.
Die Seiten bilden Bogen, welche von vorn bis hinten ziemlich gleichmässig verlaufen, ein stumpfes
vorderes und hinteres Ende entstehen lassen.
Die linke Schale übergreift die rechte nur sehr unbedeutend.
Länge von $ und 3 = 0,8 mm.
Innere Organe: Furca in beiden Geschlechtern mit fast geradem, nur an der Basis schwach
gebogenem Vorderrand; die Borste des Hinterrandes entspringt auf etwa 4/ö der Länge des Hinterrandes.
Furcalklauen lang, die längere erreicht fast die Länge des Vorderrandes, die untere Hälfte fast gerade,
die obere schwach gebogen.
Greiforgan des 3 links ziemlich schlank, der Stamm nach der Spitze hin wenig aber deutlich
erweitert, der Ventralrand fast gerade. Der Finger bildet in seiner proximalen Hälfte eine direkte Fortsetzung
des Stammes, seine distale schlankere Hälfte bildet annähernd einen rechten Winkel mit abgerundeter
Ecke gegen den Stamm und die Basis des Fingers. Das rechte Greiforgan dem linken
ähnlich, der Stamm nach der Spitze hin stärker verdickt, entsprechend der Dorsalrand von Stamm und
Finger viel stärker gewölbt, der Ventralrand des Fingers bildet einen Bogen, keinen Winkel.
P en is: Der Stamm breit, Breite etwa 2ls der Länge, die grösste Breite liegt etwa auf
*/2 Länge des Stammes, das obere Ende quer abgestutzt. Der äussere Fortsatz umfangreich, schräg
nach oben gerichtet* quer abgestutzt, mit gerundeten Ecken,, der mittlere Fortsatz überragt den Stamm
deutlich, er endet breit, gerundet; seine Verbindung mit dem Vas deferenz ist nicht deutlich zu erkennen,
der innere Fortsatz überragt den mittleren Fortsatz deutlich, ist etwas breiter wie dieser, er
entsendet nach innen einen breiten, stumpf gerundeten Fortsatz.
Vorkommen: Ich habe die Art häufig in den Monaten März und April, selten im September
in einem morastigen Graben gefunden, welcher sich in den Iiyckfluss nah bei seiner Mündung in die
Ostsee ergoss, und zwar wenige Schritte von der Mündung des Grabens in den Ryck, so dass dort
sicher häufig eine Beimischung von Ostseewasser zum Süsswasser erfolgte. Neben dieser Art fanden
sich Candonopsis Kingsleii, Candona protzi, fabaeformis, fa lla x , Cyclocypris, Cyprisophthalmica,
alle genannten Arten sehr häufig, ein zweites Mal fand ich die Art in wenigen Exemplaren in einem
sehr flachen Wiesentümpel, der frühzeitig im Jahr austrocknet.
Candona dentata n. sp.
Taf. 6 Fig. 1,8-18.
Linke Schale des ?: Höhe zur Länge etwa 4:7; die grösste Höhe liegt etwa auf 7/io der
Schalenlänge. Der Dorsälrand bildet hier einen stumpfen Winkel mit abgerundeter Ecke. Von hier aus
verläuft der Schalenrand nach vorn sehr wenig abfallend und fast gradlinig bis zu etwa iU der Schalenlänge,
eine Grenze gegen den breit gerundeten Vorderrand ist angedeutet. Das Hinterende ist sehr
breit gerundet, breiter als das Vorderende. Ventralrand schwach aber deutlich eingebuchtet. Rechts
fällt der üorsalrand deutlicher nach vorn ab; die Grenze zwischen Dorsal und Vorderrand ist deutlicher,
unterhalb „der Ecke findet sich gewöhnlich eine flache Einbuchtung. Schale des 3 der des $ ähnlich,,
etwas höher, Dorsalrand etwas steiler nach vorn abfallend. In beiden Geschlechtern ist die Schale
ziemlich dicht mit feinen, nicht sehr auffälligen Punkten besetzt; die Haare sind kräftig, ziemlich lang,
besonders am Hinterrand.
Von oben gesehen in beiden Geschlechtern ziemlich stark comprimirt, Breite zur Länge = 2: 5;
die grösste Breite liegt in der Mitte oder wenig hinter derselben. Die Seitenlinien bilden flache Bogen,
welche sich am hinteren Ende unter spitzem Winkel treffen. Am vorderen Ende sind die Bogen