Var. acuminata 2,1—2,3 mm.
Var. mecLia lj8—-2,2 mm.
Var. obtusa 1,6—1,9 mm.
Gliedmaassen: Die Sch wimmborsten der 2. Antenne überragen meist die Spitzen der Klauen
desselben Gliedes; die Klauen der Maxille sind ungezähnt. Die Furcaläste schlank, der Vorderrand
deutlich gebogen, bald bildet er nur einen einfachen, aber deutlichen Bogen, in diesem Fall ist der
Hinterrand ebenfalls deuthch gebogen, bald ist der Bogen flacher, der Yorderrand bildet eine schwach
geschwungene Sförmige Linie, der Hinterrand ist annähernd gerade, beide Formen gehen in einander über, ihr
Yorkommen scheint nicht im Zusammenhang mit der Schalenform zu stehen. Die Klauen sind schlank,
wenig gebogen, die längere etwa so lang wie 2 ¡3 des Yorderrandes. Die Borste des Hinterrandes entspringt
in mässiger Entfernung von der unteren Klaue, die Entfernung ist etwa gleich 1/a der Länge
dieser Klaue.
Bewegung: Die Thiere vermögen gut frei zu schwimmen, verlassen oft den Grund, um sich
längere Zeit frei schwimmend umherzutreiben.
Yorkommen: Die Art gehört zu den allerhäufigsten Frühjahrsformen; fast in jedem Graben,
in jedem Wiesentümpel, der sich im Winter mit Wasser füllt, im Sommer austrocknet, wird man sie
finden, besonders häufig in den Monaten März bis Mai, auch im Juni habe ich sie noch gefunden.
Füllen sich die Gräben und Lachen durch sommerliche Regengüsse wieder mit Wasser, so können sie
auch im Sommer und Herbst wieder erscheinen. Ob sie in Gewässern, welche nicht austrocknen, Vorkommen
und dort eine ununterbrochene Generationsfolge haben, kann ich nicht entscheiden.
Was das Yorkommen der einzelnen Yarietäten anbetrifft, so sind wohl Var. media und obtusa
gleich häufig, viel seltener ist Var. acuminata. Man findet ebenso oft an einem Fundort nur die eine
Varietät, nur Var. obtusa oder media, wie die verschieaajn BV am nebeneinander. Var. acuminata -
habe ich nur neben media gefunden.
Sonstiges Yorkommen: im ganzen Gebiet überaus häufig; einzige Süsswasserform, welche
Yanhöffen auf Grönland erbeutete.
Cypris L illjeb o rg i n. sp?
Taf. 15 Fig. 5, 6, 14, 15.
Cypris virens L illje b o rg p. 117 Taf. 8 Fig. 16, Taf. 9 Fig. 4, 5, Tat. 10, Fig. 23—25.
Taf. 12 Fig. 5, Taf. 19 Fig. 8, Taf. 26 Fig. 8.
Die für die Erkennung der Art wichtigen Zeichnungen bei Lilljeborg, besonders Taf. 10
Fig. 23 und 25 passen viel besser zu der vorliegenden Art, wie zu Cypris virens, allerdings dürften
Lilljeborg neben der fraglichen Art auch Cypris virens Vorgelegen haben, beide vermischt worden sein.
L in k e Schale des $: Die Höhe etwas grösser als die halbe Länge, der höchste Punkt liegt
etwas vor der Mitte. Der Dorsalrand bildet einen stumpfen Winkel mit deutlicher, wenig abgerundeter
Ecke. Der vordere und hintere Schenkel dieses Winkels bilden flache Bogen, welche ziemlich gleich
steil abfallen; der vordere wenig steiler als der hintere; der vordere geht ohne Andeutung einer Grenze
in den mässig breit gerundeten Yorderrand über, der hintere bildet bisweilen eine undeutliche Ecke mit
dem Hinterrand, gewöhnlich fehlt diese Ecke und er geht ohne Andeutung einer Grenze in den Hinterrand
über, welcher deutlich schmaler gerundet ist als der Vorderrand. Der Yentralrand zeigt eine
deutliche Ausbuchtung in der Mundgegend, er geht im flachen Bogen ohne Andeutung einer Grenze
in den Vorder- und Hinterrand über. Am Yorderrand und in der vorderen Hälfte des Ventralrandes
erkennen wir deutlich eine schmale verschmolzene Zone, welche von zahlreichen schlanken, unverzweigten
Porencanälen durchbohrt wird, weniger deutlich ist die verschmolzene Zone am Hinterrand zu sehen.
Der Saum überragt als sehr schmaler Streifen den Yorderrand, es ist mir nicht immer gelungen, ihn
dort nachzuweisen.
Die re ch te Schale ist der linken ähnlich, unterscheidet sich von ihr in folgenden Punkten:
Die Ecke des Winkels, welche der Dorsalrand bildet, ist ziemlich stark abgerundet, die Schenkel verlaufen
fast geradlinig, Dorsalrand und Hinterrand bilden stets miteinander einen deutlichen Winkel mit
gerundeter Ecke; die verschmolzene Zone ist am ganzen Schalenrand deutlich sichtbar, verbreitert sich
in der Mundgegend deuthch; einen, Saum habe ich nirgends aufzufinden vermocht.
Beide Schalen sind mässig dicht mit ziemlich auffälligen Porencanälen bedeckt, welche ziemlich
kurze und dünne Börstchen tragen; nur am Yorderrand ist die Behaarung etwas dichter, einzelne
Borsten kräftiger. Nahe dem Yorderrand erheben sich etwa 5 Porencanäle warzenartig.
Färbung: Die Grundfarbe ist ein schmutziges Grün; besonders dunkel ist die Umgebung der
Schliessmuskelansätze und die Partie über ihnen, ferner ein den oberen Schalenrand begleitender
Streifen, etwas heller ist die hintere Schalenhälfte, in ihr besonders hell der Raum über den Eierstöcken
und Leberschläuchen; ungefähr eben so hell ist die vordere Schalenhälfte, besonders die Augengegend
und die Region unter den Schliessmuskelansätzen. Die lebhaft orangefarbenen Eier scheinen deutlich
durch, beeinflussen das Aussehen des Thieres sehr.
Yon oben gesehen ist die Breite annähernd gleich V2 der Länge, die grösste Breite liegt
wenig hinter der Mitte. Die Seiten bilden sehr flache Bogen, welche sich nahe dem hinteren Körperende,
etwa im letzten V* stärker biegen, so ein gerundetes Hinterende entstehen lassen, dessen Rundung
in der Mitte durch eine Ecke unterbrochen wird. Nahe dem vorderen Körperende sind beide Seiten
deutlich eingedrückt, es entsteht so dicht hinter dem Yorderende jederseits eine flach concave Stelle-
der concave Bogen wird unterbrochen durch ein oder zwei deutliche Spitzen (die Warzen nahe dem
Yorderrand). Das Yorderende ist quer abgestutzt. Die linke Schale umfasst die rechte, überragt sie
nur unbedeutend.
Länge 1,37—1,6 mm.
Gliedmaassen: Die Schwimmborsten der 2. Antenne erreichen die Spitzen der Klauen oder
überragen dieselben. Die Klauen der Maxille ungezähnt.
F u rc a lä s te : Der Yorderrand ziemlich stark concav, nahe der Spitze schwach convex, die
Klauen schlank,- deutlich gebogen, die längere etwa 1/2 so lang wie der Yorderrand. Die Borste des
Hinterrandes entspringt in geringer Entfernung von der hinteren Klaue, die Entfernung ist etwa == 1U
der Länge der letzteren. Klauen und Hinterrand zeigen erst bei Anwendung stärkerer Yergrösserun«»-
(Zeiss D) eine feine Wimperung; der Hinterrand differenzirt sich deutlich in einen distalen derberen
und einen proximalen zarteren Abschnitt mit dünnhäutigem, saumartigem Anhang.
Bewegung: Die Thiere vermögen nicht .frei zu schwimmen, sie bewegen sich nur rasch
gleitend über den Boden.
Yorkommen: Ich habe die Art nur einmal in einem sehr flachen Graben am Waldesrand
gefunden,- • und zwar im April und Mai. Der Graben war dicht mit todtem Laub bedeckt, enthielt
neben der beschriebenen Art, die sehr häufig war, noch Potamocypris fulva, Cypris elliptica, Cypris
tumefacta, an tieferen Stellen auch Cypris strigata und virens, alle Arten sehr häufig.
Die Art gehört unzweifelhaft in die nächste Verwandtschaft von C. virens; man ist versucht,
sie dieser variabeln Art als Yarietät einzureihen. Doch finde ich sie nicht durch Uebergänge
mit virens verbunden, auch fällt sie einigermaassen aus dem vorhin charakterisirten Formenkreis von
virens heraus. Zur Unterscheidung von virens mag folgendes Merkmal beachtet werden: Die vordere
und hintere Schalenhälfte sind annähernd symmetrisch, der Dorsalrand fällt nach beiden Seiten stark ab,
Zoologica. Heft 30. * 9