eingeschnitten. Die zwischen den Kerben liegenden Lippen sind etwas verdickt und stets breit
gerundet, nicht schlank spitzig, wie bei der St. canopus Savigny’s.
In der Gestaltung der Go n a d e n liegt eines der Haupt-Charaktere der Art St. canopus
im weitesten Sinne. Es finden sich in der Regel jederseits zwei lange und dick schlauchförmige,
unregelmässig und eng gekrümmte oder geschlängelte weibliche Geschlechtsorgane. In einem
einzigen Falle fand ich linkerseits nur einen einzigen, rechterseits norraalerweise zwei Ovarial-
schläuche. Ein anderes Exemplar vermittelt zwischen dieser Abnormität und dem normalen Zustand,
indem die beiden Ovarialschläuche der linken Seite mit ihren vorderen Enden verschmolzen
sind, so dass sie auch als einziger, hinten gabelförmig gespaltener Ovarialschlaucli betrachtet
werden können. Bei der Stammform der St. canopus fand Savignt ebenfalls in einem einzigen Falle
eine Reduktion der Ovarialschläuche, hier aber nicht nur linkerseits, sondern auf beiden Seiten.
Die Ovarialschläuche fallen durch ihre intensiv gelbe Färbung auf. Sie sind innerlich zerklüftet. Die
Ovarien ragen von den seitlichen Wandungen, sowie von der freien, vom Innenkörper abgewendeten
Wandungsfläche in das Lumen des Schlauches hinein, während sich ein breiter Kanal, von dem die
Zerklüftung ausgeht, basal an der Fläche des Innenkörpers entlang hinzieht. Die männlichen Geschlech
tso rg an e sind von den weiblichen gesondert. Sie erscheinen bei jüngeren Exemplaren als
zahlreiche kleine'Säekchen, die in den hinteren Körperpartien jederseits von dem Innenkörper in den
Peribranchialraum hineinragen. Einige dicht neben einander liegende Hodensäckchen erscheinen mit
einander verschmolzen. Es entspricht das Aussehen der männlichen Geschlechtsorgane hier durchaus
der Abbildung S avigny’s von St. canopus. Dieses Aussehen ändert sich aber bei weiterer
Ausbildung. Die Hodensäckchen vermehren sich und kommen bald so eng zu stehen, dass sie sich
fest zusammendrücken. Schliesslich bilden sie jederseits in der hinteren Körperregion ein zusammenhängendes,
unregelmässig umrandetes Polster, das nur in Schnittserien seine Zusammensetzung aus
zahlreichen Hodenbläschen deutlich erkennen lässt, während äusserlieh nur eine undeutliche polygonale
Felderung als Anzeichen des Konglomerats bleibt. Die männlichen Geschlechtspolster sind
mehrfach lochartig durchstochen und aus diesen Löchern ragen die hier eng und lang gestielten
Endocarpen hervor und über die Oberfläche der Polster hinweg in den Peribranchialraum hinein.
Die männlichen Geschlechtsorgane sind blass gelblich.
F u n d n o tiz e n : Smyth Channel, Puerto Bueno, 8 Fd., an einer von einem Paguriden bebewohnten
Tritonium-Schale; W. Miohaelsen leg. 5. VII. 93.
„ „ Ul t imaEsperanza, Geröll mit Algen; A. Ohmn leg, 5. IV. 96.
Magalhaens-St rasse, Punta Arenas, bei Sturm an den Strand geworfene
Tangwurzeln; W. Miohaelsen leg. IX. 92.
„ „ Punta Arenas, an Balanus-Schalen; R. P aessler leg.
1896.
„ „ Punt a Arenas, 15 Fd., an Balanus-Schalen; W. Miohae
l s e n leg. 14. XII. 95.
„ „ Ri oSe c o , 10—20 Fd., Schillgrund, A. Ohlin leg.
14. I. 96.
„ „ Kap Valent in an der Dawson-Insel, 100 Fd., Schillgrund;
A. Ohlin leg. 12. III. 96.
„ „ Puerto Harris an der Dawson-Insel, 15 Fd., Schillgrund;
A. Ohlin leg. 11. III. 96.
Magalhaens-Strasse, Bahia Inútil, 11—15 Fd., Geröllgrund; A. Ohlin leg.
23. I. 96.
p „ Rio Condor, 50 Fd., Schillgrund; A. Ohlin leg. 26. II. 96.
Styela Pfefferi Michlsn.
Tafel I I F ig . 16; T a fel III F ig . 6 u. 7.
P o ly c a rp a v i r id i s Herdman?, Pfeffer: Fau na Süd-Georg., p. 39.
1899 S ty e la P fe ffe ri, Miohaelsen: Tunic. Magalh. Süd-Georg., p. 367.
Diagnose: P la tt gedrückt, k u g e lig mit unregelmässigem Stiel, der kürzer als der 14 mm breite
Körper; Körperöffnungen a u f ziemlich grossen, warzenförmigen Siphonen, ca. 7g Körperumfang (in der
Medianebene gem e ssen ) von einan d er entfernt; Cellulosemantel dünn, weich lederartig, zäh, kaum durchscheinend,
g a n z glatt, dunkel gefärbt. Mund-Tentakeln ca. 19, von dreierlei Grösse, 8 erster Ordnung mit
8 zweiter Ordnung alternirend, dazwischen noch e in ig e w en ig e sehr k le ine dritter Ordnung. Dorsaltuberkel
polsterförmig; Hörner der Flimmergrube g eg ene inan de r ein g eb o g en , e in e herzförmige Fläche, d eren Einschnitt
nach vo rn g ew en d e t ist, umschreibend. Kiemensack jede rseits mit 4 deutlichen Falten; L ä n g sg e fä sse
a u f den F alten dicht g ed rän g t, zwischen den Falten ziemlich weitläufig. Haupt-Quergefässe meist schmal,
je d e s v ier te oder achte (?) bedeutend stärker; Maschen durch secundare Quergefässe halbirt; Kiemenspalten
bis 6 (und mehr?) in einer Masche, la n g und breit, parallelrandig. Dorsalfalte g la tt und fast glattrandig,
nur spärlich und u nr egelmässig gekerbt. Darm linksseitig, e in e mässig we ite Schleife b ild en d ; Magen läng lich
oval, mit. ca. 27 auch äusserlieh erkennbaren L ängsfalten. Jeder seits 2 getrennte, zw ittrige Gonaden,
je d e e in e v ielfa ch und ged rän g t v e r zw e ig te und g e lap pte Masse darstellend; Ovarien besonders die basalen,
dem Innenkörper an liegen den Partien einnehmend, aber auch in die Zweigenden, die vornehmlich v on
Hodenbläschen g eb ilde t werden, eindringend.
Das einzige vorliegende Stück dieser Art gleieht in seinen äusseren Charakteren (Tafel I
Fig. 16) der Poly carpa viridis H erdman und wurde deshalb von P fe f fer , der auf eine Untersuchung
der inneren Organisation aus museologischen Rücksichten verzichtete, unter gewissem Vorbehalt
jener australischen Art zugeordnet. Die jetzt zur Ausführung gebrachte Section ergiebt
wesentliche Abweichungen in der Organisation der südgeorgischen Form von der jener Polycarpa-Art;
so sind die Geschlechtsorgane durchaus anders gebildet, und zwar derart, dass diese Form der
Gattung Styela einverleibt werden muss. In mancher Beziehung erinnert diese Art auch an die
arktische Styela gelatinosa T raustedt, von der sie aber wiederum in erster Linie durch den Bau
der Geschlechtsorgane abweicht.
A e u s se re s : Das einzige Exemplar von St. Pfefferi (Taf. II Fig. 16) hat folgende Ges
t a l t : Der eigentliche Körper, abgesehen vom Stiel und den Siphonen, ist seitlich plattgedrückt
kugelig. Von der ventralen Kante dieses eigentlichen Körpers entspringt ein etwas geschrumpfter,
in Folge der Konservirung flach zusammen gefallener, schwach gebogener Stiel, der etwas kürzer
als der Durchmesser des eigentlichen Körpers in der Medianebene und nicht ganz halb so breit ist.
Die vordere Kante dieses Stieles steht senkrecht auf der Mitte des ventralen Randes des eigentlichen
Körpers. Die Körp e r Öf fnungen , deutliche kreuzförmige Schlitze, stehen auf scharf abgesetzten,
grossen, papillenförmigen Siphonen, die Ingestionsöffnung ungefähr ein Viertel des kreisförmigen
medianen Körperumfanges vor der Vorderkante des Stieles, die Egestionsöffnung ungefähr
ein Sechstel jenes Körperumfanges hinter" der Ingestionsöffnung an der dorsalen Kante des
eigentlichen Körpers. Der Zwischenraum zwischen den beiden Siphonen der Körperöffnungen ist
ungefähr so gross, wie diese Siphonen breit. Die Höhe der S i p h o n en verhält sich zu ihrer Breite
ungefähr wie drei zu vier. Es Hessen sich an dem Stück folgende Dimen s i o nen feststellen: