Durchmesser des eigentlichen Körpers in der Medianebene 14 mm; Breite des eigentlichen Körpers
9 mm; grösste Dimension, von der Spitze des Stiels bis zur Mitte der dorsalen Körperkante, 27 mm;
Länge des Stiels in der Axe etwa 12 mm; Breite des Stieles (in Folge der Verplattung wohl an
dem geschrumpften Stück grösser als an dem lebenden) 61/2mm; Breite der Siphonen 3x/2 mm;
Höhe der Siphonen 2l/2 mm.
Der Ce l l u l o s ema n t e l ist dünn (etwa 0,1mm dick), weich lederartig, aber zäh und
kaum durchscheinend. Seine Aussenfläche ist ganz glatt und lässt auch bei mikroskopischer Betrachtung
keine Spur irgend welcher Bewaffnung erkennen. Einzelne seichte Furchen und Einbeulungen
sind wohl auf Kosten der Schrumpfung bei der Konservirung zu setzen. Der Cellulosemantel
zeigt ausserdem nur einen sehr spärlichen Aufwuchs von Fremdkörpern, und zwar linkerseits
an der Ursprungsstelle des Stieles zwei /Spi/whis-Röhren und daneben spärliche Schlammpartikelchen.
An den Siphonen und in ihrer unmittelbaren Umgebung ist der Cellulosemantel etwas
verdickt. Die Innenfläche ist grau, stark perlmutterglänzend; im Schnitt ist der Cellulosemantel
weisslich grau. Ueber die F ä r b u n g des lebenden Thieres findet sich keine Angabe. Das kon-
servirte Thier hat eine perlmutterartige bläuliche Grundfarbe, die stellenweise, zumal an den Siphonen,
durch eiii helles Olivenbraun überdeckt wird.
In n e re O rg a n is a tio n : Der I n n e n k ö r p e r liegt in ganzer Ausdehnung der Innenfläche
des Cellulosemantels dicht und fest an. Er ist ungemein zart. Nur in den vorderen Körperpartien
lässt sich deutlich eine Ringmuskelschicht und eine Längsmuskelsehicht unterscheiden. Die
Fasern der Längsmuskelschicht erreichen hier eine Dicke von höchstens etwa 0,1 mm; sie sind
vielfach gabelig gespalten und lassen breite Lücken zwischen sich; die Riugmuskeln bilden hier
dünnere Stränge bis zu etwa 0,03 mm Dicke, die dafür etwas dichter gestellt sind, so dass die
Zwischenräume ungefähr der Dicke der Muskelbündel gleichkommen. In den hinteren Körperpartien
bilden die Muskelstränge ein weitläufiges, unregelmässiges Netzwerk.. Zahlreiche zarte
E n d o c a r p e n ragen vom Innenkörper in den Peribranchialraum hinein.
St. Pfefferi besitzt zahlreiche, feine, fadenförmige Kloakal-Tentakeln; dieselben scheinen
keinen geschlossenen Kreis, sondern nur einen Kreisbogen (Halbkreis?) zu bilden. In dem Kreisviertel
vor der Egestionsöffnung stehen sie ziemlich dicht; zugleich sind sie hier ziemlich lang;
nach den Seiten hin werden sie spärlicher und in der hinteren Kreishälfte scheinen sie ganz zu fehlen.
Der Mu n d -T e n t a k e l k r a n z besteht aus einfachen, ziemlich weitläufig gestellten
Tentakeln. Ich fand deren 8 sehr grosse und, mit diesen alternirend, 8 mittelgrosse. Ausserdem
schieben sich noch einige spärliche und winzige Tentakeln einer dritten Ordnung zwischen diese
Tentakeln erster und zweiter Ordnung ein; ich fand jedoch nur 3 solcher winziger Tentakeln.
Der D o r s a l t u b e r k e l ist polsterförmig erhaben, wenig breiter als lang, vorn seicht ausgebuchtet.
Die beiden Hörner der Flimmergrube sind in symmetrischer Weise gegen einander eingebogen;
sie stossen an der Vorderseite des Dörsaltuberkels mit ihren Aussenseiten gegen einander
und ihre Enden, die die Gestalt eines Spiral-Nabels haben, liegen innerhalb der von den Hörnern
umschriebenen herzförmigen Fläche.
Die Untersuchung des Ki eme n s a c k e s wurde dadurch erschwert, dass die Partien
zwischen den Falten ungemein zart sind und durch zahlreiche feste Stränge an den Innenkörper,
sowie an die zwischen dem Innenkörper und dem Kiemensack liegenden Organe angeheftet waren.
Bei dem nicht besonders guten Erhaltungszustand des Objektes gelang es nicht, grössere Partien
dieser Kiemensackflächen herauszupräpariren. Der Kiemensack trägt jederseits vier deutliche Falten.
Die L ä n g s g e f ä s s e stehen auf diesen Falten sehr dicht gedrängt, auf den Zwischenräumen
zwischen denselben dagegen ziemlich weitläufig. Die Ha u p t q u e r g e f ä s s e sind meist ziemlich
schmal; einzelne dagegen — in unregelmässiger Folge das vierte oder das achte (?) S zeichnen
sich durch bedeutend grösseren Umfang aus. Secundäre Quergefässe halbiren die Maschen.
Die Maschen sind zum Theil etwas breiter als lang; doch bin ich nicht sicher, ob ich die breitesten
Maschen zu Gesicht bekommen habe. In den breitesten der von mir beobachteten Masche
zählte ich 6 Kiemenspalten. Die Kiemenspalten sind gross, lang und verhältnissmässig breit,
parallelrandig und an den Enden gerundet. Die zwischen ihnen verlaufenden f e i n s t e n L ä n g s g
e f ä s s e sind sehr zart. In der freien Fläche zeigte eine Kiemenspalte die Länge von 0,5 mm
und die Breite von 0,05 mm, während ein daneben liegendes Längsgefäss nur 0,016 mm breit war.
Gegen die Kiemensack-Falten hin scheinen die Kiemenspalten etwas schmäler zu werden. Auf
dieser Feinheit der feinsten Längsgefässe in Verbindung mit der Grösse der Kiemenspalten beruht
die Zartheit und Hinfälligkeit des Kiemensackes. Der Endostyl ist im Anfangstheil unregelmässig
geschlängelt.
Die D o r s a 1 f a 11 e ist ein ziemlich breiter, glatter, ungerippter und ziemlich glattrandiger
Saum. Der Rand zeigt nur spärliche, schwache, unregelmässige Einkerbungen.
Der Darm (Taf. III Fig. 6) liegt ganz an der linken Seite des Kiemensackes. Der
Oe s o p h a g u s ist dünn und zart. Er beschreibt einen Viertelkreis-Bogen. Der Magen zieht
sich ungefähr von der Mitte der Rückenseite bis nach dem Hinterende des eigentlichen Körpers,
dem Ursprung des Stiels, hin. Er ist länglich oval, ungefähr doppelt so lang wie in der Mitte
dick und lässt eine Anzahl paralleler Längsstreifen erkennen. Diesen Längsstreifen entsprechen
.schmale Längsfalten der Wandung, die mässig weit in das Lumen des Magens hineinragen. Es
sind ungefähr 27 solcher Magenwand-Falten vorhanden. Ausserdem trägt der Magen an der Innenwand
noch eine flache, parallelrandige, zart querrunzelige Typhlosolis. Der M i 11 e 1 d a r m bildet
zuerst eine ziemlich grosse, mässig weite, nach vorn hin gerichtete, nach hinten offene Schleife,
deren rücklaufender Ast nach dem Hinterende des Magens zurückkehrt. Im weiteren Verlauf zieht
sich dann der Mitteldarm an der Aussenseite des Magens entlang, jedoch nicht genau parallel mit
demselben, sondern in schlank S-förmiger Krümmung, nach vorn gegen die Egestionsöffnung hin.
Der Mitteldarm zeigt keine Spur einer Typhlosolis. In der Nähe der Oesophagus-Mündung geht
er schliesslich in den Enddarm über. Der En d d a rm ist kurz, anfangs verengt; seine Mündung
ist stark erweitert und der Mündungsrand durch tiefe Kerbschnitte in ca. 12 kleine, rundliche,
unregelmässige Lippen zerschlitzt.
Die Go n ad en (Taf. III Fig. 7) bilden jederseits zwei getrennte Massen, eine vordere
und eine hintere, die ungefähr in der Körpermitte aneinander stossen. Die einzelnen Gonaden-
mässen sind vielfach und gedrängt verzweigt; die freien Zweigenden sind kurz und dick, durchschnittlich
etwa 1 mm lang und 0,7 mm dick.
Hode n und Ovar i en betheiligen sich ziemlich gleichmässig an der Bildung dieser
Gonaden-Masse. Die Ovarien scheinen hauptsächlich die dem Innenkörper anliegende Basis der
Gonadefi-Masse zu bilden, doch ragen einzelne Ovarialmassen bis an die gegenüberliegenden freien
Partien und in die freien Zweigenden hinein, Während sich andererseits auch Hodenmassen in den
basalen Partien finden.
F u n d n o tiz e n : S ü d - G e o r g i e n ; K. v. d. S teinen leg . 188 2— 83.