
brauner Grundfärbung, weisseiy submarginaler, gewellter Fleckenreihe und sehr deutlich ausgesprochener
gerader, weisser Querbinde der Vorder- und Hinterflügel. Unterseite schwärzlich,
braun mit breiter, weisser Querbinde. Diese entsprechen ephesperis und liegen ebenfalls von
Neu-Pommern und den Shortlands-Inseln vor. Drittens finden sich sehr grosse und gelblichbraun
gefärbte Exemplare mit weisslicher, submarginaler, unterbrochener, gewellter Fleckenlinie, breit
gelblicher Umsäumung des Augenflecks der Vorderflügel vom Costalrande an (hier mehr weisslich)
bis zum Innenrande, einen breiten Halbkreis darstellend, und ohne die oder mit ganz schwach ausgedrückter,
gerade von der Costa zum Innenrande ziehende steile Querbinde der Vorderflügel, die
auch auf den Hinterflügeln nur schwach entwickelt ist.' Diese Formen, welche mehr den kleinern
von den Molukken vorliegenden, aber mit deutlicherer steiler und -gezackter Querlinie versehenen
Exemplaren von crepuscularis L. entsprechen, liegen von den Shortlands-Inseln und von Neu-
Georgien vor {variegata Butler). Viertens liegen,- und zwar von Neu-Pommern und Neu-Meeklen-
burg, Exemplare vor, welche mehr in der Mitte zwischen crepuscularis und laetitia (leucotaenia)
stehen, und welche ich daher als nintermedia“ bezeichnen möchte. Sie haben eine schwärzlich#
braune Grundfärbung. Das Auge der Vorderflügel ist in der äussern Hälfte von der Costa an
schmal gelblich umzogen, und eine ziemlich breite, gelbliche, steile Querbinde durchzieht den
Vorderflügel in gleicher Weise wie bei leucotaenia und setzt sich auf dem Hinterflügel fort, auf
beiden nach aussen von einer gelblichen Zickzacklinie begleitet. Die Apicalflecken der Vorder- und
Hinterflügel sind weiss. Auf der Unterseite ist der Flügelgrund chokoladebraun, die steile Querbinde
der Vorderflügel gelblich weiss, die Zickzacklinie weisslich. Die Hinterflügel haben dunkelbraunen
Grund, scharf begrenzte gelbliche Querlinie und weisslichgelbe Zickzacklinie.
Diese Form scheint den Inseln des Bismarck-Archipels eigen — ich erhielt sie auch durch Herrn
Schneider aus Neu-Pommern. Durchgehends sind die vorliegenden Exemplare, sowohl die vom
Bismarck-Archipel, als die von den Shortlands-Inseln, grösser als die ihnen am nächsten stehenden
Molukken-Exemplare. Exemplare von crepuscularis von Java sind viel kleiner und zeigen eine
mehr weisslicliviolette Umgebung des Auges der Vorderflügel, wie violette Querbinden bei lieht-
brauner Grundfärbung. Obwohl alle diese Formen beim ersten Blick wesentlich verschieden erscheinen,
so dürften sie doch alle nur Erscheinungsformen einer einzigen Art sein, worüber indess
Zuchtversuche zu entscheiden haben.
Dip beiden von Butler als Nyctipao variegata (Annals Mag. N. H. ser. 5. vol. XIX.
p. 432) von Alu (Shortlands-Inseln), welche mehr der Form crepuscularis entspricht, und als Nyctipao
caliginosa (Annals Mag. N. H. ser. 5. vol. XIX. p. 433) von Alu, welche mehr leucotaenia
{ephesperis Hb.) entspricht, bezeichneten Arten gehören gleichwohl hierher und zu den oben von
mir beschriebenen Formen von den Shortlands-Inseln.
Butler beschreibt Nyctipao variegata wie folgt:
„Sehr n ahe cre p u scu la ris, entschieden grösser, der Augenfleck der Vorderflügel w ie bei N . ep h e sp e ris
und um g eb en von einem breiteren, gelblichen S treifen als b e i c r e p u s c u la r is ; der quere b lasse Streiten kreuzt,
den Winkel die ses Streifens u nd ist sehr unbestimmt und g a n z senkrecht, an S telle v on etwas schief; d er
sieb en te F leck d er submarginalen Zickzackreihe beträchtlich v ergrösser t. D ie Hinterflügel g a n z v erschieden,
die b a sa le Part-hie blass schmutzigbraun, allmählich zu weissbraun ü bergehend v o r der Mitte, mit einem
grpssen, apicalen, dunklen braunen Fleck, unterbrochen von dem gew öhnlichen keilförmigen, subcostalen,
apicalen, weissen Fleck, welcher indess zweimal so g ro ss ist als bei c r e p u s c u la r is ; b asale s Viertel g ek r eu z t
von einem schwarzbraunen Streifen; ein beinahe gerade r verwachsener, dunkelbrauner Streifen ü be r die
Mitte, sechs submarginale schwar ze F le cke mit weisslicher, halbmondförmiger, inneren B eg renzun g . Hinterle
ib ohne b asale s braunes oder subbasales w e isse s Band, blass graubraun mit gelblichem Grund und S e iten ,
D ie Unterseite is t sehr unähnlich N . crep u scu la ris, blassbraun, mit einem mehr oder weniger gekrümmten,
purpurbraunen Streifen vor der Mitté aller F lü g e l u nd einem breiten äusseren Rand derselben Färbung,
we lche r e in e Zickzack-Reihe v o n grossen we issen Flecken einschliesst. Vorderflügel mit einem weissen
F le ck am Zellende; Hinte rflügel mit einem dunkelbraunen, gew in k elten , discocellularen Fleck. Körper braun,
die Vorderhälfte der Brust gelblich. 119 mm. Alu.“
„N. ca lig ino sa . $ . Verwandt mit N . e ph e sp e ris, leucotaenia u nd d en tifa sc ia , aber verschieden
durch die bedeutendere Grösse, d ie deutlich breiteren Aussentheile, das v ie l mehr g ew in k elte w e isse Band
der Vorderflügel, das breite re w e isse Band der Hinterflügel und d ie Trennung der we issen Zickzackreihe
der F le ck e a u f dem Aussenrand v o r dem we issen Band, d ie mehr purpurne Färbung und d ie besser beg
renz ten schwarzen Streifen des basalen Theils. D ie weissen apicalen Flecke ähneln denen v on N. ephesp
e r i s ; a u f der Unterseite sind die we issen F le ck e grö sse r als b e i eph e sp e ris, aber der neunte Ffiick der
Vorderflügel und der fünfte der Hinterflügel sind vorwärts ger ich tet g e g e n den Aussenrand. 119 mm. Alu.“
Die von Dr n e e , Pr. Zool. Soc. Lond. 1888, p. 575 von Aola (Salomons) aufgeführte
Nyctipao macrops Linné, Syst. Nat. XII. III. p. 225, Hampson, Ind. Moths II. p. 459 — Noctua
hubo Fabr. — Patiila hoopis Guenée, Noct. III. p. 178, welche in Indien und Australien vorkommt,
dürfte wohl auch im Bismarck-Archipel sich finden. Das gleiche ist vielleicht der Fall mit der
von D ru c e , Pr. Zool. Soc. 1888, p. 375, von Aola erwähnten Argiva purpurata Druce, die mit
Argiva Meroglyphica Drury nahe verwandt ist.
174. Nyctipao nyctaculalis Snellen, T. v. E. Bd. 23 p. 95, pl. 7 f. 1: Celebes.
Diese Art, welche ich Yon der Insel Wetter besitze, befindet sich im Senckenberg’schen
Museum von Neu-Irland (Neu-Mecklenburg).
„90 mm. Oberseite umbrabraun, etwas lichter als eph esp e ris, doch nur a u f der zweiten Hälfte der
F lü g e l u nd dann auch sehr w en ig mit etwas braungelb gemischt. Vor dem Aug'e der Vorderflügel unter
der Mittelader sieht man zw e i g a n z parallel g ew ellte, dunklere, grau b rau ne Querlinien. D a s A u g e wird
durch einen beinahe g a n z g e schlo ssen en R in g g eb ilde t, der a llein oben offen und an der Wurzel v on Ader 2
etwas eingedrückt ist, d ie er ste Hälfte des Innersten ist braungelb, braun bestäubt, u nten breiter, die zweite
Hälfte schwarz, unten schmaler u nd mit zw ei fe inen blassen Flecken in .Z e lle 3 und 4. D ie beiden Färb
un g en sind nicht scharf begrenzt. Ein ig e b lau e Schuppen bilden auch e in e fe in e L in ie ' a u f einem Theil
d es schwarzen R in g e s u nter Ader 3. A u f das A u g e fo lg t e in e g ew un dene Re ihe russschwarzer Flecke , welche
mit einem grossen Dr eieck am Vorderrand beginnt. S ie sind n irgends sch arf begrenzt, doch fransenwärts
a b g esetzt durch ein en g ew e llten , in allen Zellen deutlichen, unabgebrocheu verlaufenden, braungelben
Streifen. Gerade in der Mitte zwischen diesem Streifen und dem Hinterrand befindet sich e in e stumpfeckig'
gebrochene, g ew un dene , beinahe unabgebrochene, russschwarze Linie.
D ie Wurzelhälfte der Hinterflügel z e ig t e in e nur einmal geb u ch tete, g raubraune Linie, dann kommt
ein w en ig dunklerer Streifen, der zweimal vorspringt, abgerundet in Zelle: 6, mit einem Zahn in Zelle 3;
das U ebr ig e w ie a u f den Vorderflügeln. Fransen wie die Flüg e l. Unterseite braungrau mit einer winklig
en Bogen reih e we isse r Flecke , die wurzelwärts durch schwarze a b g e se tz t sind. Vor dem Hinterrand g e bo
g en e w e isse Streifen in allen Zellen. D ie s e Zeichnungen sind alle verlaufend, n irgends scharf begrenz t,
w ie die we issen Zeichnungen bei c r e p u s cu la r is und ep h e sp e ris. Celebes.“ Sne llen 1. c.
Von der im indoaustraliscken Gebiet weit verbreiteten Gattung Hulodes Guenée wird die
bekannte Art Hulodes caranea Cramer, P. E. III. pl. 269, E. F. von Druce, Proc. Zool. Soc.
1888, p. 575 n. 26 von Aola, Guadalcanar, Salomons-Inseln erwähnt.
Diese 84—90 mm grosse Art, welche braun mit hellen Marginalstreifen vom Apex der
zugestützten Vorderflügel zum Hinterrande der Hinterflügel ist, kommt wohl auch im Bismarck-
Archipel vor.
Gattung Polydesma Boisduval.
175. (Pandesma Guenée; Girpa Walker.)
Nach Hampson, I. M. II. p. 465, hat diese über die äthiopische Region, China, Japan,
die orientalische und australische Region verbreitete Gattung:
Zoologica. H e f t. 29. 1 3