
(etwa 1:20). Die Schale ist bei dieser Form trotz der Pigmentirung sehr durchsichtig, lässt die Eier
noch stärker durchscheinen. Uebergangsformen habe ich vermisst.
Von oben gesehen ist das Thier nicht ganz */2 so breit wie lang; die grösste Breite liegt
etwa in der Mitte. Die Seiten bilden flache Bogen, welche ziemlich gleichmässig bis zum vorderen
und hinteren Körperende verlaufen, erst am Hinterende ziemlich plötzlich stärker umbiegen, so dass das
Hinterende stumpf abgerundet ist, während das vordere zugespitzt ist. Die rechte Schale umfasst die
linke, überragt sie wenig aber deutlich.
Grösse 0,7—0,77 mm.
Die F ü r ca zeichnet sich durch einen -verhältnismässig starken Stamm aus, derselbe verjüngt
sich nach dem Ursprung der Borste hin rasch, so dass diese scharf abgesetzt ist. Der Stamm etwa 2/3
so lang wie die Borste.
Bewegung: Die Thierchen schwimmen gewandt frei, erheben sich frei vom Boden, halten
sich gewöhnlich nahe demselben.
Vorkommen: Ich habe die Art bei Greifswald an den Ufern des Rückflusses oberhalb der
Stadt gefunden, und zwar ebensowohl zwischen dichter Vegetation, wie an schlammigsandigen Stellen
ohne jede Vegetation. Sie scheint eine Sommer- und Herbstform zu sein, wenigstens stammen meine
Funde aus den Monaten August und September.
Weiter gefunden bei Berlin, wiederholt in England.
C y p rid o p sis v a rie g a ta B rad y und Norman.
Taf. 18 Fig. 3, 4, 15—17.
Cypridopsis variegata Brad y und Norman 1889 p. 91 Taf. 8 Fig, 20, 21.
L in k e Schale des 2: Höhe zur Länge, wie 8:5, der höchste Punkt liegt wenig vor der
Mitte. Der Dorsalrand bildet einen stumpfen Winkel mit wenig abgerundeter Ecke. Beide Schenkel;
fallen ziemlich stark ab, der vordere bildet einen flachen Bogen, er geht ohne Andeutung einer Grenze
in den ziemlich schmal gerundeten Vorderrand über. Der hintere Schenkel fallt etwas steiler ab:
er ist fast gerade und bildet nahe dem hinteren Ende (etwa auf 9/io der Länge und 2/s ’der Höhe) mit
dem Hinterrand einen stumpfen Winkel mit stark abgerundeter Ecke. Der Hinterrand fallt fast geradlinig
steil ab, er bildet mit dem Ventralrand einen spitzen, annähernd rechten Winkel mit abgerundeter
Spitze. Der Ventralrand ist deutlich eingebuchtet, gegen den Vorderrand nicht abgegrenzt. Der Saum
überragt den Schalenrand nicht. Verschmolzene Zone siehe unten.
Die re ch te S chale ist höher (2:3), übergreift am Dorsalrand weit die linke, der Winkel
des Dorsalrandes ist weniger deutlich, der hintere Schenkel schwach gewölbt, er geht ohne Andeutung
einer Grenze in den ebenfalls flach gewölbten, fast senkrecht abfallenden Hinterrand über; auch der
Vorderrand ist flach gewölbt, fallt fast senkrecht ab. Der Ventralrand wie links deutlich eingebuchtet,
gegen Vorder- und Hinterrand nicht scharf abgegrenzt; immerhin ist die Rundung an den betreffenden
Grenzen stärker, die betreffenden Ecken entsprechend etwas deutlicher als gewöhnlich.
Der S aum überragt am Vorder- und Ventralrand mit Ausnahme der Mitte des Ventralrandes
den Schalenrand wenig, aber deutlich. Wegen der ziemlich complicirten Verhältnisse der verschmolzenen
Zone vergl. Potamocypris (oben p. 87), bei der wir ganz ähnliche Verhältnisse finden. Abweichend
von Potamocypris markirt sich hier links auch am Vorderrand der Innenrand deutlich.
Die Schalen sind dicht mit mässig scharf conturirten Gruben bedeckt (die Abstände der Gruben
etwa so gross wie die Durchmesser derselben). Behaarung mässig dicht, die Borsten steif, aus auffälligen
Porencanälen entspringend.
F ä rb u n g : (Nach conservirtem Material.) Die Schale zeigt zwei lebhaft grüne Flecken oder
Streifen, welche vom Dorsalrand ausgehend bis in die Höhe der Schliessmuskelansätze reichen; der
vordere, schmälere liegt hinter dem Auge; er verläuft schräg nach vorn und unten. Der hintere, breitere
ist nach unten verjüngt, er liegt etwa halbwegs zwischen Schliessmuskelansätzen und Hinterende, näher
den ersteren.
Von oben gesehen ist die Breite annähernd gleich der halben Länge. Die grösste Breite
liegt in der Mitte, die Seiten bilden Bogen, welche vorn etwas flacher werden. Das Vorderende ist
etwas stärker zugespitzt als das hintere, beide sind quer abgestutzt. Die rechte Schale umfasst die
linke, überragt sie aber nicht.
Grösse 0,51—0,56 mm.
Vorderrand des Stammes der Furcaläste etwa */3 so lang wie die Geissel.
Vorkommen: Die Art wurde in wenigen Exemplaren von W. Hartwig am 17. September
1894 bei Hermsdorf in Mecklenburg gefunden, ferner beobachtet in England.
C y p rid o p sis a e u le a ta L illjeb o rg .
Taf. 18 Fig. 10, 18, 19, Taf. 19 Fig. 1.
Cypris aeuleata L illje b o rg 1853 p. 117 Taf. 11 Fig. 15, 16.
Cypridopsis aeuleata B rady 1866 p. 376 Taf. 24 Fig. 16—20, Taf. 36 Fig. 10.
L in k e Schale des 2: Die Schale ist sehr hoch, die Höhe etwa gleich 7/io der Länge, der
höchste Punkt liegt ziemlich genau in der Mitte. Der Dorsalrand bildet einen stumpfen Winkel mit
abgerundeter Spitze; der vordere und hintere Schenkel fallen beide annähernd gleich stark ab, gehen
ohne Andeutung einer Grenze in den breit gerundeten Vorder- und Hinterrand über. Der Ventralrand
ist in der Mundgegend deutlich ausgebuchtet. Eine verschmolzene Zone ist nur am Ventralrand nachweisbar.
Der Saum ist auf den Schalenrand gerückt, ist am Vorderrand und am Ventralrand mit
Ausnahme der Mitte deutlich sichtbar.
Die re c h te Schale gleicht der linken, sie ist etwas höher und länger, relativ wenig höher,
der Dorsalrand wenig stärker gerundet. Es findet sich auch am Vorder- und Hinterrand eine verschmolzene
Zone, dieselbe ist aber wegen der Schalenskulptur bei der Ansicht von aussen nicht nachweisbar.
Saum wie links. Die ganze Schalenoberfläche ist dicht bis an den Rand mit rundlichen,
scharf conturirten Gruben bedeckt, welche hur schmale Leisten zwischen sich lassen. Auf den Leisten
finden sich zahlreiche auffällige Porencanäle, welche z. Th. dornartige Gebilde (ich fasse dieselben als
erstarkte Borsten auf), z. Th. kräftige, steife Borsten tragen. Uebergänge zwischen den Dornen und
typischen Borsten fehlen. Die Schale ist am Rande dicht, auf der Fläche mässig dicht behaart. Die
ganze Schale ist ziemlich gleichmässig dunkelgrün pigmentirt, die vordere Körperhälfte ist etwas dunkler
als die hintere, über den Muskelansätzcn und in der Augengegend fehlt das Pigment ganz, über den
Eierstöcken ist es etwas blasser. Trotz der lebhaften Färbung ist die Schale in soweit durchsichtig,
dass in der hinteren Körperhälfte die blass gelbrothen Eier als weissliche Masse durchscheinen. Die
Färbung ist sehr constant, nur einmal fand ich eine schmutzig gelbgrüne Varietät.
Von oben gesehen ist die Breite etwa gleich der halben Länge, wenig grösser, die grösste
Breite liegt deutlich hinter der Mitte, etwa auf A\i der Schalenlänge. Die Seiten bilden sehr flache
Bogen, welche sich im hinteren V3 stärker krümmen. Das vordere Körperende ist stark zugespitzt, das
hintere schmal gerundet, die Rundung in der Mitte durch eine Furche unterbrochen.
Die rechte Schale umgreift die linke, überragt sie am vorderen Ende deutlich.
Grösse 0,65—0,75 mm.