Leucoma submarginata Hampson, Ind. M. I. p. 487: India, Ceylon, Burma, Java.
Diese Art ist in der Ribbe’schen Ausbeute von Neu-Pommern (Kinigunang),-in derDahl-
schen von Ralum vertreten. Sie gehört zu einer Gruppe, bei welcher Ader 10 der Vorderflügel
mit 8 und 9 zu einer Nebenzelle anastomosirt. Sie ist weiss mit bräunlichen Palpen und Fühlern
und schwarz gefleckten Beinen. Die Vorderfltigel sind silberfarben glänzend mit gelblicher Costa
am Apex, bräunlichen Fransen und schwarzem Zellfleck.
„Die Raupe is t blassbraun, mit lang en zerstreuten einfachen und spatelförmigen Haaren; ein dorsa
les Büschel lang e r schwarzer Haare am zw eiten L eibe srin g ; subdorsale und sublaterale schwarze Linien;
der er ste und zw e ite L e ibe sr iu g vorn schwarz gebände rt, der zw e ite auch mit einem g elb en Band. $ 42,
$ 50 mm.“ Hampson.
Fam. 15. Aganaidae (.Bypsidae).
In der Erörterung der im. Bismarck-Archipel vorkommenden Aganaiden sehliesse ich mich
den neuesten Ausführungen von Dr. Karl Jordan in R o th sch ild s Novit. Zool. III. p. 59 ff.,
p. 108 ff. (1896) und IV. p. 315 ff.) an. Durch dieselben wurden Kirby’s Eintheiluug (in seinem
bekannten Kataloge), wie die Darstellungen Hampson’s (Ind. Moths. I. p. 495 ff.) rectificirt und
auch Snellen’s vortreffliche Arbeit (Tijd. v. Ent. XXXI. p. 109 ff. (1888)) über diese Familie in
vielen Punkten erweitert, namentlich auch durch die besondere Rücksichtnahme auf anatomische
Merkmale.
Die zu den Aganaiden gehörigen Formen sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein
einer Zunge und durch die Vereinigung von Rippe 7 und 8 der Hinterfltigel nahe der Zellmitte.
Beide Geschlechter sind dabei durch das fast ausnahmsweise Vorhandensein eines sogenannten
Stridulationsorgans, bestehend in einer Höhlung auf den Vorderflügeln und einer Leiste auf den
Hinterflügeln, ausgezeichnet. Die Raupen sind spärlich mit langen Haaren bekleidet. Sie verspinnen
sich in einem leichten Cocon.
Gattung Spilobotys Butler.
{Agape Felder, Snellen.)
Die Gattung ist vor den ändern Aganaiden durch das Fehlen des sogenannten Stridulationsorgans
ausgezeichnet, das Endglied der Palpen ist kürzer als das zweite Glied; Rippe 7 der Vorderflügel
kommt von der Zellspitze und ist mit 8 und 9 kurz gestielt. Rippe 6 und 7 der Hinterfltigel
ist kurz gestielt oder kommen aus einem Punkt.
64. Spilobotys leonina Butler, Proc. Zool. Soc. 1879, p. 161: New Ireland.
Aehnlich a n a lis W. (c y a n o p y g a Feld er Reise-Nov. Lep. Taf. 106 f. 4), ausse r dass der Hinterleib alle
Segmente hellgelb ze ig t, mit seitlichen schwarzen Vorderrändern, v on denen der 2., 3. und zuwe ilen der 4.
sich in der Mitte der dorsalen L in ie v e r e in ig en , so dass s ie que re Gürtel bilden. D ie F lü g e l g o ld g e lb ; a u f
den Vorderflügeln ausse r e in ig en schwärzlichen F le ck en an der Basis fü n f bräunliche rundliche F lecke , drei
oben in ein er Reihe, zw ei unten in g le ich en Abständen. D ie dunklen F lecken des Thorax beim c f sehr
sehwach bei der a u f den Bismarck-Inseln ver tre tenen Form, d ie zw ei p räanalen S egmente des Hinterleibs
g e lb mit blauschwarzen analen Flecken anstatt oben g a n z schwarz, w ie bei ch lo ro p yg a Wik. (S. M e y r i c k ,
Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1886. p. 771. n. 114 H y p s a ch lo ro p yg a ) von den Molukken und Australien.
In der Ribbe’schen Sammlung mehrere Exemplare von Kinigunang, Neu-Pommern, bei
Dahl von Ralum, Waldthal 18./VIII. 1896.
Auf den Salomons-Inseln kommt eine Form Spilobotys arctioides Butler (Annals Mag. N. H.
(5) XX. p. 123 (1887) vor, welche ein vollständiges braunes Band über dem basalen Viertel der
Flügel hat und ein anderes Band in dem Apicalwinkel (ähnlich der Walker’schen analis), und
bei welcher die braunschwarze Färbung an der Basis der Abdominalsegmente verkleinert ist und
am präanalen Segment fehlt. Solche Exemplare sind in der Ribbe’schen Sammlung von den
Shortlands-Inseln vorhanden. Von dieser hat eines ausser der basalen Binde eine zweite, sehr
breite, von nahe dem Apex am Costalrand entspringende, zum Aussenrand und dann scharf gewinkelt
zum Innenrand ziehende. Bei einem ändern sind die Binden theilweise in Flecken aufgelöst.
— Eine weitere Form wird als Spilobotys leonina lifuensis von Rothschild (Nov. Zool. II. p. 60
und 93) von den Loyalty Islands, Lifu, beschrieben. Sie ist kleiner, ohne Thoraxflecke, mit schwarzblauem
Fleck auf den zwei letzten Abdominalsegmenten und zweimal so grossem Fleck auf dem
präanalen Segmente, als auf dem analen.
Die zunächst mit Agape verwandten Gattungen Aganais, Euplocia und Peridrome sind
ohne Vertreter im Bismarck-Archipel.
Gattung Neochera Hübner.
(Vergl. Jo rdan in Nov. Zool. III. 192 (1896.)
Jo rd an vereinigt die Gattungen Philone Walker und Neochera Hübner, da die von
Snellen zur Trennung aufgezählten Charaktere nicht stichhaltig sind. Eine secundäre Geschlechtsauszeichnung
bei der Gattung Neochera Hübner — nach Snellen ein filzartig dicht beschuppter
Fleck — steht auf der Oberseite der Hinterflügel am Apex der Zelle, ist scharf abgegrenzt und besteht
aus verlängerten, abgerundeten dicken Schuppen. Die Falte in der Höhlung auf den Vorderflügeln
ist schmal und besteht aus starken verlängerten, gelblichen Schuppen, die an der Spitze
abgerundet sind und einander nicht bedecken. Diese Falte mit ihren stark chitinisirten Schuppen
bewirkt einen Ton bei der Reibung mit dem Organ der Vorderflügel.
In der Rippenbildung kommt Neochera sehr nahe der folgenden Gattung Asota, ist aber
in den Copulationsorganen verschieden. Bei Neochera ist die Apicalparthie der Nebenzelle kürzer
als der basale Tbeil, während es bei Asota meist umgekehrt der Fall ist. Rippe 11 der Vorderflügel
steht bei Neochera weiter vom Apex der Zelle, als bei Asota. Neochera zeigt ferner die,
Oberseite des Thorax mit langen Schuppen bedeckt.
• 65. Neochera eugenia Cramer P. E. Taf. 398 f. M. (1782); Salvin and Godman, Pr. Zool.
Soc. 1877, p. 150: Duke of York Isl.; Butler, Proc. Zool. Soc. 1879, p. 162: New Ire-
^ ■iand; Roeber, T. v. E. Bd. 36 p. 326: Ceram; A. Pagenstecher, N. J. f. N. 1888,
p. 37 n. 258: Amboina.
Die Vorderflügel sind schwärzlichbraun, von weissen Adern durchzogen. Hinterflügel weiss
mit schwarzem Mittelpunkt und breitem schwarzen Rand, in welchen die weisse Grundfärbung
strahlenförmig einsetzt. Kopf, Brust und Hinterleib orangegelb mit schwarzen Rändern.
Im Bismarck-Archipel erscheint eugenia als
Neochera eugenia fuscipennis Rothschild, Nov. Zool. IV. p. 201 (1896): New Britain.
Diese Form kommt der auf Neu-Guinea beobachteten Subspecies N. eugenia papuana am
nächsten. Die Farbe der Vorderflügel ist wie bei dieser. Der Rand der Hinterflügel ist sehr breit,
allmählich in den Discus übergehend, äussere Hälfte oder beinahe der ganze Flügel bräunlich
überhaucht, die äussere Färbung öfters zu einer kleinen Parthie an der Innenseite des Stridulationsorgans
reducirt; weisse Flecke meist an den Fransen der Flügel fehlend.
In der Dahl’sehen Sammlung sind Exemplare von Ralum, Lowon 8./I. 97, 4./V1I. 96, Lowon
25./V. 96, Waldthal bei Ralum 12./VI. 96 vorhanden; Ribbe fing solche in Neu-Pommern und Neu-
Lauenburg. Die weisse Bestäubung der Adern der Vorderflügel macht diese Art zum Studium des
Aderverlaufs überaus lehrreich.