k e fSTMSeSff ^ W6nigStenS niCht 8e6ignet’ einen E^Portarti-
An wildwachsenden Nutzpflanzen bietet Liberia kaum etwas
as nicht auch'ungefähr an der ganzen übrigen tropischen Westküste
angetroffen wurde. Die ausgedehnten Urwälder liefern eine
n n j gTjVn. .T i ” ? ” 1 Holzarten, die in Liberia selbst als Bau-
und Tischlerholz Verwendung finden. In dieser letztem Eigenschaft
wurde jedoch bis jetzt keine einzige Holzart exportirt.
Aus Mangel an Sägemühlen werden die Bäume an Ort und
SteUe wo sie gefällt sind, auf die primitivste Weise vermittelst
Handsägen (Wald- oder Baumsägen) der Länge nach zu
Balken und Brettern zerschnitten oder quer in */* M. lange Blöcke
zersägt, „ „U te letztere rnae dann zu k o t a e h to d e t a a S p “ t
er es werden - und dies ist ausschliesslich Arbeit der Ein-
gebornen - aus ihnen Canoes ausgehöhlt, welche, sobald sie
eimgermaassen transportabel sind, an das Wasser geschleppt und
dort vollends abgearbeitet werden. Die meisten Holzarten sind
sehr hart, und manche nehmen eine schöne Politur an; da sie
je nach der Art verschieden von Farbe sind, so kann ein praktischer
Zimmermann das eine Zimmer mit weissen, das andere
V i w U 6in drittes mit braunen Banken austäfeln oder
auch die Wände von braunem, Thür- und Fensterpfosten von
weissem und Thüren und Fensterläden (Fenster sieht man sehr
selten) von rothem Holze hersteilen.
Die einzigen Holzarten, die als solche zur Ausfuhr gelangen
sind zwei rothe F a r b h ö l z e r , nämlich das camwood (Rothholz)’
und das diesem sehr nahe verwandte barwood. Roh entrindet'
werden diese Hölzer durch die Eingebornen - nur diese beschäftigen
sich mit dem wenig lohnenden Einsammeln derselben -
nach den Faktoreien gebracht und dort nach dem Gewicht verkauft
Beide Holzarten werden übrigens auch durch die Eingebornen selbst
zum Rothfarben, besonders von Zeugen, verwendet. Das cam-
wood stammt von emem krüppelhaft gewachsenen Baume aus
1 Um später nicht in Wiederholungen zu verfallen, werden in diesem
2 t oftCso^rJenig6h,Natr T dUkt6 behandeIt’ derenGewinnunggrössten-theils, oft sogar ausschhesshch, durch die Eingebornen betrieben wird.-
der Familie der Papilionaceen, Baphia nitida, her, der im Urwalde
stellenweise häufig angetroffen wird und als geheiligter, unantastbarer
Baum an den Eingängen mancher inländischer Negerdörfer
steht oder auch einen Bestandtheil der heiligen Zauberwälder
(greegree-bush, devil-bush) bildet1). Ebenholz soll nach den Aussagen
liberianischer Holzhacker in den dortigen Wäldern ebenfalls
Vorkommen, doch wird es nirgends exportirt.
Als zweiter Farbstoff, der jedoch gegenwärtig nicht mehr zur
Ausfuhr gelangt, ist das Indigo®) zu erwähnen, das aus
den Blättern einer wildwachsenden (vielleicht auch bloss verwilderten)
Staude hergestellt wird. Die Eingebornen verwenden
es allgemein zum Blaufärben von Garnen und selbstgefertigten
Zeugen, sowie hie und da auch als Farbstoff beim Tätowiren
der Haut.
Verschiedene Ficusarten und Lianen (Landolphia), deren eingedickter,
weisser Milchsaft das Ka u t s c h u k {India rubber) liefert,
wachsen in den Wäldern fast überall in Menge. Schade nur',
dass die Eingebornen sich nicht in grösserm Maasse mit diesem
sehr vernachlässigten Erwerbszweige befassen, da derselbe bei
einem rationellen Verfahren sowohl den Producenten als den
Faktoreien bedeutenden Gewinn bringen könnte. Die zur Kautschukgewinnung
geeigneten Bäume und Lianen werden angeritzt
und der herausfliessende Milchsaft in einer am Fusse der Pflanze
angebrachten Rinne oder auf grossen Baumblättem aufgefangen.
Der so erhaltene Saft, der an der Luft ziemlich rasch erstarrt,
wi rd' dann gesammelt und das Kautschuk durch Kochen von
den sogenannten Molken, abgeschieden und zu faust- bis kinds-
kopfgrossen Klumpen zusammengeballt. Manchmal beschmieren
’) H ookeb beschreibt in seiner Niger-Flora drei neue, westafrikanische
Arten von Baphia, nämlich B. spathacea von Grand Bassa, ferner Baphia
haematoxylon (wahrscheinlich identisch mit B. nitida) von der Guineaküste,
und B. pubescens, von unbekannter Herkunft. Ueberdies nennt er noch zwei
nahe verwandte Genera: Bracteolaria und Leucomphalus. Das Rothholz war
schon im 17. Jahrhundert ein bedeutender Ausfuhrartikel (siehe Da p p e r ,
holländische Ausgabe, pp. 383 und 389.
5) Nach den Mittheilungen des Botanikers V o g e l wäre es Indigofera ennea-
phylla L. (siehe H o o k e r , Niger-Flora, p. 293).