Freundschaftsgeschenke beider Parteien an und zahlte kurz darauf
die armen Sklaven mit einer Yerrätherei heim, die den Meisten
derselben das Lehen kostete. Er zog nämlich, nachdem er sein
Yolk unter die Waffen gerufen hatte, vor Mussadalla’s Town
und wurde von den nichts Böses ahnenden Bewohnern bereitwilligst
eingelassen. Auf ein gegebenes Zeichen stürzten sich
jedoch die Bundy-Krieger auf die verrathenen Einwohner, nahmen
dieselben gefangen und führten sie nach der Stadt des Yerräthers,
der sofort an Momobu die Botschaft sandte, dass er nun die „Sklavenhunde”
gefangen habe. Als Belohnung für seine verrätherische
Handlungsweise behielt er alle gefangenen Frauen und Kinder
zurück und sandte nur die Männer und die schon genannte
Heldin nach Boporo. Im Blutrathe dieser Stadt wurden sie
sämmtlich zum Tode verurtheilt.
Am Morgen des Executionstages wurden die Unglücklichen
nach den Hauptanstiftern der Revolte gefragt. Die armen Gefangenen
hatten nur wenig zu sagen. Sie wurden auf den Richtplatz
ausserhalb der Stadt geführt, nackt, in langem Zuge Einer hinter
dem Ändern mit auf den Rücken gebundenen Händen. Als der
erste Gefangene ankam, rannte ihm der Scharfrichter mit seinem
breiten Schwerte entgegen, warf ihn zu Boden, entmannte ihn
und hackte ihm, nachdem er ihn eine Weile hatte um Erbarmen
flehen lassen, den Kopf ab und warf diesen neben sich in eine
Grube. Der noch zitternde Leichnam aber wurde in einen nahen
Teich geworfen, wo ein Schwarm riesiger Stachelwelse schon auf
die blutige Mahlzeit wartete. Die Frau aber wurde auf eine
unbeschreiblich grausame Weise verstümmelt und hingerichtet.
Dem Anführer der Aufständischen war es Vorbehalten, lebendig,
die Füsse auf-, den Kopf abwärts, begraben zu werden. Ein
langer Pfahl wurde durch seinen Leib hinab in den Boden getrieben
und auf diese Stelle zum Andenken ein Baum gepflanzt. Die
Schädel der Hingerichteten aber bilden seither eine grauenhafte
Zierde des östlichen Stadtthores von Boporo.” — Soweit A nderson.
Anthropologisches. Kleidung und Schmuck.
Wohnstätten.
Körperhau. Hautfarbe, A Albinismus,
Beschaffenheit der
Hautrijjj- Elephantiasis. Wohl-
thätiger Einfluss von Wärme und
Sonnenschein. — Starke Lungen
und Magen. — Capacität für Spirituosen
und Eette. — Das Tätowi-
ren, Bemalen und Einfetten der
Haut. — Haarfrisuren.—Kleidung
von Kindern. — Das Taschentuch.
— Lendentücher. — Negershawls.
— Beinkleider. — Eussbekleidun-
gen. — Kopfbedeckungen. —
Schmuck von Silber.—Theure Negerinnen.
— Glas- und Achatperlen,
Thierzähne. — Arm- und
Beinringe. — Reinlichkeit. — Gewöhnliche
Negerhütten.—Häuser
von Häuptlingen. — Palaverhäuser
und Schlafhütten.
Wie schon früher erwähnt,
müssen zum Zwecke einer
richtigen Beurtheilung die
Mädchen aus dem Yey-Stamm. Eingebornen und Americo-
Liberianer streng auseinander
gehalten werden. Bei den ersteren haben wir es, namentlich
was die Stämme im Innern betrifft, wo noch kein „amerikanisches”
Blut hineingekommen ist, mit einer ursprünglichen Negerrasse
zu thun. Bei der grossen Yermischung der Stämme unter
sich, namentlich infolge von Krieg und Sklaverei, ist es kaum
L ib e ria , II. W