bei den Krunegern eine elegante Form erreicht hat. Dasselbe
wird in der Regel aus einem sehr harten, röthlichen Holze verfertigt,
doch verwendet man dazu auch oft den Stamm des
Wollbaums. Canoes, aus dieser sehr weichen Holzart hergestellt,
sind aber nicht sehr dauerhaft. Gelegentlich findet man auch
recht grosse Fahrzeuge, ebenfalls aus e in em Stamm gehöhlt,
die wohl, mit einem oder selbst zwei Masten versehen, als
Segelböte gebraucht werden. Immerhin sind Fahrzeuge von der
Grösse der am Kamerun gebräuchlichen Kriegscanoes eine grosse
Seltenheit. — Ein allgemein gebrauchter Gegenstand, auf dessen
Ornamentirung oft viel Sorgfalt verwendet wird, ist der Mörser
(I. Band, Taf. VI), in welchem mit langem, harthölzernem
Stocke von etwa 2 M. Länge Reis, Kassaven und die Früchte
der Oelpalme zur Gewinnung des Palmöl gestampft werden.
Neue Mörser sind niemals tief ausgehöhlt, da die Höhlung durch
vielen Gebrauch von selbst tiefer wird.
Auch grosse Schüsseln und Näpfe werden aus
Holz gemacht. Zu diesen und zahlreichen ändern
Gefässen werden auch sehr häufig Kürbisschalen
verwendet.- Die oft mit hübsch eingeschnittenen,
geometrischen Figuren oder mit Flechtwerk verzierten
Kalebassen sind ebenfalls erwähnenswerth.
Gelegentlich werden auch mehr oder weniger schöne
Stuhl von Sitzbänke , allerlei Löffel u. s. w. aus Holz geschnitzt Bombaxholz, . . • , . , 1 . ,
Bassa-Stamm und verschiedene Spielgeräthe wie däs Po-Spiel
(Vis nat. Gr.). (Tafi XXVIH, Fig. 5) verfertigt. Die Götzenbilder,
die man in Negerdörfern antrifft, stehen gewöhnlich
als Schnitzarbeit sehr niedrig; weit besser sind aber die Masken
von Holz, von denen im folgenden Capitel die Rede sein wird.
Die ursprünglich allgemein verbreitete Töpferkuns t ist gegenwärtig
vielerorts durch die importirten, gusseisernen Töpfe und
messingenen Pfannen und Kessel fast gänzlich verdrängt und
droht auch anderwärts mehr und mehr zu verschwinden. Die
Töpferei ist ausschliesslich Beschäftigung der Frauen. Die Typische
Topfform ist stets eine solche, wie sie durch nebenstehende Abbildung
repräsentirt wird. Man hat sie in allen möglichen Grössen, vom
kleinsten Kochtopfe bis zum riesigen Wasserbehälter, und alle
sind auf ähnliche Weise mit geometrischen Figuren verziert,
die sich meist gürtelartig um den obern Rand des Bauches
schlingen, nicht selten aber auch die ganze Aussenfläche bedecken.
Inländische Töpferwaaren.
a. Wasserbehälter von rothem Thon, Cap Palmas (*/8 nat. Gr.).
6. Kochtopf von schwarzem Thon, Sinoe River (V6 nat. Gr.).
c. Kochtopf von schwarzem Thon, Pessy-Stamm (Vs nat. Gr.).
Die Töpfe werden mit der Hand geformt, in der Luft getrocknet,
und dann im Feuer gebacken.
Es bleibt nun noch übrig, der Bearbeitung von Metallen einige