zu Meinen, dreikantigen Masseln geformt, die der Grobschmied
später weiter verarbeitet.
Beinahe in jedem grossen Negerdorfe findet man eine Schmiede,
meist ein etwas abseits gelegener Schuppen, unter welchem man zu
ebener Erde eine Esse von geknetetem Thon mit den bereits beschriebenen
Blasebälgen,
einen Korb mit Holzkohlen,
einenAmbos
von Stein oderEisen,
und einen eisernen
Hammer nebst ein
paarZangen antrifft.
Manche Schmieden
sind freilich auch
besser eingerichtet
und besitzen zahlreiche
, selbst geschmiedete
Werkzeuge.
Immerhin ist
es erstaunlich, was
solche inländische
Schmiede mit ihren
einfachen Hülfsmit-
teln zu Stande bringen
, da sie nicht
nur Hacken und
Beile, sondern auch
ihre Buschmesser,
Schwerter, Dolche,
Speere, Pfeilspitzen,
Arm- und Schenkelringe
Inländische Schmiedearbeiten.
a. Schmiedezange, Queah Stamm (‘/5 nat. Gr.).
b, c. Hacke und Beile, Sinoe .(Vs nat. Gr.).
d. Buschmesser, Hill Town (Vs nat. Gr.).
selbst schmieden. Wir selbst haben im Inlande sehr oft
ihre Hülfe in Anspruch genommen und manchmal die Geschicklichkeit
im Härten der Beile und Hackmesser bewundert, die
sie gelegentlich für uns zu repariren hatten. In der Nähe der
Küste, wo in den Faktoreien importirter Stahl verkauft wird und
überdies stets viel Bandeisen werthlos umherliegt, findet man
keine Hochöfen, und hier sind auch die Schmieden seltener, da
fertige Waffen, Feldwerkzeuge u.s. w.. ziemüch billig in den
Faktoreien zu bekommen sind.
Auch ans Kupfer und mehr noch aus Messing werden durch
inländische Schmiede allerlei Gegenstände, namentlich Zierath,
verfertigt, und zwar meist in Formen von Thon gegossen; das
Material dazu liefern alte messingene
Pfannen und Kessel
europäischen Ursprungs. Die
auf diese Weise gegossenen
Beinringe sind oft sehr schwer
und manchmal mit schellenartigen
Verdickungen versehen,
in denen zur Hervorrufung des
Klanges ein kleines Eisenkügelchen
eingeschlossen wird.
Diese Schellenringe (siehe vorn,
p. 226) sind bei einigen Stämmen
, namentlich den Bassa und
Kru, so beliebt, dass sie in
Europa nachgemacht und durch
die Faktoreien mas senhaft
importirt werden.
Der Ha n d e l zwischen den
verschiedenen Stämmen der
Eingebornen ist kaum nennens-
werth, weil jeder Stamm ausser
den Artikeln, die er aus den
Affenbrücke (morikey-bridge) bei Faktoreien an der Küste be-
Japaca (siehe I. Band, p. 243). zieht, fast Alles selbst produzirt.
Der Binnenhandel dürfte
sich demnach etwa auf Salz, inländische Baumwollenstoffe und
Palmöl (zwischen palmenreichen und palmenarmen Gegenden) beschränken.
Der Handel der Binnenländer mit den Hafenplätzen
wird, soweit die Eingebornen nicht selbst ihre Produkte nach der
Küste bringen, durch liberianische Zwischenhändler vermittelt.
Ein grosses • Hinderniss für das Aufblühen des Handels ist der