mir, dass er nur ungern aus der Mission nach Hause zurück-
gekehrt sei, dass aber sein Vater gefürchtet habe, er möchte zu
viel lernen, und dass derselbe ihm jetzt sogar verboten habe
sich weiter mit Büchern zu beschäftigen, mit der Bemerkung’
dass es für den Eingebornen nicht gut sei, wenn man zu viel
Bücherweisheit besitze.
Nicht alle Mädchen verlassen den sandy bei der gewöhnlichen,
alljährlichen Austrittsfeier.
Diejenigen nämlich,
welche schon während
ihres Aufenthalts im
Zauberwalde verlobt sind
( und deren Zahl ist keineswegs
gering — bleiben
dort, bis sie das hei-
rathsfähige Alter erreicht
haben. Ist diese Zeit gekommen,
so wir.d davon
den Eltern oder sonstigen
Angehörigen des Mädchens
durch die soh Mit-
theiiung gemacht und
auch der zukünftige Eheherr
desselben von dem
Ereigniss benachrichtigt.
Dieser geht nun hin und
überbringt den Eltern des
Mädchens Geschenke,
theils für die s o ä , theils
für seine Braut bestimmt,
Junge Krunegerin in vollem
Silbersehmuek (p. 224).
und für die soh werden weitere Geschenke durch die Eltern und
Verwandten des Mädchens beigefügt und von einer Frau nach
dem greegree-bush gebracht. Das Mädchen wird nun am ganzen ■
Leibe mit einer Art Pomade, die aus parfümirtem Palmöl und
animalischen Fetten besteht, eingerieben, wodurch die Haut
ausserordentlich glänzend und elastisch wird, und durch die soh
mit zahlreichen, oft kostbaren Schmucksachen behängen. Hierauf
wird die Braut durch ihre Angehörigen unter festlichen Gesängen
am Eingang des Zauberwäldes abgeholt und nach dem Hause
des Bräutigams gebracht, woselbst ihr durch die soh die früher
erwähnte, um den'Hals gebundene Reliquie abgenommen wird.
Inzwischen hat der Bräutigam für eine reiche Mahlzeit gesorgt,
wozu seine Angehörigen Beiträge liefern, und wobei der Palmwein
in Strömen fliesst und auch, wenn es irgendwie angeht,
der Branntwein nicht vergessen wird. Es wird nun viel gesungen,
getanzt und nach Leibeskräften musizirt, so dass Einem dabei
fast Sehen und Hören vergeht. Wenn nun Alles fröhlich und
guter Dinge ist, so ergreift die Mutter der Braut diese Letztere
bei der Hand, führt sie in das bereit stehende Haus des Bräutigams
und ermahnt dieselbe, ihrem Manne treu und folgsam zu
sein, worauf sie, herauskommend, den Bräutigam eintreten lässt.
Hierauf ertönt aufs Neue Musik und Gesang,, um etwaige in
der Hütte laut werdende Musik zu übertäuben, während einige
Frauen sich hinter das Haus begeben um zu horchen. Auf einmal
kommen sie mit freudestrahlendem Gesicht hervor und mahnen
mit lautem „dombo, dombo” (singet, singet) zu weiteren musikalischen
Leistungen an. Wenn der Ehemann nach einer
Weile wieder zum Vorschein kommt, so wird er durch die
Schwiegermutter gefragt-: „a be kamma?” (wie ist sie?), worauf
er antwortet: „a n ji, a nji” (sie gut). Dies ist das Zeichen zu
erneuter Freude, erneutem Gesang und Tanz, und das Fest
dauert bis tief in die Nacht hinein.
Auch die Heirathen mit Mädchen, welche schon längere Zeit den
Zauberwald verlassen haben, finden unter denselben Ceremonien
sta tt, und es soll nur höchst selten Vorkommen, dass der Mann
auf die Frage der Schwiegermutter „a mah nji” antwortet.
Diese letztere Antwort ist stets gleichbedeutend mit der Weigerung,
seine Frau als solche anzunehmen, und in diesem Falle
sind die Eltern des Mädchens verpflichtet, dem enttäuschten
Bräutigam die volle Kaufsumme zurückzubezahlen.
Der intime Umgang eines Zauberwaldmädchens mit einem
Manne wird, wenn verrat-hen, strenge bestraft. Ueber eine solche
Züchtigung erzählte mir mein Zögling Archey Demery Folgendes:
„Eines Tages kam ich nach Jondoo oben am Fisherman Lake