umgürtet. Die Kriegstrommel, so genannt, weil sie in Kriegszeiten
als Alarminstrument gebraucht wird, ist auch darum interessant,
weil man sie gelegentlich als Fernsprecher, d. h. als
Signalinstrument verwendet, um abwesende Leute herbeizurufen
oder ihnen durch gewisse, verabredete Signale irgend etwas mit-
zutheilen.' Da die Kriegstrommel ungemein fern gehört wird, so
ist sie für solche Zwecke sehr geeignet. Indessen
ist in Liberia diese Signalsprache nicht zu einer
so hohen Stufe entwickelt, wie z. B. am Kamerun,
wo sich eine besondere Trommelsprache ausgebildet
h a t, und im westlichen Liberia habe ich dieselbe
nirgends angetroffen1). Trommeln, aus Hohlcy-
lindern bestehend, die, wie die unsrigen, an beiden
Enden mit Fell bespannt sind, habe ich hei den
Eingebornen nur selten und dann wahrscheinlich
nur als Nachahmung des beim liberianischen Militär
gebräuchlichen, europäischen Modells, angetroffen.
Zur Begleitung von Trommelschläg und Gesang
bedient man sich verschiedener Kläpperinstru-
mente, welche einen ähnlichen rasselnden Klang
von sich geben, wie unsere Castagnetten. Das
vorzüglichste und beliebteste dieser Instrumente
ist die Kürbisrassel, bei den Vey sassa genannt
(siehe nebenstehende Abbildung), welche durch
Frauen verfertigt und mit viel Geschicklichkeit
und Eleganz gehandhabt wird. Es ist dies ein
Flaschenkürbis mit retortenartig verlängerter
Röhre, welche Letztere als Handgriff dient,
während das dicke, kugelförmige Ende in einem
Netze ru h t, an dessen Knoten Stücke von Palmnüssen
oder ähnliche harte Gegenstände perlenartig
Kürbisrassel
(sassa),
Vey-Stamm
(V5 nat. Gr.).
befestigt sind. Dieses Netz wird in der linken Hand
hochgehalten, etwa wie eine Castagnette, während die Rechte
die Kalebasse hält und dieselbe im Takt oder Contretakt in das
*) Aii Stelle derselben giebt es dort eine Signalsprache, bei welcher man
sich der allgemein gebräuchlichen Kriegshörner bedient.