MONUMENT VON PEAESIDENT EOBEETS
TJND MISSIONSGEBAE1IDE.
Unter seiner Regierung kehrten Ruhe und Ordnung wieder zurück;
Handel und Verkehr nahmen jährlich zu, und man konnte wieder
mit Vertrauen in die Zukunft blicken. Auch die Unterhandlungen
über die Grenzfrage wurden wieder angeknüpft, und England zeigte
sich nicht abgeneigt, die Streitigkeiten im Sinne der in 1870
gemachten Zusagen beizulegen. Im Jahre 1874 gelang es R o b e e t s ,
grosse Landgebiete im Innern, die einige Jahre früher von A nderson
bereist worden waren, durch Verträge mit deren Fürsten der
Republik einzuverleiben, wenigstens dem Namen nach, denn bis
jetzt fehlten in Liberia noch die Mittel, um diese Erwerbungen
wirklich nutzbringend zu machen.
Am Schlüsse seiner zweiten Amtsdauer, 1875, wünschte R obeet s
mit Rücksicht auf sein hohes Alter und seine schwächer werdende
Gesundheit von einer neuen Candidatur abzusehen. An seine
Stelle wählten daher die Republikaner den frühem Präsidenten
P a y n e , gegenüber A. W. G a ed n e r ^ ;dem Candidaten der Whigs.
Während seiner Amtsdauer fanden, wie wir gleich sehen werden,
in den Grenzgebieten Ereignisse sta tt, welche die alten Grenzfragen
wieder mehr, und zwar zum Nachtheile Liberia’s, in den
Vordergrund drängten.
In 1877 siegte Ga e d n e r , der durch die Whigs aufs Neue
Candidat gestellt worden war, und wurde zum Präsidenten
gewählt. A nth on y W il l iam G a r d n e e , der letzte von den Männern,
welche die Emancipationsakte von 1847 gezeichnet hatten, war
ein alter Republikaner, der unter der zweiten Regierung von
R oberts Vice-Präsident gewesen war und an [dem Sturze ■ der
Whigs unter R oye mitgewirkt, später aber sich selbst in die
Arme dieser Partei geworfen hatte. Obschon er durchaus nicht
der geeignete Mann war , um mit kräftiger Hand die Zügel des
Staates zu führen, wurde er doch mit Hülfe der Mittel, die der
herrschenden Partei stets in höherm Maasse zur Verfügung
stehen, besonders der mit seiner Unterstützung arbeitenden
Zeitungen, in 1879 auf eine neue- Amtstauer wiedergewählt.
In 1881 erlebte er, infolge von Spaltungen im republikanischen
Lager, eine zweite Wiederwahl.
Während dieser dritten Amtsperiode erreichte die Grenzfrage
(boundary ■ question) ihren Gipfelpunkt und nahm eine solch ernst