besuchten, heimkehrenden Dampfer, welche stets Massen lebender
Thiere an Bord haben, je eine zu sehen bekommen.
Sehr häufig und über das ganze Land verbreitet ist Cercopi-
thecus campbellii, der wohl als die gemeinste Art Liberia’s betrachtet
werden kann. Auch dieser Affe wird häufig in Thiergärten angetroffen,
so dass seine Beschreibung hier füglich unterbleiben kann.
Die grossen, oft aus 50—100 Stück bestehenden Affenbanden,
welche alltäglich lärmend die Wälder durchstreifen, gehören stets
zu dieser Art.
Eigenthümlich ist e s, dass die in Liberia gefundenen Weiss-
n a s e n a f f e n nicht mit der an der benachbarten Goldküste vorkommenden
Weissnase (Gercopithecus petaurista) identisch sind,
sondern zwei neuen Arten angehören, welche Dr. Jentink, der
unsere Säugethiere bearbeitete, G. büttikoferi und G. stampflii
genannt h a t1). Beide Arten werden in Liberia white-nose genannt.
Die erstere ist in Liberia gemein und lebt in Trupps von 10—12
Stück in Hoch- und Buschwald. Jung eingefangene Exemplare
der erstgenannten Art werden sehr zutraulich; etwas älter geworden
zeigen sie viel Uebereinstimmung mit dem Benehmen der
schon früher beschriebenen Callitriche. Diese neue Art stimmt
in Grösse und Färbung genau mit dem sehr bekannten G. petaurista
überein, doch fehlt ihr stets das sich quer über den Scheitel
ziehende, schwarze Band, welches den Letztem in allen Altersstufen
kennzeichnet.
Das einzige Exemplar von Stampfli’s Weissnasenaffen, welches
wir je erhalten, wurde von einem unserer Jäger auf einem Streifzuge
durch das Pessyland erlegt. Dieses Thier, das in der Nähe
der Küste nirgends vorzukommen scheint, ist der grösste und
stattlichste aller Weissnasenaffen und zeichnet sich namentlich
durch seinen gewaltigen, 1 M. langen Schwanz aus, der die
ganze übrige Körperlänge weit übertrifft. Der Affe ist obenher
und an der Basishälfte des Schwanzes gelbgrün und schwarz
gegnsselt; Scheitel, Nacken, Arme und Hände, sowie die
Endhälfte des Schwanzes sind schwarz, Kinn, Brust, Innenseite
der Oberarme und vordere Hälfte des Bauches weiss. Heber
') Notes from the Leyden Museum, 1886, p. 56, und 1888, p. 10.
die Lebensweise dieser Art konnte nichts in Ertbhrung gebracht
werden |1
Wohl die schönste und auch der stattlichsten Eine unter allen
Meerkatzen ist der Dian en a f f e (Gercopithecus diana), welcher
seiner schönen Zeichnung und auch wohl seines starken, spitzigen
Gercopithecus stampflii, -Jent. Gercopithecus büttikoferi, Jerrt.
0/4 nat. Gr.).
Kinnbartes wegen T ' , bei den Liberianern
Bandy-Jack .. g genannt wird. Derselbe
ist im ganzen i ^ L a n d e wohlbekannt;
doch sieht man ihn | v i e l seltener in Gefangenschaft
als die übrigenMeerkatzen.
Die letzte Art die- J ser Gruppe ist die
r a u c h f a r b i g e Me e r k a t z e (Cercocebus
fuliginosus), in Liberia gray nwnkey
oder, weil er sich mehr als die
übrigen an der Er- „ „ . de aufhält, auch , , Gercopithecus petaurista, ErxL . . .
ground-monkey ge- (i/ä nat. Gr) nannt. Diese Art ist
sehr häufig und wird in Liberia oft
in Gefangenschaft gehalten. Auch in den Thiergärten Europa’s
ist sie keine seltene Erscheinung.
Es bleibt nun noch übrig, mit einigen Worten der dort vorkom])
Seit meiner Rückkehr habe ich diese neue Art in mehreren europäischen
Museen unter dem Namen C. petaurista angetroffen.