Früchten gütlich zu thun. Die grössten Arten, worunter Epomo-
phorus monstrosus, Gynonycteris straminea und Leiponyx bütti-
koferi (eine von uns entdeckte Art mit nagellosem Zeigefinger),
pflegen schaarenweise in der Abenddämmerung oft meilenweit
ihren Futterplätzen zuzufliegen. Sie haben einen weichen, eulenartigen
Flug, welcher durchaus nichts mit den hastigen Bewegungen
und plötzlichen
Schwenkungen der insektenfressenden
Arten gemein
hat. Ihre Jungen,
gewöhnlich je Eines, tragen
die Weibchen an der
Brust und umhüllen dieselben,
wenn angeschossen
, mit einer ihrer Flughäute.
Die eigenthüm-
lichste aller liberianischen
Arten ist der M o n s t e r-
f 1 u g h u n d. Derselbe lebt
meist gesellig im Mangrovewald,
wird aber zur
Reifezeit gewisser Baumfrüchte
auch im Hochwald
angetroffen und
kommt oft sogar in die
Pflanzungen und Dörfer
der Ansiedler, um sich
Der Monster-Plughu^d von reifen Mangopflau-
(Epomophorus monstrosus, Allen). Tr,„„
(Vs nat. Gr.). men’ soursoPs , Bananen
u. s. w. zu nähren. Er
verräth sich stets durch ein während des Fluges ausgestossenes,
lautes Quacken, welches stark an das Quacken des afrikanischen
Riesenfrosches (Bana occipitalis) erinnert. Dass dieser sonderbare
Flughund sich mit Yorliebe in der Nähe des Wassers aufhält
und namentlich am Du Queah River häufig ist, habe ich schon
bei der Beschreibung meiner nächtlichqn Fahrt auf genanntem
Flusse zu erwähnen Gelegenheit gehabt fl. Band, p, 342).
Die Gruppe der I n s e k t e n f r e s s e r fanden wir nur durch vier
Arten von Sp i t zmä u s e n (Sorex) vertreten, welche bisher
sämmtlich ausschliesslich aus Liberia bekannt sind, und von
denen sich bei näherer Untersuchung drei als neu herausstellten.
Die Lebensweise sämmtlicher vier Arten scheint mit derjenigen
unserer gewöhnlichen Spitzmaus völlig übereinzustimmen.
Interessanter als die Insektenfresser sind die liberianischen
Ra u b t h i e r e, von welchen wir 11 verschiedene Arten consta-
tiren und unsern Sammlungen einverleiben konnten. Der Löwe,
Die Tigerkatze (Felis celidogaster, Tem'm.). (Vio nat- Gr.).
ein Bewohner offener Gegenden, kommt zwar in diesem wald-
bedeckten Lande nirgends vor und soll nicht einmal in der
Mandingo-Ebene gefunden werden. Dafür aber ist der Leopard
überall bekannt und wagt sich derselbe gelegentlich auch mitten
in die Negerdörfer; es ist sogar bekannt, dass einer dieser ungebetenen
Gäste in Monrovia erlegt wurde. Den Menschen scheint*
der Leopard indessen nicht anzufallen, wenigstens ist mir kein
solcher Fall bekannt geworden; desto häufiger ,aber werden zur
Nachtzeit die Ziegenställe von ihm heimgesucht. Weitere Vertreter
des KatzengesclUechts sind der Se r v a l {Felis servat) und