meist schon die Vorbereitungen zu dieser Prozedur genügend
um ihr den Mund zu öffnen. ’
Naturvölkern ’ so auch bei den Negerinnen
die Geburt sehr leicht von statten. Bis unmittelbar vor derselben
verrichtet die Mutter ihre gewöhnlichen Haus- und Feld-
Felde ühfiU 2 ? “ * * Augenblick sie zufäm§ auf dem
und k o m r i r und kommt nacüh 5ein e^r W eile mit ^dem n eAuuegne nWbleiclktbeü rger Szeuimte
™ Gin; der dann am nächsten Bache abgewaschen und nach
¿lause getragen wird.
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h ü v ? 61ne ältere’ aus dem Zauberwalde heimgeholte
Tochter, bedient. Die Wöchnerin darf in diesen Tagen der
Absonderung von kemem Manne gesehen werden,
s Die Kinder werden ausserordentlich lange gesäugt, oft bis weit
Z r 1 Z “ dri“ 6 d00h « P K M schon früh
mit Reisschleim nachzuhelfen, wobei es oft recht primitiv zugeht
Das Kind wird nämlich auf den Boden oder eine Matte hingelegt
und ihm dann die Flüssigkeit mit einem hölzernen Löffel oder
S L - r 6! hai eingegossen- Die Binder werden fleissig mit
almöl oder ändern pomadenartigen Substanzen eingefettet. Auf
-^usgangen und während der Arbeit auf dem Felde trägt die
Mutter ihr Kind rittlings auf dem nackten Rücken und hält dasselbe
mit dem umgeschlagenen Lendentuche fest (siehe die
ltelflgur dieses Capitels), wobei es oft vorkommt, dass beiArbei-
en, die eine stark gebückte Haltung erfordern, das Kind ganz
S S und sich die Nase auf dem ßücken der Mutter
Frauen, welche schon oft Mutter geworden sind, haben lang herab-
angende Brüste, die sie beim Säugen gelegentlich unter dem
Arm durch dem auf ihrem Rücken sitzenden Kinde in den Mund
schieben. Eine wesentliche Ursache des übermässigen Langwer-'
dens ist unzweifelhaft die alle Tage sich wiederholende und den
hrauen allem zukommende Arbeit des Stampfens von Reis und
Kassaven, das unausgesetzte, heftige Ruckbewegungen nach vorn
mit sich bringt, wobei die ohnehin schon schweren, zum Hangen
neigenden Brüste, da sie durch keinen Schnürleib gestützt werden,
sich sackartig verlängern.
Zwillingsgeburten kommen nicht selten vor. Eigenthümlich
ist, dass man mit Zwillingen allerlei Aberglauben zu verbinden
pflegt. Der Eine der Zwillinge wird stets sinnah, der Andere
gbwissi genannt, gleichviel ob beide Knaben oder Mädchen, oder
ob beide Geschlechter vertreten sind. Man betrachtet beide ge-
wissermassen als Zauberkinder und schreibt ihnen auch allerlei
überirdische Kräfte zu. Nie werden Zwillingskinder durch ihre
Eltern geschlagen, und man glaubt allgemein, das Derjenige früh
sterben werde, welcher einen Zwilling auf den Kopf schlage. In
Krankheitsfällen sucht man gern Hülfe bei Zwillingen, und
dies ist wahrscheinlich der Grund, dass beinahe Alle Aerzte
sind. Fälle von Drillingsgeburten sind mir weder unter Einge-
bornen noch unter Liberianern bekannt geworden.
Die Kindererziehung wird ausschliesslich der Mutter überlassen;
Männer sieht man höchst selten sich mit Kindern beschäftigen.
Die Mutter hat denn auch viel grössere Rechte auf das Kind,
als der Vater, und alle Anhänglichkeit des Kindes ist allein ihr
zugewandt. "Wenn sie vor ihrem Manne stirbt, so muss Letzterer
ihren Verwandten Geschenke machen, um die Kinder behalten
zu können. Stirbt jedoch der Mann zuerst, so tritt dessen
ältester i noch lebender Bruder an seine Stelle und übernimmt
die Besitzrechte über dessen Frau und Kinder.
Ein Kind, das man nach seinem Vater fragt, nennt stets den
Mann,-bei dem es erzogen wird. Will man wissen, wer der
wirkliche Vater sei, so muss man das Kind fragen, wer es
„geboren” habe. Grössere Kinder fügen dies von selbst bei,
indem sie sagen: „Dieser Mann ist mein Vater, aber jener hat
mich geboren.” Der Vater aber nennt das Kind, welches von ihm
direkt abstammt, zum Unterschiede von geerbten oder adoptirten
Kindern buro-ding (wörtlich: Bauchkind).
Die Zeitrechnung der Eingebornen geschieht nach Tagen,
Monaten (Monden) und Jahren, doch ist ihnen auch die Einthei-
lung in Wochen von sieben Tagen nicht unbekannt. Das Jahr
wird von Trockenzeit zu Trockenzeit gerechnet und beginnt mit
der Zeit, in der man neue Pflanzungen anzulegen pflegt, also