licher waren wir mit der s c hwa r z e n Ra l l e {Ortygometranigra).
Während meines Aufenthaltes in Robertsport hörte ich fast allabendlich
ihren lauten, schnarrenden Paarungsruf und konnte ich sie
auch am Tage in dem nahen Sumpfe, mit graziösem Gange und
hei jedem Schritte nickendem Kopfe, herumspazieren sehen. Aufgestöbert,
eilen sie schnurrenden -Fluges eine kurze Strecke
dicht über das Wasser hin, um möglichst bald an geschützter
Stelle wieder einzufallen. Gegen Ende Oktober hatten die nächt-
Das afrikanische Taucherhuhn.
(Podica senegalmsis, Hartl.). ('/7 nat. Gr.).
liehen Concerte aufgehört, so dass ich die Vögel beim Brüten zu
finden hoffte; doch war alle meine darauf verwendete Mühe vergeblich.
Am 15. November brachte mir dann ein Diener drei lebende
Junge,welche eben erst ausgekrochen sein konnten. Dieselben hatten
ein ganz schwarzes Dunenkleid, einen fleischfarbigen Schnabel
mit schwarzer Querbinde vor den Nasenlöchern, und braune
Füsse. Der alte, ebenfalls ganz schwarze Vogel hat grasgrünen
Schnabel und korallenrothe Füsse.
Eine der allermerkwürdigsten Formen aus der liberianischen
Vogelwelt ist das in die Gruppe der Saumfüsse (Hdiornithidae)
gehörige Ta u c h e r h u h n (Podica senegalensis). Diese genannte
Gruppe hat den Systematikern schon viel Kopfzerbrechen verursacht,
da ihre Gestalt die typischen Eigenthümlichkeiten von
drei unter einander scharf abgegrenzten Gruppen vereinigt. Der
schlanke Kopf mit dem langen, spitzigen Schnabel, der gestreckte
Hals und Rumpf, sowie namentlich der lange, steiffederige Ruderschwanz
nähert diese Familie dem an die Cormorane sich anschliessenden
Schlangenhalsvogel, während die mit eingeschnürten Lappensäumen
versehenen Zehen an die Füsse des schwarzen Wasserhuhns
und noch mehr an diejenigen des Haubentauchers erinnern.
Ihr iunerer Bau zeigt jedoch mehr Uebereinstimmung mit den
Wasserhühnern als mit jeder ändern Gruppe, weshalb sie jetzt
auch allgemein diesen beigeordnet werden. Die Saumfüsse sind
durch je eine Art in Südamerika, Malakka und Afrika vertreten;
indessen hat man, ob mit vollem Recht oder nicht, bleibt noch
dahingestellt, die in Ostafrika vorkommenden als eigene Art
(Podica petersi) von den westafrikanischen getrennt. In der
Lebensweise scheinen die verschiedenen Arten grosse Aehnlichkeit
zu haben. Das westafrikanische Taucherhuhn ist beinahe so gross
wie eipe Ente, Oben ist es olivenbraun, mit weissen, runden Tupfen
auf Rücken und Schultern; Brust und Bauch sind weiss; die Kehle
ist beim Weibchen und jüngeren Männchen ebenfalls weiss, beim
Männchen im Hochzeitskleide aber dunkel schiefergrau. Vom
Auge ab zieht sich der Seite des Halses entlang ein schmales,
weisses Band. Schnabel und Füsse sind korallenroth. Der Flügeldaumen
ist mit einem langen, scharfen und nur schwach
gekrümmten Nagel versehen. Westlich von Monrovia haben wir
merkwürdiger Weise diese Art nie gefunden. Auch auf dem
Junk River kam sie nur sehr vereinzelt vor, während wir auf
dem Du Queah River kaum eine Fahrt machen konnten, ohne
einen oder mehrere dieser Vögel anzutreffen. Trotzdem kann
man durchaus nicht behaupten, dass die Art dort häufig sei,
und als wir einmal im Besitze von sieben Stück waren, hatten
wir unter ihnen so ziemlich aufgeräumt.. Das Taucherhuhn lebt
jneist einzeln, seltener paarweise, an stillen, beiderseits von