innere Handfläche und die Fussohle weiss oder wenigstens gelb-
weiss sind, so haben auch verschiedene Hautstellen, namentlich
beschiitztere, wie Achselhöhlen und Kniekehlen einen hellem
Ton als der übrige Körper, in dessen dunklere Färbung er
allmälig übergeht. Alle Aussenseiten der Gelenke, wie Ellenbogen,
Knöchel der Hände und Füsse, die Kniee u. s. w. sind auffällig
dunkler als die übrige Häutfarbe. Alle neugebornen Kinder sind
weiss, resp. röthlich weiss, werden aber schon nach einigen
Tagen dunkler und haben innerhalb einiger Wochen ihre dunkle
Farbe erreicht. Mitunter findet man einen Fall von mehr oder
weniger vollkommenem A l b i n i sm u s , besonders unter Kindern
in den Missionen, da die Missionäre es darauf abgesehen zu haben
scheinen, alle derartigen in ihren Bereich kommenden eingebornen
Kinder, sogenannte moonlight-children (Mondscheinkinder), als
Curiositäten in ihre Anstalten aufzunehmen. Solche Leute haben
röthliches oder blondes Haar, das jedoch spärlicher zu stehen
scheint und weicher ist als das dichtstehende, rauh anzufühlende
Haar ihrer dunkeln Brüder. Ihre Augen sind weit weniger dunkel
und sehr empfindlich für Licht, so dass sie bei Sonnenschein stets
halb geschlossen sind, was dem Gesicht einen eigenthümlichen
Ausdruck verleiht. Solche Mondschein-Leute mögen wohl schwächlicher
sein als andere; denn obschon dergleichen Kinder, die man
in dbn verschiedensten hellem und dunklern Nüancirungen findet,
beinahe alltägliche Erscheinungen sind, werden erwachsene Albinos
doch nur selten angetroffen.
Weit häufiger als der vollkommene ist der partielle Albinismus.
Derselbe zeigt sich zumeist in Form weisser Flecken auf Händen und
Füssen oder mehr noch an den Handgelenken und Fusswurzeln,
Vorderarmen und Unterschenkeln, namentlich auf der Schiene,
sowie auch auf dem Gesichte und am Halse, und wird bei den
Liberianern dish-cloth genannt.
Die Haut des Negers ist gewöhnlich kühl und meist etwas
feucht, aber sehr weich, fast sammtartig anzufühlen, obschon
sie, genauer betrachtet, ein fein rissiges Ansehen hat. Sie ist
auch bedeutend dicker und schwammiger als die des Weissen
und sondert eine nach ranziger Butter riechende Fettsäure ab,
die den bekannten, Übeln Negergeruch verbreitet.
Ein einziges Mal habe ich einen interessanten Fall von E l e p
h a n t i a s i s in Fali, einer Stadt ziemlich weit im Innern,
beobachtet. Der damit behaftete Neger, ein noch junger, kräftiger
Mann, sah gerade aus, als ob er eine ärmellose Weste
oder einen pechschwarzen Brustpanzer trüge, der, reichlich
fingerdick und von rauher, borken ähnlicher Beschaffenheit, gerade
den Brustkorb einschloss, unten wie abgeschnitten war, und
aus welchem Arme und Hals frei herausragten. Mit Ausnahme
einer bohnengrossen Verdickung auf dem einen Oberarm zeigte
sich am ganzen übrigen Körper von Elephantiasis keine Spur.
Eigenthümlich ist, dass auch bei den Eingebornen diese Krankheit
denselben Namen trägt wie bei uns. Sie ist nämlich bei
den Vey als kamma Mlla (Elephantenkrankheit) bekannt und
soll, wenn auch keine häufige, doch eine allgemein bekannte,
unheilbare Krankheit sein.
Die Neger sind gegen Kälte sehr empfindlich und schlafen
daher des j Nachts stets in ihren Hütten, neben einem gut
unterhaltenen Feuer liegend. Auch gehen sie nicht gern in Thau
und Regen, machen sich jedoch nichts mehr daraus, sobald sie
einmal nass geworden sind. Uebrigens gehen sie gerne ins
Wasser und baden und waschen sich bei jeder Gelegenheit. So
sehr sie die Kälte und aus dem gleichen Grunde auch Thau und
Regen scheuen, so wenig machen sie sich aus der Hitze. Der
von Natur träge Neger scheint erst recht warm werden zu
müssen, bevor er Leben und Arbeitslust bekommt. Ein Neger
mit trockener Haut ist eigentlich nur ein halber Mann. Er
weiss nicht, ob er anspacken will oder nicht. Wenn ihm aber
einmal der Schweiss aus allen Poren bricht und in Strömen über
seinen nackten Körper niederrinnt, dann scheint mit einem
Male ein ganz anderer Geist in ihn gefahren zu sein. Unter
Lärmen, Schreien und Singen — unter den Eingebornen giebt
es keine Asthmatiker m verdoppelt er seine Schritte; wie spielend
trägt er die schwere Last, unter der er soeben noch erdrückt
zu werden vorgab oder taucht, wenn auf der Wasserfahrt, sein
blattförmiges Ruder doppelt so tief ins. Wasser und jagt das
Canoe in Windeseile über die stille Fläche hin. Je heisser ihm
die Sonne auf seinen kraushaarigen Schädel und die von Schweiss