Zustande verwendet. Die dabei gebräuchliche Pfeife (siehe unten)
ist von der überall in Mederguinea üblichen Construktion, d. h.
sie besteht aus einem ausgehöhlten Flaschenkürbis, dessen offenes
Stielende als Mundstück dient, und an dessen dicker Bauchseite
sich ein Loch befindet, auf welches der aus Thon geformte Pfeifenkopf
gesetzt wird. Der Haschischrauch, der in gewaltigen Zügen
eingesogen wird, wirkt sehr berauschend selbst auf die starken
Nerven der Neger. Manche Congoneger geben sich dem Haschischrauchen
mit wahrer Leidenschaft hin.
Ueber die Kolanuss ist schon früher das Nöthige gesagt. Als
G-enussmittel ist sie jedoch, dem Tabak gegenüber, von untergeordneter
Bedeutung.
Die G e w e r b s t h ä t i g k e i t der Eingebornen ist für ein
Naturvolk eine sehr vielseitige und
bedeutende. Schon vorhin wurde bei
Behandlung der Kleider und Schmuckgegenstände
auf die Gewandtheit in
verschiedenen Handarbeiten aufmerksam
gemacht, und meine Mittheilungen
würden eine unverantwortliche Lücke
Hanfpfeife der Congoneger, enthalten, wenn ich diese Seite im
Congotown bei Robertsport Thun und Treiben der in ihrer Art
(V6 nat. Gr.). hochentwickelten Leute nicht näher
beleuchten wollte. Man ist wirklich
manchmal geradezu erstaunt, wenn man die schönen Pelz- und
Lederarbeiten, besonders der Mandingo, sieht, von' denen die
beigefügten ethnographischen Farbentafeln einige gute Abbildungen
enthalten. Es werden zu diesen Arbeiten allerlei Häute, verwendet,
besonders diejenigen von Raubthieren, Affen und den
verschiedensten Antilopen, Ziegen und Schafen. Häute, auf denen
man die Haare sitzen lassen will, werden einfach auf einen. Holzrahmen
gespannt und über dem Feuer getrocknet; diejenigen
aber, die zu Leder verarbeitet werden sollen, behandelt man
zum Ablösen der Haare mit Kalkwasser (Kalk wird aus See-
und Süsswassermuscheln gebrannt) und braucht nachher als
Gerbstoff die Rinde der Rhizophoren (Mangrove), die den Häuten
zugleich eine schöne rothe Farbe verleiht. Man versteht es übri