Der Letztgenannte, ein äusserst zierlicher, kleiner Vogel mit
schwarzer, weissgefleckter Brust, ist sehr häufig und wird, wie
die Vorigen, von den Eingebornen in Laüfschlingen gefangen.
Er hält sich mit Vorliebe in dichtem Buschwald auf und weiss
sich den Späherblicken des Jägers sehr geschickt zu entziehen.
Der Paarungsruf wird besonders nach Einbruch der Nacht und
in der kurzen Morgendämmerung gehört; er besteht aus einem
weithin hörbaren „kakarr, kakarr, ka, ka, karrr”, welches oft
Latham’s Frankolin (Francolinus lathami, Hartl.).
Hahn und Henne mit Jungen.
wie lautes Lachen klingt. Wir hatten einmal ein ganzes Dutzend
dieser schönen, kaum rebhuhngrossen Vögel lebend beisammen
und fütterten sie mit Sämereien und namentlich mit Termiten-
latven, welche in Liberia jederzeit sehr leicht zu beschaffen
sind. Ich glaube, dass sich diese zierlichsten aller Frankoline ebenfalls
zum Halten in Thiergärten vorzüglich eignen würden; bis heute
sind dieselben jedoch nur selten lebend nach Europa gebracht
worden.
Dass in dem wasserreichen Lande die Gruppen der Sumpf-,
Wat- und Schwimmvögel zahlreiche Vertreter haben, ist wohl
selbstverständlich, und es' muss daher sehr befremden, nicht
jene wolkenähnlichen Schwärme von Reihern, Flamingos u. s. w.
zu finden, von denen uns die Reisenden in anderen Aequatorial-
gegenden wie Gabun, Ogowe und am Congo, ja selbst in den
zehn und mehr Grad südlich vom Aequator gelegenen portugiesischen
Besitzungen zu erzählen wissen.
Unter den Re g e n p f e i f e rn findet sich dort ein unserm Triel
Die rothnackige Brachschwalbe.
(Glareola megapoda, Gray), (nat. Gr.).
äusserst nahe verwandter Dic k f u s s (Oedicnemus vermiculatus).
Dieser wurde mehrmals auf den spärlich mit Gras und Strauchwerk
bewachsenen Inseln vor den Mündungen des Mahfa- und
Sugary River angetroffen. Ein weit häufigerer Vogel ist die roth-
na ck i g e Br a c h s c hwa l b e (Glareola megapoda), welche sich
von der weiter südlich vorkommenden Gl. nuchalis durch das
rostfarbige, s ta ttxweisse Genickband unterscheidet. Wir fanden
diese Art häufig auf den Felsinseln des mittlern St. Paul, an einer
einzigen Stelle (auf Felstrümmem in der Nähe von Bendoo) im