vereinigt, die er „Lieste” nennt, und will'er diese als Ueber-
gangsform von den Eisvögeln zu den Bartvögeln betrachtet wissen.
Wie die echten Eisvögel sitzen sie, auf Beute lauernd, gern auf
abstehenden Aesten, auf welche sie nach jedem Fange wieder
zurückkehren. Durch diese Eigenthümlichkeit erinnern sie stark
an die Breitschnäbel und die Bienenfresser. Im Ganzen genommen,
sind die Eisvögel nicht scheu, sondern lassen sie sich leicht beschleichen
und herunterschiessen.
Die echten Eisvögel sind ausschliesslich Fischer und halten sich
daher meist am Wasser auf. Die grösste Art unter ihnen ist
der R i e s e n s t o s s f i s c h e r (Geryle maxima). Derselbe ist
ausserordentlich stark gebaut und erreicht die -Grösse einer
Dohle. Am Fisherman Lake und namentlich auf den Steilufern
des Mahfa River, nahe seiner Mündung, habe ich diesen Yogel
oft beobachtet. Dort sitzt er auf überhängenden Aesten und
lauert auf Fische; doch sieht man ihn auch oft, nach Art der
Thurmfalken rüttelnd, über dem Wasser schweben und sich
jählings mit angelegten Flügeln auf den erspähten Fisch herabstürzen.
Mit der unter Wasser erhaschten Beute kehrt er dann
nach seinem früheren Standplatze zurück, um dieselbe dort mit
Müsse zu verspeisen. Eigenthümlich ist die FärbungsVerschiedenheit
bei Männchen und Weibchen. Das Erstere hat nämlich
ein breites, rothbraunes Brustband und grauen Bauch, das Weibchen
aber graues Brustband und rothbraunen Bauch. Seine Bruthöhlen
baut der Riesen-Stossfischer in die aus rothem Thon bestehenden
Uferwände. Eine solche Bruthöhle (siehe nebenstehende Abbildung),
die ich aufgraben liess, um die Eier in Besitz zu bekommen,
war eine etwa 4 Fuss lange Röhre, welche sich am hinteren Ende
backofenartig erweiterte. Dort fand ich, auf rothe Thonerde
gebettet, zwei weisse, aber stark mit rothem Thon beschmutzte
Eier. Dieselben waren 4,4 Cm. lang, 3,5 Cm. dick und, wie alle
Eisvogeleier, an beiden Polen gleich stumpf.
Eine weit häufigere Art dieser Gruppe, die sich an denselben
Stellen aufhält, auf ganz gleiche Weise, oft zu 5M10 Paaren
in kurzer Entfernung von einander, brütet und die sich auch
am Meeresstrande findet, ist der Gr au f isch er (Geryle rudis).
Die äussern Geschlechtsunterschiede dieser Species bestehen
darin, dass das Männchen auf weissein Grunde zwei schwarze
Brustbinden h at, während das sonst gleichgefärbte Weibchen
nur eine solche Binde besitzt. In Lebensweise und Nestbau ist
diese Art nicht von der vorigen verschieden; jedoch sind die
Der Riesenstossfischer (Geryle maxima, Pall.), mit Brütiiöhle,
Eier bedeutend kleiner, indem sie nur 2,9 Cm. in der Länge und
2,3 Cm, in der Dicke messen.
Ein echter Eisvogel , unserm europäischen sehr nahe verwandt
und in der Lebensweise gänzlich mit ihm übereinstimmend, ist