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 da  drüben,  abgewandt Von  der Sonne,  das muss Wasser  sein!  Allerdings,  
 das  ist B a b e rs  P a n ,  das  grösste Becken  dieser Gegend,  dort  sollen wir  
 den Wagen  nach  vollbrachtem Tagewerk wiederfinden. 
 Unfern  erhebt  sich  eine  felsige Kuppe  aus  der Ebene,  rings  dehnen  
 sich  Flächen mit niedrigen Büschen  bewachsen  aus,  dahin wollen wir uns  
 wenden;  die  Springböcke  lieben  das  Bos-Veld.  Schnell  ist  der Ort  erreicht  
 und  rechtfertigt  die  gehegte Erwartung,  indem  sieh mehrere Trupps  
 der Thiere im Gefilde blicken  lassen.  -Da verschwinden  einige  derselben  
 in  zierlichen Sprüngen hinter  der nächsten Erhebung,  vermuthlich  halten  
 sie  nicht weit hinter  derselben.  Lassen  wir  das.Pferd  ruhig  stehen,  es  
 kennt  das Geschäft  und wird  seinen  Platz  nicht verlassen; wir  schleichen  
 heran  an  den  höchsten Punkt,  sehen  hinüber und  richtig,  dahinter  stehen  
 die Antilopen,  nicht weiter wie  200  Schritt  entfernt. 
 Dort  dem vordersten  Stück  gilt  es,  die Büchse  senkt  sich  ruhig,  ein  
 Augenblick noch  und  der  Schuss  donnert  durch  die  schweigende Ebene.  
 Fort  eilen  die  erschreckten  Thiere,  doch  das  gewählte Opfer bleibt zurück  
 und  thut  sich  bald nieder,  es  erweist sich  als waidwund geschossen.  Bald  
 ist  es in  unsern Händen,  aber  noch haben wir  damit  das Werk  nicht vollendet, 
   es  gilt jetzt das  erlegte Wild  zu  sichern;  dazu gehört,  dass  es  ausgebrochen  
 wird und  dann  entweder  sogleich  auf dem Pferde zum Lagerplatz  
 gebracht,  oder  zunächst  an  dem  Orte  gelassen,  aber  gegen  das  
 Raubzeug gesichert wird. 
 Dies Letztere  erreicht man,  indem man  die Bauchhöhle mit Gras ausstopft  
 und  das Thier mit Büschen  bedeckt,  an  welche  man  ein Taschentuch  
 oder  dergleichen  als  Scheuche befestigt;  fehlt  es  an Büschen,  so kann  
 man  das Wild  in Erdhöhlen, Ameisenhaufen  oder  dergleichen verstecken,  
 um  es  späterhin  abzuholen. 
 Nachdem Alles  vollbracht ist,  springen wir wieder in  den Sattel,  und  
 weiter  geht  es jener fernen Hügelkette  zu. 
 Was  ist das  für  eine Gesellschaft  von Kuttenträgern,  die dort feierlich  
 im  Kreise  um  einen  unförmlichen  Gegenstand  herumhocken?  Derselbe  
 scheint ihre  ungetheilte Aufmerksamkeit  in Anspruch  zu nehmen,  so  dass  
 wir  ganz  nahe  herankommen  können,  ohne  sie  zu  stören  in  ihrer  Beschäftigung. 
   Wir kennen  diesen Orden  schon,  es sind die Aas vögel,  welche  
 hier  gerade  in Arbeit  sind,  ein verendetes Gnu  nach  ihrem  einfachen Ritus  
 zu begraben. 
 Die  Dreistigkeit  und  Fresslust  dieser  Vögel  ist  ausserordentlich; 
 schon  bevor  das  geschossene Wild  den letzten Athemzug gethan hat, zeigen  
 sie  sich hoch in  der Luft und  sehweben  in weiten Kreisen über dem Orte  
 hin,  bis  der Jäger  die Beute  verlässt, worauf sie  alsbald in  dichten Schaar  
 ren  auf den Frass  herabstürzen. 
 Lassen wir  sie  schwelgen  bei  ihrem  eklen  Mahle,  da  anziehendere.  
 Bilder unseren Augen  erscheinen.  Wir kommen jetzt mitten hinein  in  das  
 Wild,  auf allen Seiten  ziehen Schaaren von Wilde-Beester und Blessböcken  
 flüchtigen Laufes  über  die Ebene;  durch geheimnissvollen Drang getrieben,  
 wandern  sie durch  die Flur,  alle  in  derselben Richtung,  von  welcher  sie  
 ungern  abzuweichen  scheinen.  Was  die Thiere  treibt,  wohin  sie  eilen,  
 Niemand  vermag  es  zu  sagen;  sicher ist,  dass  der Wind nicht die alleinige  
 Ursache  dieser Erscheinung  ist.  Häufig  laufen  sie  allerdings  der  herrschenden  
 Luftströmung  entgegen,  doch ist  diese Richtung nicht beständig,  
 so  dass noch  andere Ursachen mit im  Spiele  sein  müssen.  An  bewegten  
 Tagen beeinflusst die Witterung, welche das Wild von  dem Jäger bekommt,  
 die Bewegungen  desselben,  indem  es  öfters  gelingt  einen  Trupp Wilde-  
 Beester  etc.  durch  geschickte Manöver znm Umdrehen  zu bringen. 
 Der Jäger  nähert sich unter  dem Winde und jagt den Thieren  soviel  
 als möglich  auf;  plötzlich  ändert  er  aber  seine Richtung, wendet sich halb  
 gegen  den Wind  und  die Thiere bekommen  dadurch Witterung  von  ihm.  
 Wenn  dies  geschieht,  so  dreht  das  führende Stück in  der Heerde zuweilen  
 um, und während  die übrigen  eins  nach dem ändern folgen, bilden sie einen  
 Knäul,  in welchen  der  Schütze mit Gemächlichkeit seine Kugel zu schicken  
 vermag. 
 Dies  plötzliche Umwenden kommt  aber  auch unabhängig vom Winde  
 vor, und  es  dürfte  daher im  einzelnen  Falle  schwer  sein  zu beweisen,  dass  
 die Witterung  den Grund  dafür  abgegeben hat.  Der Afrikaner  nennt  dies  
 eigeivthümliehe  Manöver  der  Gnu’s:  Sie  machen  die  Mühle.  Der  erste  
 wandernde Trupp, welchem  der Jäger  am Morgen begegnet,  giebt  ihm die  
 Richtung  für  den betreffenden Tag  an,  er weiss  dann,  wo  er  das Wild zu  
 suchen  hat,  und richtet darnach  seinen Plan  ein.  Die genaue Bekanntschaft  
 mit  diesen Gewohnheiten  der Thiere macht  den Einheimischen dem Fremden  
 sehr überlegen;  der Erstere wird mit geringer Mühe  drei Mal  so  viel  
 sehen  und  in  Schussweite  bekommen  als  der  Letztere,  welcher  aus  Un-  
 kenntniss  dem Wild vielleicht gerade  aus  dem Wege reitet. 
 Wir  sind  aber heut nicht so unglücklich,  verschiedene Schaaren kreuzen  
 unseren Weg,  ein Trupp Wilde-Beester  nicht  weiter  als  400  Schritt.  
 Stetig  dringen  sie  vorwärts  in  einer  bestimmten  Riehtung,  dort  jenen  
 Punkt müssen  sie  passiren,  dahin  geht nun  auch unser  eiliger Lauf.  Jetzt