serem Pfefferkraut, zugesetzt werden, um die Masse zti vermehren und
die Kraft zu verstärken. Den auf diese Weise bereiteten Schnupftaback
reibt der Arme, welcher sieh nicht den Luxus einer Dose erlauben kann,
in ein Stückchen Fell ein, und es ist damit Alles vorbereitet. Mit dem
innigsten Behagen kauert sich nun der Kaffer irgendwo nieder und lässt
sich von der Sonne bescheinen, das Stückchen Fell beständig vorder
Nase, aus dem er den köstlichen Inhalt in langen Zügen in sein geräumiges
Riechorgan einzieht; stundenlang sitzt er sö unverändert in stummer
Beschauung, bis endlich auch das letzte Körnchen aus dem hin und hergezerrten
Fell verschwunden ist und der leere Fetzen öfters so tief in die
Nase geschoben wird, dass man ihn völlig verschwinden zu sehen glaubt.
Ich hatte häufig genug freiwillige Beiträge zu liefern, um ihnen diesen
Genuss zu ermöglichen; man thut es auch ganz .gern, da dadurch Gelegenheit
gegeben wird zu Beobachtungen und Fragen an die Bittenden,
was doch einige Abwechselung in die Eintönigkeit der Reise bringt.
Die kahlen Flächen können in einem so dicht bevölkerten Lande.,
begreiflicherweise nicht reich sein an Wild, und es sind nur einzelne
Species, die sich darin zu halten vermögen. Unter diesen waren noch die
Reebokke am zahlreichsten vertreten, welche gewöhnlich in Trupps von
4—7 zusammenweideten und einzelne Exemplare einer niedlichen, kleinen
Antilopenart, Orebi (Seopophorus Ourebi Gray) genannt, die mein Jägerherz
wieder etwas aufheiterten, nachdem für fast acht Tage kein Wild
gesehen worden war, ausser einem einzelnen Stück der langschnäbligen
Schnepfe (Sc. nigripennis Rp.); dieselbe stieg an einem Morast vor mir
auf, nahm aber leider mehr Schrot zu sich, als für die Erhaltung ihrer
Schönheit gut war.
Am'19. passirte ich den Mooi-Rivier und bald darauf, als der Wagen
einen Höhenzug überstiegen hatte, veränderte sich das Aussehen der Landschaft
durch Auftreten von Wald an den Abhängen; es war nur ein
schmaler Streifen, aber er eröffnete doch Hoffnung für grössere Wälder
in der Nähe und wurde daher freudig von mir begrüsst. Die frischen,
feuchten Seewinde treffen voll auf diese nach dem Meere zu abfallenden
Höhenzüge und begünstigen dadurch die Entwickelung des Baumwuchses,
welcher auf den nach dem Lande zu gerichteten Seiten viel schwächer
ist oder ganz fehlt. Am Nachmittag kam ich an einem anderen Höhen-
zug an, der prächtig bewaldet war, und stieg eiligst hinunter, um mich
in das Dunkel des Waldes zu vertiefen. Seit dem Verlassen der Knysna,
also seit 8 Monaten hatte ich dies Vergnügen entbehrt und kroch daher