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 darüber her, um  das  Fleisch  zuzubereiten. 
 Auf ebenso  unbegreifliche Weise, wie  sich  die Aasvögel Kunde  von  
 dem Vorhandensein  der Beute verschaffen, wird  es  den Buschleuten bekannt, 
   dass  irgendwo  etwas  für  sie  zu  erhaschen ist: nach wenigen Stunden  
 war  eine  ganze Anzahl  derselben vorhanden,  und unserer Einladung 
 Fig.  71.  Buschmänner  und  Bakalahari  beim  Fleischzerlegen 
 folgend,  betlieiligten  sie  sich  eifrig  an  dem Zerlegen  des  Fleisches,  ih-  
 dem  sie  sinh  anstatt  der  Messer  der  langen  Klingen  ihrer  Assegaien  
 beim  Schneiden  bedienten.  Allmälig  rundeten  sich  die  Bäuchlein  der  
 ausgehungerten Wilden mehr und mehr, jede Pause  in  der Ai'beit wurde  
 schleunigst  dazu benutzt, Fleischstücke  in  die Asche  zu  legen,  bevor  sie  
 noch  ordentlich  warm  waren,  dieselben  heraus  zu  zerren  und  zu  verzehren, 
 DieThaten, welche ich hier von menschlichen Kinnbacken verrichten  
 sah,  waren  geradezu  erstaunlich;  einer  der Buschleute  röstete  sich  
 z.  B.  die  Achillessehne  eines El'ands  und  verzehrte  dieselbe  mit  dem  
 grössten Appetit,  ohne  dass  seine  Kauwerkzeuge  in  der  Zähigkeit  der  
 Speise  die  geringste  Schwierigkeit  zu  finden  schienen.  Durch  die  Unterstützung  
 so  eifriger Gehülfen hatten wir  bald  die Beute klein gemacht,  
 •und  die Gestelle waren dicht  behängen  mit  den  Streifen  des Wildprets,  
 welche vor  dem Aufhängen mit Salz besprenkelt wurden. 
 Während  das Fleisch trocknete,  zogen wir noch  einmal  aus,  doch  
 das  grosse Wild hatte  die Gegend vollständig verlassen,  so  dass einzelne  
 Pala  die  alleinige  Ausbeute  ausmachten.  Die  Nutzlosigkeit  längeren  
 Wartens  einseheud,  traten  wir  so  bald  als  thunlich  den  Kückweg  an,  
 den wir quer  durch  das  ziemlich  dicht bewachsene Land  ausführten. 
 In  solchem Terrain  geht  die Reise  nur  langsam von  statten,  da  je der  
 Baum  mit  dem  langen  Gespann  kunstvoll  umschifft  werden  muss,  
 und wir  langten  erst  am Abend bei  einer  schön gelegenen Vlei  an,  von  
 grünenden Wiesenflächen und blühenden Gebüschen umgeben. 
 An  diesem  Platze “erfolgte  in  der  Nacht  zum  ersten  Male  ein  
 schwacher Ausbruch  des Wetters, welches  seit  einer Woche täglich mit  
 Regen  gedroht  hatte,  den  Eintritt  der  Regenzeit  verkündend,  aber  es  
 schien  etwas  in  der Luft vorhanden  zu  sein,  was  den Ausbruch  zurückhielt: 
   nachdem  ein  Paar  Tropfen  unter  einzelnen  Donnerschlägen  gefallen  
 waren, klärte  sich  das Wetter theilweise wieder  auf. 
 Fig.  72.  Abgeämdtete  Felder mit  den Vorrathstöpfen  im Bakudna-Gebiet.