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 für  sie nicht,  es  handelt  sich  nur  darum,  ob  es  sich  verschlingen  
 lässt  oder nicht.  Der Zwinger  ist  belebt  von  verschiedenen  Antilopen,  
 dem Quagga und mannigfaltigem  wilden  Geflügel,  zwischen  welchem  der  
 , Secretair mit würdiger Miene  auf- und abstolzirt. Eine der Buschmänninen  
 hatte  beim Waschen  eine  grosse Cobra  gefangen  und  brachte  dieselbe  
 lebend herbei,  so ^ a ss wir  das Vergnügen hatten,  zuzusehen, wie der Vogel  
 beim Kampf mit  einer gefährlichen Giftschlange verfährt.  Vorsichtig ging  
 derselbe im Kreise um  das Reptil  herum,  welches  sich  in höchster Wnth  
 bäumte,  die Haut  des Nackens  schildförmig  erweiternd.  Endlich hatte eiserne  
 Zeit  abgepasst,  und  ein  blitzschneller,  kräftiger Tritt  auf den Hals  
 zerbrach  der Schlange  das Rückgrat  und lieferte  sie wehrlos  in  seine  Gewalt. 
   Nun wiederholten  sich die Tritte  in  schneller Folge,  bis  das Leben  
 vollständig  erloschen  war.  und  der  Vogel  sich  stolz  auf  dem besiegten  
 Feind  aufrichtete. 
 Bald  fühlte  ich mich  heimisch  inmitten  dieses  zoologischen Gartens  
 im Kleinen,  und meine photographischen Arbeiten  gaben mir  hinreichende  
 Beschäftigung,  so  dass  die  acht Tage,  welche  ich  in Mr. B ..n ’s  Hause  
 verbrachte,  schnell  genug  vergingen.  Ab  und zu machten wir Ausflüge  
 in  die Umgegend,  doch  waren  wir  nicht sehr glücklich,  da  das Wild  aus  
 dem  Innern noch nicht herunterrückte  und  das wenige  vorhandene  durch  
 häufiges Hetzen  zu  scheu  geworden war,  um  es mit Sicherheit zu erlangen. 
 Früher war  die Gegend  gut besetzt mit Wild,  doch  seit der Anwesenheit  
 des Prinzen Alfred  ist  es  für  gewöhnlich  spärlich.  Zu Ehren  dieses  
 hohen Herrn wurde nämlich  auf B . . n’s  Farm  eine  Jagd veranstaltet,  die  
 grosse Jagd von H a r te  B e e s t-H o e k , wobei mehrere TausendBarolongs  
 der Nachbarschaft  die Thiere  einkreisten  und  nach  dem  Platze heruntertrieben. 
   Es  sollen  gegen  20  30,000 Stück Wild  eingeschlossen  gewesen  
 sein,  von  welchen  ein  grösser Theil  getödtet  wurde.  Der Prinz  selbst  
 schoss  mit  eigener Hand  an  diesem  Tage  23  Blessböcke,  keine  grosse  
 Heldentkat,  wenn  man  weiss,  dass  dieselben,  von  Furcht  gefesselt, wie  
 Schaafe  auf  100 Schrift Entfernung vor  ihm standen,  und er doch 7 Kugeln  
 brauchte,  ehe  es  ihm  gelang  den  ersten  niederzuwerfen.*) 
 Eine  eigenthiimliche  aber  nicht  uninteressante  Jagd  übte  ich  hier  
 zum  ersten  Male  aus,  das  ist  die  auf  Springhasen  (Pedetes  Caffer  Ilfi).  
 Dieses Thier lebt  in Erdhöhlen,  deren Zugänge  es  am Tage verschlossen 
 )  Ein  Kaffer  gehörte  auch  unter  die  Jagdbeute;  wer  ihn  aber  erlegt  hat,  
 ist  nicht  bekannt. 
 hält  und welche  es  nur in  der Nacht  verlässt.  Man  muss  es  daher  bei  
 Mondschein  schiessen,  und  ich  schlich mehrere Nächte  an Orten herum,  
 wo  es  häufig  sein  sollte,  ohne indessen  eins  zu Gesicht zu bekommen.  Ich  
 hatte mich  in  der  dritten Nacht,  ermüdet  von  dem  vergeblichen Suchen  
 ins  Gras  hingestreckt,  doch  die Mosquitos weckten mich bald wieder  auf  
 und brachten mir  den Heimweg  in Erinnerung,  als  ich  in  dem  herrlichen  
 Mondschein  einen' weissen Fleck  unfern  von mir  sich bewegen  sah;  das  
 Gesuchte war  offenbar vor.mir, und während ich regungslos dastand, kam 
 Fig.  26.  Der  gestrijpte Muishond,  Springhaas, Watermeloen,  Bitterappel,  Dooruboom  etc. 
 das  sonderbare Thier,  von  der Grösse eines Hasen,  aber mit langen Hinterläufen  
 und  langer Ruthe,  in weiten  Sprüngen  bald hinter den Büschen verschwindend, 
   bald wieder erscheinend,  näher an mich heran,  bis mein Schuss