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 sich  frei  lassen. 
 Das  Zurechtfinden  in  einer  Bechuanenstadt  ist  aus  diesem  Grunde  
 nichts  Leichtes,  die  Durchgänge  bilden  ein  wahres Labyrinth,  aus  wel- 
 Fig.  54.  Strasse  einer  Beohuanenstadt  (Morua^omo). 
 chem  nur  der  Einheimische  seinen  Weg  zu  finden  im  Stande  ist.  Der  
 Unkundige  steht  gewöhnlich  nach  wenigen  Schritten  vor  einem  6' hohen  
 geflochtenen  Schirm, und das höhnische Gelächter  oder  die Scheltworte  der  
 Hüttenbewohner belehren  ihn,  dass  er falsch  gegangen  ist;  er wendet  sich  
 zurück,  schlägt  einen  ändern  Weg  ein,  um  gleich  darauf sich  durch  ein  
 ähnliches Hinderniss  aufgehalten  zu  sehen.  Die Haufen von Kehricht und  
 Unrath  jeder  Art,  welche  sich  zu  den  Seiten  des Weges  aufthürmen,  wo  
 nur  immer  der  Zufall  einen  etwas  breiteren  Raum  übrig  gelassen  hat,  
 machen  das  Durchwandern  der  Niederlassungen  um Nichts  angenehmer,  
 wenn  auch wenig Zeit  bleibt,  über  die Situation  nachzudenken. 
 Denn  wie  die  Seevögel  von  ihren  gemeinschaftlichen  Brüteplätzen  
 auffliegen  und  den  unberufenen  Eindringling umschwärmen,  so  umtoben  
 die  Frauen  und  Kinder  einer  Bechuanenstadt  den weissen  Fremden,  sobald  
 er  sich  ihren  Wohnungen  nähert.  Schaaren  von  tanzenden  und  
 singenden  kleinen Unholden  belebten  alle  freieren  Plätze  und  ihr Gruss:  
 „Rumöla Lekoa“ !*)  wollte  gar kein  Ende  nehmen.  Hier  und  da gerieth 
 *)  Etwa:  „Guten  Tag,  Weisser!“