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 mir  die  lieben  Schäfchen,  meine  zukünftigen  Reisegefährten,  freundlich  
 entgegen  und  die  Ochsen,  das  bewegende  Princip  in  dieser Maschine,  
 stierten  den  neuen Ankömmling,  der  ihnen  eine Vermehrung  der Last versprach, 
   wie  unwillig  an.  Doch  wurden  sie  nicht weiter um ihre werthe  
 Meinung  gefragt,  die  verschiedenen Bagagestücke  waren  endlich  weggestaut, 
   und wir gingen unter Segel.  Ich  fand bald,  dass das Schiff, welches  
 ich jetzt  bestiegen  hatte,  nicht  so  angenehm  segelte,  wie  das  bequeme  
 Fahrzeug,  in  dem  ich mit Mr. Ch. . . .  n  hinausgezogen  war  in’s  Jagdfeld,  
 und  dass man  darin stark  in Gefahr war,  seekrank zu werden.  Zum Glück  
 war  es  aber  hier  nicht so unthunlich,  wie  auf  dem Meere,  nebenher  zu  
 gehen, wenn  die ungewohnte Bewegung  zu  lästig  wurde,  da der  gemächliche  
 Lauf es  nicht  schwer machte,  zu Fusse mitzukommen.  Das Letztere  
 erwies  sich  entschieden  empfehlenswerther,  und  ich habe  denn  auch wirklich  
 den  ganzen Weg von Bloemfontein  bis Harrismith  zu  Fusse zurückgelegt, 
   die  vielen  Seitenabstecher ungerechnet. 
 Noch muss  ich  des Capitains Erwähnung thun, welcher hinter seinen  
 Ochsen  herlief,  anstatt  des Fernrohrs  einen langen,  knorrigen Stock unter  
 dem Arm  zum Antreiben  des  Viehes.  Wer  den Herrn  so  sah  in  seiner  
 Feldtoilette,  wie  er mit  ermunterndem Hei!  und  Ho!  den Thieren  folgte,  
 oder mit  dem Grabscheit thätig war,  um  das  in Untiefen  gerathene Fahrzeug  
 wieder  flott zu machen,  würde  sicherlich  in ihm  nicht den gelehrten  
 Theologen  vermuthet  haben,  welcher  er  eigentlich  von Hause  aus war.  
 Sic  eunt fata hominum!  Früher  ein hochgestelltes Mitglied  einer deutschen  
 Mission,  ebenso  geachtet  durch  seine  Kenntnisse  wie  durch  seinen Eifer  
 für  die heilige  Sache,  war  er  nun Farmer und  zog mit dem Ochsenwagen  
 durch  das  Land, um  seinen Unterhalt zu  erwerben.  Nur wenn Ausspann  
 gemacht  wurde  und  das Vieh  besorgt  war,  holte  er  seine lieben Bücher  
 hervor und vergass im  eifrigen Studiren  derselben  die Mühen  und Sorgen 
 des Lebens.  u 
 Woher kommt dies?  fragt man unwillkürlich;  ist  sein Eifer  erkaltet. 
 hat er  die Gesellschaft  treulos  verlassen?  Nein,  lautet  die Antwort,-sein  
 Eifer und  sein  Glaube  an  die hohe Aufgabe  der Mission  ist noch heut  so  
 lebendig wie früher,  aber  die Gesellschaft  hat  ihn  verlassen.  Ich  führe  
 diesen Fall  an, weil  er  einen Typus  abgiebt für  so  viele  andere,  die  man  
 täglich Gelegenheit hat zu  sehen  und  die  ein  trauriges Licht  auf  den  Zustand  
 der  südafrikanischen Missionen werfen.  Anstatt dass  die Leute,  die  
 sich  eine  so  schwere Aufgabe  gestellt  haben,  zusammenhielten  und  sich  
 durch  gegenseitige Liebe und Nachsicht  das Lehen  erleichterten,  wie  sie  
 schon  ihrem  geistlichen  Stande  nach  sollten,  sind  sie  zersplittert  durch