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antraf. Diö mein' ermüdenden wie unterhaltenden Schwierigkeiten de»
Wege« bildeten die alleinige Abwechselung in jener unerfreulichen Periode
meine)' 1 leine. Unter den täglichen Sorgen begann jetzt eine in die ernte
Linie zu treten, welche bisher nur hier und da aufgetaucht war, da» war
die Frage: Wo finden wir Wasser? Das Gefühl, borvorgerufen durch
das Bewusstsein, ermüdete Zugtbicrc vor seinem Wagen zu haben, welchen
sie jeden Augenblick in den schweren Wegen drohen stecken zu lassen,
während das nächste Wasser noch viele Stunden weit entfernt ist, muss
man selbst erfahren haben, um die Situation vollständig zu begreifen.
Wie denkt sich nun wohl der in Reisebeschrerbungen bewanderte
Europäer das ersehnte Wasser, nach welchem der Wanderer strebt? Gewiss
malt sich seine Phantasie ein herrliches Bild aus von einer Oase, wo
sich über der murmelnden Quelle schlanke Palmen wiegen, und sich der
ermüdete Reisende behaglich im Schatten hinstreckt, um den Durst mit
dem kühlen Nass zu stillen. Oder er hat den Freiligrath gelesen und
stellt sich in Gedanken die stille, rohrumwachsene Lagune vor, über welcher
die Sycomoren rauschen.
Mit solchen Vorstellungen erfüllt, würde er sicher an dem ersehnten
Labsal vorbeigegangen sein, wie ich es am 6. antraf. Die Anwesenheit
von Wasser wurde durch Nichts verratben, als durch eine Reihe offenbar
von Menschenhänden aufgeworfener weisser Steinhaufen unfern des Weges,
neben welchen sich beim Herankommen entsprechende grnbenformige Vertiefungen,
„ P u t t e “, zeigten; die oberen waren trocken, in der untersten
aber fand sich eine waschbeckenartige Vertiefung, erfüllt mit einer grünlichen
Flüssigkeit, aus welcher einige Frösche dem Durstenden fröhlich
entgegenquakten. Das war die palmenurarausclite Quelle, aus welcher
man für -die nächsten 24 Stunden seinen Bedarf an Wasser zn
"schöpfen hatte, und die erreicht zu haben, man sich noch glücklich schätzen
musste.
Am nächsten Tage stiegen wir in das ausgedehnte Flussthal hinunter,
welches seinen Charakter durch den angeschwemmten Sand deutlich ver-
rieth, obgleich das Wasser dasselbe jetzt selbst bei aussergewöhnlich
hohem Stande nieht mehr überflnthen dürfte. Der Weg zog sich noch ein
grosses Stück längs dem Flusse herauf, indem erst gegen Mittag das Auftreten
von Mimosen zu erkennen gab, dass das Ziel erreicht sei.
Zwischen dicht mit mannigfachen Pflanzen bewachsenen Hügeln
fuhren wir eine kurze Strecke herab, bis der Pfad unmittelbar auf einer
steilen Uferbank auslief, von welcher das überraschte Äuge hinirotersah
auf den mächtigen Orange-Strom, wie er sieh bildet aus dem Zusammen