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Besuch bei Mosielele. Kunstgriffe Abgaben zu erpressen. 3 2 3
Es verdient alle Anerkennung, wenn man sieht, was für ein Ansehen
sich der genannte Missionär allein durch seine Person im ganzen Bechuanenlande
und selbst bei den
Matebele’s erworben hat, und es
spricht dies mehr zu Gunsten
seiner Thätigkeit und seines Auftretens,
als lange Lobpreisungen
zu thun vermöchten. Wie gros-
se Wichtigkeit Mosielöle dem
Schreiben Moffat’s beilegte, konnte
ich daraus erkennen, dass derselbe,
als er meinen Besuch er-
wiederte, eine lange Rede hielt,
worin er damit begann, dass er
mich als Freund des Missionärs
seinen Bruder nannte, und indem
er in mir, wie er sagte, einen
zweiten „Moshöte“ , (spr. Mo-
schäte = Prediger) sah, machte er mich aufmerksam auf seine eigenen
grossen Tugenden, unter welchen er die Friedensliebe obenan stellte.
Mir war der Vortrag begreiflicherweise sehr erbaulich, und ich hörte
andächtig zu, wenn ich auch meine leisen Zweifel über Manches nicht
unterdrücken konnte. An die Friedensliebe des Häuptlings glaubte ich
indessen unbedingt, da ich wohl wusste, er habe nicht die Macht, anderen
Stämmen Uebles zuzufügen und sei ganz zufrieden, wenn sie ihn selbst
nur in Ruhe liessen. Nach der Antrittsrede kamen die Klagen über körperliche
Leiden und die Bitte um Medizin; die zu Grunde liegende Krankheit
war wie gewöhnlich Magenkatarrh, den sich der hohe Patient augenscheinlich
durch zu reichlichen Genuss des geliebten Boyaloa zugezogen
hatte. Es war ergötzlich zu sehen, mit welchem Ernst der alte Sünder,
den sein Gewissen wohl rühren mochte, versicherte, er habe ein schweres
Leiden, welches ihm alle Nahrung lästig und unverdaulich machte ausser
Kafferbier, das aber könne er gut vertragen. Es bedarf wohl keiner Versicherung
meinerseits, dass er den Ausspruch, dieser Stoff sei gerade die
Ursache seiner Krankheit, sehr ungläubig aufnahm, und da er seinem Lieblingsgetränk
sicherlich treu geblieben ist, wird er wohl auch allen
Medizinen zum Trotz seinen Magenkatarrh bis an sein seliges Ende behalten
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ach der Consultation kam die Besichtigung der Gewehre und Ge-
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Fig. 62. Mosieldlfe, Häuptling der Bakatla.