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 Beute nach Kuruman  zurtlckkehrte. 
 Daselbst  machte  ich  mich  alsbald  an  meine  photographischen  
 Arbeiten,  wobei  Mr.  Moffat  mich  freundlichst  mit  Rath  und  That  unterstützte. 
   Obgleich  nicht  ohne Erfolg  in  denselben,  brachte  ich  doch  nicht  
 soviel  Negative  zu  Stande  als  im  ersten  Jahre,  da  die  Schwierigkeiten  
 sich  mit  der Wildheit  des Landes  mehr  und  mehr  steigerten.  Ich  hatte  
 die  Aufnahmen  stets  im  Freien  zu  machen,  wesshalb  das  Wetter  einen  
 bedeutenden Einfluss  ausübte,  und  da  es  nur  ausnahmsweise günstig war,  
 gingen  meine Arbeiten  langsam  von  statten.  Machte ich  unfreiwillige Erholungspausen  
 in  dieser Beschäftigung,  so  durchstreifte  ich  gern mit  dem  
 Gewehr  das  sumpfige  Röhricht  des  K u rum a n -R iv e r ,  welches  von  
 mannigfachen  Sumpfvögeln  belebt  war.  Zahlreich  zeigten  sich  besonders  
 wilde  Enten  (Poecilonitta  erythrorrhyncha  E y t),  Blesshühner  (Fulica  
 cristata  Gm.),  Wasserrallen  (Rallus  coerulescens. Lath.),  aber  auch  
 manche  andere  Vögel  mischten  sich  . zuweilen  dazwischen,  wie  lang-  
 schnäblige  Schnepfen  (Sc.  nigripennis  Rpp.)  und  die  auch  bei  uns  vorkommende  
 kleine Rohrdommel  (Ardea minuta L.).  Ausserdem wurde mir  
 die Zeit  meines  Aufenthaltes  in Kuruman  sehr  angenehm  verkürzt durch  
 die wahrhaft herzgewinnende Freundlichkeit des M o ffa t’schen Ehepaares,  
 deren Güte mich mit  den mannigfachsten  Gaben überhäufte,  sowie  durch  
 die vielfache Belehrung.,  die  ich  aus  den Unterhaltungen mit Herrn Moffat  
 schöpfte,  wenn  ich  mich  auch  nicht  in  allen  Stücken  zu  den  Ansichten  
 desselben  bekennen  konnte.  Ich  hatte  kaum  erwartet,  so  freie,  un-  
 partheiische  Bemerkungen  über  die  Verhältnisse  der  weissen,  wie  der  
 farbigen  Bevölkerung  zu  hören  von  einem  nahen  Verwandten  Dr.  
 L iv in g s to n e ’s,  dessen  Angaben  vielfach  durch  Partheilichkeit  und  
 Gehässigkeit  gegen  die  Boeren  entstellt  erscheinen.  Es  ist  sehr  zu  
 bedauern,  dass  die Darstellungen  des Letzteren,  sowie  einiger Gesinnungsgenossen, 
   in  Afrika  ein  so  starkes Vorurtheil  gegen  die Missionäre  hervorgerufen  
 haben;  er  hat  dadurch  der  Mission  einen  schlechten  Dienst  
 erwiesen,  wenn  auch  sein  Eifer  unter  den  erfahrenen  Herren  in  Europa  
 lebhafte Anerkennung gefunden hat. 
 In  Kuruman  ist  es  fast  zur  Regel  geworden,  dass  kein  Europäer,  
 der  auf  den  Namen  eines  Gentleman  Anspruch  machen  kann,  kein  auf  
 der  Wanderschaft  begriffener  Eingeborener  den  Ort  verlässt,  ohne  dass  
 Mi.  Moffat  die  Reisenden  mit  reichlichen  Provisionen  für  den  Weg  
 versoigt,  und  auch  ärztlichen  Beistand  erhalten  sie  im  Missionshause  
 nach  besten Kräften.  Mein Wagen  wurde  durch  die Güte  des Missionars