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 bemächtigte  sich  sofort  des  unglücklichen  Greises,  sie  führten  ihn  zur  
 nächsten Ravine,  unfern  des Ortes,  und warfen  ihn mit Steinen  todt. 
 Eine  andere  beliebte Manier,  sich  der  alten Leute  zu  entledigen,  ist  
 das  Verstossen  in  die  Wüste,  wo  die  Hülflosen  sehr  bald  durch Mangel  
 oder wilde Thiere  ein  schreckliches Ende finden. 
 Wer  sollte  die. Alterschwachen  auch  pflegen  unter  einem  Stamme,  
 wo  ein  Familienleben  so  gut  wie  gar  nicht:  existirt,  wo  die  Knaben  
 geborene Krieger  sind, und  die Frauen nur  die Concubinen- und Lastthiere  
 ihrer Männer  abgeben.  Dass  die Reinheit  und  Sittlichkeit  der Mädchen,  
 bevor  ein Mann Eigenthumsrecht  über dieselben  erworben  hat,  von  irgend  
 welcher  Bedeutung  sei,  kann  man  bei  einem  so  rudimentären  Familienleben  
 und  einer  so  niedrigen  Stellung  der Frauen  schon  von  vornherein  
 nicht  erwarten,  und  in  der That  ist unter  den Matebele’s  die Unsittlichkeit  
 in  dieser Hinsicht  gröser,  als  unter  den meisten  ändern  Stämmen. 
 In  einer  Beziehung  zeichnen  sie  sich  aber  vor  den  Bechuanen  aus:  
 sie  halten  sehr  viel  vom Waschen und Reinigen  ihres Körpers und  spülen  
 sich  jedesmal  nach  dem  Essen  sorgfältig  den-  Mund  aus,  während  die  
 Bechuanen, wie bereits  erwähnt,  in  dieser Beziehung  sehr unreinlich  sind.  
 Sonderbarer Weise  dehnen  die Matebele  diese  löbliche Sitte  nicht  bis  auf  
 ihre Nahrung  aus,  und  sind  ebenso  unbedenklich  und  unappetitlich  in  der  
 Wahl  und  Zubereitung  ihrer Kost,  als  jene  Stämme  darin  gerade  sorgfältig  
 und  reinlich  sind. 
 Da  die  Hauptbeschäftigung,  der  eigentliche  Lebenszweck,  von  
 Moselekatse’s Volk Krieg  ist,  so wird  es  leicht  erklärlich,  dass  die Landstriche  
 in  ihrer  Nachbarschaft  fast  beständig  von  S.chlachtenlärm  erfüllt  
 sind.  Man  würde  in  den  der  Civilisation  zugänglichen  Gegenden  noch  
 mehr  davon  hören,  wenn  nicht  ein  grösser  Theil  der  kriegerischen  
 Expeditionen  sich  einem  Lande  zuwendete,  welches  zu  isolirt  dasteht,  
 als  dass  die  Wehklagen  der  unterdrückten  und  niedergemetzelten  Bewohner  
 desselben  in  der  civilisirten  Welt  ein  Echo  finden  sollten.  Es  
 ist  dies  das  noch  ganz  unerforschte Gebiet  der  Moshona,  eines  Stammes,  
 welcher  ein  vermittelndes  Glied  zwischen  den  Zulu’s  des Südens und  den  
 schwarzen  Stämmen  Centralafrikas  zu  bilden  scheint.  Ihr Reichthum  an  
 Vieh  macht  sie  zu  einer  erwünschten  Beute  für  die  Matebele,  welche  
 ausserdem  durch  die  dabei  gefangenen  und  als  Stammesgenössen  erzogenen  
 Kinder  ihre  in  den  beständigen Kriegen  sich  lichtenden Reihen  
 zu  ergänzen  pflegen.  Vor  vollständiger  Vernichtung  bewahrt  die  Bedrängten  
 nur  die  eigenthümliche Beschaffenheit ihres Landes,  welches  so 
 zahlreiche  dem  Fremden  unzugängliche  Höhlen  besitzt,  dass  die  Angegriffenen  
 sich  beim  ersten Alarm mit  einem  grossen Theil  ihrer Heerde  
 darin  zu verbergen vermögen. 
 Ein  anderer Kriegszug  nach  dem Nord-Westen,  ursprünglich  gegen  
 einen  Bechuanenstamm  in  der  Nähe  des  Ngami  gerichtet,  wurde  ver-  
 hängnissvoll  für  die  Damara  im  Gefolge  von  Chapman  und  Baines  bei  
 ihrer  Rückkehr  vom  Zambesi,  indem  dieselben,  den  bereits  vorausgegangenen  
 Wagen  folgend,  vom den Matebele’s  überrascht  wurden  und  
 sämmtlich  unter  den  Speeren  derselben  ihren Tod  fanden.  Geschlagen  
 wurden  sie  in  neuster Zeit  nur  bei  einem  Zuge  gegen  die  Amaswasi  im  
 Zululande,  von  dem  sie  John  Moffat  im  kläglichsten  Zustande  zurückkehren  
 sah. 
 Ihre nächsten Expeditionen  in  der Zukunft sind noch nicht bestimmt  
 vorauszusehen,  da  es  zweifelhaft ist,  ob  sie  sich,  dem Rufe  der Makololo’s  
 folgend,  gegen Lechulatöbe wenden werden,  oder, um  eine  alte Rechnung  
 zu  tilgen,  den  Bamangwato’s  ihren  unerwünschten  Besuch  abzustatten  
 gedenken. 
 Diese  ihre  südwestlichen  Nachbarn  hatten  sich,  wie  behauptet  
 wurde,  unrechtmässiger  Weise  von  einem  der  Gränzposten  Vieh  angeeignet, 
   und  die  Matebele  drohen  schon  längst,  mit  bewaffneter  Hand  
 sich  den  Schadenersatz  dafür  zu  holen.  Vor  drei  Jahren  etwa war  auch  
 ein Kommando- junger Krieger  in das Nachbargebiet  eingedrungen,  doch  
 hatten  sie,  wie  sich  später  herausstellte,  strikte  Befehle  des Häuptlings,  
 nicht  bis  zur  Bamangwatostadt  zu  gehenj  angeblich,  weil  er  fürchtete,  
 sie  möchten  mit  den  daselbst befindlichen Händlern  in Conflikt  gerathen.  
 Der  jugendliche  Ungestüm  verleitete  die  Krieger  indessen,  sich  bis  auf  
 einige  Stunden  Entfernung  Shoshong  zu  nähern,  woselbst  sie  mit  den  
 ihnen  entgegenrückenden Bamangwato’s  zusammentrafen. 
 Geführt  von  meinem Freunde Kama  und  einem  anderen,  bekannten  
 Krieger,  Shukuru  (Nashorn),  griffen  sie  unerschrocken  die  Matebele  an  
 und unter  ihrem  Feuer  stürzten mehrere  der Feinde;  doch unbeirrt  durch  
 die Kugeln  lösten  sich  die Matebele  in  Reihen  äuf, welche  in  schnellstem  
 Laufe  die Bamangwato -überflügelten  und  endlich  ganz  in  ihrem, verderblichen  
 Ringe  einschlossen. 
 Kama  erkannte  mit  schnellem  Blick,  dass  kein  Heil  im  Zögern  
 sei,  da  die  drohenden Assegaien  seinen  an  das Gefecht in  der Nähe nicht  
 gewöhnten Truppen  bereits  auf dem Leibe waren. 
 Die  wenigen  Berittenen  an  die  Spitze  des  Zuges  stellend,  sprengte  
 er  gegen  den  lebendigen Wall  an,  es  gelang  ihm,  denselben  zu  durch