erkennt dies an den unterwascheneu Rändern, welche in verschiedener
Höhe sieh an vielen Bergen rings um die Gipfel herumziehen, und durch
die abgerundete Form der Blöcke, welche als Geröll die tieferen Theile
bedecken. Das Wasser war
wohl die Ursache, dass die
Ränder so schroff und steil, die
Wände so senkrecht und plötzlich
aufsteigen, indem es die
äusseren schon mehr oder weni-
' ger zerbröckelten Parthien der
F ig . 32. Felsberg mit unterwaschenen Rändern. erhobenen Felsmassen hinwegspülte
und nur den mittleren
durch die Lagenveränderung nicht zertrümmerten Theil, der besseren
Widerstand zu leisten vermochte, stehen liess.
Neptunistischen Kräften ist auch wahrscheinlich die Zerstörung der
höher gelegenen, jüngeren Systeme zuzuschreiben. Häufig ist keine Spur
der auf lagernden Schichten auf denPlateaux zurückgeblieben, das Wasser
hat sie bis auf den letzten Rest hinweggespült; zuweilen aber ist von den
nächsten Systemen ein grösserer oder geringerer Theil übrig, welcher die
oberste Fläche der Sandsteine als flacher Hügel bedeckt oder als deutlich
geschichteter Kegel mit meist auffallend geraden Seitenlinien von ihnen
aufsteigt. So sieht man im Harrismith-Distrikt Ketten, welche alle in
einer bestimmten Höhe die steilen
Wände der horizontal den Berg
durchsetzenden Schichten zeigen,
die mit den höchsten Theilen der
nach der Ebene vorgeschobenen
Tafelberge deutlich correspondiren,
doch darüber stehen die Kegel des
nächsten Systems in ihrer regelmässigen
Gestaltung die Form der
Berge vollendend, welche in den
Fig. 33. Wit-Kop. letzteren gewissermassen als defekt
zu bezeichnen ist.
Die untere breite Terrasse, von der öfters die obere wie von einem
Sockel aufsteigt, zeigt in ihren Begränzungslinien sowohl als in der Beschaffenheit
eine gewisse Aehnlichkeit mit der letzteren, so dass die
Schichten verwandten Systemen anzugehören scheinen; dass sie sich so
scharf absetzen und die höheren an Ausdehnung überragen, hat wohl
seinen Grund in der grösseren Widerstandsfähigkeit gegen das Wasser,
gegen dessen Einwirkung sie ausserdem durch die tiefere Lage besser
geschützt waren. Die späteren Ablagerungen müssen bei dem unmittelbaren,
I
jähen Aufsteigen der Berge aus horizontaler
Ebene verhältnissmässigtief zu suchen sein,
‘ und es sind daher die Aussichten, gewisse wichtige
Mineralien, besonders Steinkohlen, zu finden,
für diese Bezirke ziemlich schwach. In tief eingeschnittenen
Flussthälern ist die Hoffnung noch
am stärksten, und so hat man auch wirklich an
einem der Flüsse des Freistaates, am Zand-Rivier,
Steinkohlen gefunden. Mir selbst wurde ein Stück
davon zugestellt, welches als Blätterkohle von geringer
Qualität zu bezeichnen ist.
In den Küstenländern der Colonie, Kaffraria
und Natal sind die vulkanistischen Erdrevolu-
§■ tionen viel mächtiger aufgetreten als im Innern,
| und obgleich diese Striche so bedeutend tiefer
a liegen, zeigen sie doch einen viel gebirgigeren
ü Charakter. Die Schichten sind stärker verworfen,
g wechseln häufiger und bieten daher günstigere
Verhältnisse für das Auffinden bestimmter Mineralien.
So ist es d e n n a u c h im Natallande gelungen,
eine ziemlich gute, brauchbare Steinkohle aufzufinden,
wodurch dies von der Natur auch in anderer
Weise vielfach begünstigte Land noch einen
besonderen Vortheil gewinnt.
mB
l
In der Nacht vom Sonnabend wurde das
Wetter, als wir in den Bergen lagerten, völlig
klar, und am Sonntag schien die Sonne wieder
glühend auf uns herab, während in der Nacht die
Temperatur sehr bedeutend sank. Ich hatte die
schönste Gelegenheit das Sinken derselben zu beobachten,
da ich in dieser Zeit den Wagen, in ^ c h em ich den Herrn
zugeniren schien, gänzlich verliess und mich ausserhaffi bettete, wenn
man diesen Ausdruck überhaupt für meine dermalige Lagerstätte
darf. Hinter einem Steinwall, durch dessen Lücken d e r Wind scharf m-
durch blies, warf ich mich nieder auf den Grand, eingewickeR in meine