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 einen Vörwand  entfernt, wenn  von Ansehen,  wohl  auch  höflich  zur Theil-  
 nahme  aufgefordert.  Sobald  der Raum  geklärt  ist,  wird  die Thüre  ver-  
 barrikadirt,  und  wir  erfreuen  uns  zum  ersten  Male  einer  verhältniss-  
 mässigen  Ruhe  während  unseres Mahles,  unbeirrt  durch  die belagernden  
 Schaaren, welche  endlich,  die Fruchtlosigkeit ihres Klopfens  einsehend,  in  
 der Werft verschwinden. 
 Es ist jetzt  die  Stunde  der Siesta,  die Thiire wird wieder geöffnet,  und  
 zu unserem Erstaunen  ist der  früher  so  belebte  Platz  öde und  verlassen,  
 ausser  einigen  Lazzaronis,  welche  unter  den Ochsenwagen  schlafen,  ist  
 Niemand zu sehen;  es bleibt uns  also aiich Nichts übrig,  als ebenfalls  Siesta  
 zu  halten,  oder  einen  Spaziergang  in  die Umgegend  zu machen.-  Bei  unserer  
 Rückkehr  zur  Stadt  gegen  4  Uhr  finden  wir  das  Geschäft  schon  
 wieder  im  besten  Gange,  ab  und  zu  erseheint  auch  ein  anderer Händler  
 zum Besuch,  was Gelegenheit giebtzu  ergötzlichen Unterhaltungen,  auch  
 wohl  schlauen Anschlägen,  durch welche  einer  dem  ändern  einen Vortheil  
 abzugewinnen  sucht. 
 So  geht  der Tag hin,  doch die Lebhaftigkeit  des Verkehrs  scheint mit  
 dem  Eintreten  der  Dunkelheit  nur  zuzunehmen  bis  gegen  9  Uhr,  wo  er  
 allmälig  nachlässt,  und  wir  sitzen  bereits  friedlich  bei  unserem Abendessen, 
   als  noch  ein Kunde hereinschleicht und von  dem Alten, während er  
 die Thiire  sorgfältig  schliesst,  freundlich willkommen geheissen wird.  Der  
 noch  junge  Mann  bringt  mit  einer  gewissen  Aengstlichkeit  einen  prächtigen  
 Bund weisser Federn  zum Vorschein,-  fast das  vollständige Gefieder  
 eines  Vogels,  und  der  Händler  steckt  dieselben. sofort  bei  Seite,  dem  
 Käufer  ohne weiteres Handeln  einen guten  Preis  für  das Produkt gewährend. 
   Das  beste Geschäft des Tages  ist  in  der kürzesten Zeit  abgeschlos-  
 nes  worden,  was  sich  so  erklärt,  dass  wir  es  mit  einem  Jäger  zu  thun  
 haben,  dem  es  gelungen  ist,  .seinen glücklichen Erfolg  geheim  zu  halten  
 und  die  Beute,  bevor  der  selbstsüchtige  Häuptling  den  besten Theil  des  
 sauer  erworbenen Gutes  für  sich  in Beschlag  genommen hat,  alsbald zum  
 • Verkauf bringt. 
 So  schliesst  der Tag noch in befriedigender Weise,  der Händler ordnet  
 die  erworbenen  Schätze,  birgt  sie  in  die  dafür  bestimmten  mächtigen  
 Kisten  und  findet  endlich  im  Schlummer Erholung  von  seinem  ermüdenden  
 Tagewerk,  wenn  anders  ihn  das  beständige,  nächtliche  Toben  der  
 Stadt  dazu  kommen  lässt. — 
 In  dieser Weise  ging  es  in M’Cabe’s Geschäft fast täglich zu,  aber bei  
 den  anderen Händlern war  ein  solch  lebhafter Verkehr nur ausnahmsweise 
 vorhanden,  indem  die  armen Neulinge im Lande  stets  geplagt wurden, die  
 werthlosen,  von  Anderen  zurückgewiesenen  Federn  zu  kaufen  und  kein  
 gutes Exemplar  zu  sehen  bekamen,  bevor  sie  die  Schelme  von  dem Ausschuss  
 befreit  hatten.  Dabei  fanden  es  die Eingeborenen ganz  selbstverständlich, 
   dass  dieselben  billiger verkaufen müssten,  als die älteren, warum  
 sollten  sie  denn  sonst ihren  gewohnten Geschäftspatron  aufgeben?  Bei  
 jedem  neuen Handel begannen  sie mit  den  höchsten  Preisen,  die  sie  beim  
 letzt vergangenen  errungen  hatten,  weitere Zulagen  beanspruchend,  und  
 wussten  die  Concurrenz  zwischen  den Händlern  so  geschickt zu benutzen,  
 dass  sie Neulinge  beinahe  als Regel Ubervortheilten. 
 Die mannigfachen Kunstgriffe  und Listen,  welche  die  Eingeborenen  
 dabei  entfalten,  sind wohl im Anfänge  ergötzlich,  aber  die gleichzeitig entwickelte  
 Unverschämtheit wird  dem Beobachter  endlich doch  so widerlich,  
 dass man. schnell genug davon  kommt.. 
 So hatte ich auch  die Annehmlichkeiten der Bechuanenstadt bald hinlänglich  
 genossen und  sehnte mich wieder  einmal frische  Luft zu schöpfen  
 in  der  freien,  gränzenlosen  Wildniss.  Ich  verabredete  daher  mit  dem  
 jungen M’Cabe, „welcher  die Jagd  ebenso-leidenschaftlich  liebte,  als  ich  
 selbst,  sobald  als  thunlich  einen Jagdzug zu unternehmen,  und begann unverzüglich  
 mit den Vorbereitungen.. 
 Gapitel  XXVII. 
 Ein  Jagdzug  im  Bechuanalande. 
 Khopoug; die  P ak ;  Rencontre  mit  einem  Löwen;  Fanggruben;  Bcchuanasclaven;  
 Giraffenhetze;  Elandsjagd;  Elephantengewehre;  Präpariren  von  Biltong;  Beginn  
 der  Regenzeit. 
 Dazu  gehörte vor  allen Dingen  die Besprechung mit  dem Häuptling,  
 weil  dieser  seine  specielle  ErJaubniss  zu  geben  und  Leute  als  Gehilfen  
 und  Wegweiser  zu. bestimmen  hat.  Gewöhnlich  bezeichnet  er  auch  die  
 Gegend,  in welcher  der  Fremde  jagen  soll,  und  es  hängt  somit  sehr von  
 seinem guten Willen  ab,  ob man  einen  ergiebigen  Jagdgrund  erhält oder  
 nicht.  Wir  standen  zu  hoch  in  der  Gunst  Secheli’s,  als  dass  wir  von  
 seiner Beite irgend welche  Schwierigkeiten hätten  finden  sollen;  er  stellte  
 uns  nicht  nur  soviel  Leute,  als wir  wünschten,  zur  Verfügung,  sondern