
huschelig verzweigtem Schilfrohr (Arundo Domx), dem Tigergras (Thy-
sanolaena procera) mit umfangreichen Rispen aus tausenden winziger,
graugrüner Ährchen und der Themeda gigantea, alles Gräsern, die büschelweise
stehen, aber mit dem Blattwerk in 2 bis 2 ‘/a m Höhe dicht zusammenschließen,
mit den Rispen doppelte Höhe erreichen, und an denen
große blaublütige duftende Thunbergia grandiflora, dickährige rosa Pueraria
alopecuroides und Mucuna bracteata schlingen. Die freien Hänge bedeckt
besonders an der Südseite des Tales überall der tropische Savannenwald,
Bischofia trifoliatg, Colona (Columbia) floribunda, Mayodendron igneum
mit stammbürtigen Blüten, besonders häufig die mit kleinen weißen Blüten
übersäte Wendlandia tinctoria, Callicarpa macrophylla mit kleinen weißen
Früchten, alles durchschlungen mit den Farnen Lygodium flexuosum und
polystachyum. Auf den lockeren, kleinblättrigen Bäumen dieses Typus finden
sich besonders viel die großen Nester der Ameise Cremastogaster artifex aus
gekauten Blättern, aussehend wie breite Hornisnester. Eines schnitt ich
mit dem Zweige, dem es aufsaß, ab und legte es in Formalin, um den
Inhalt, Ameisen und die noch interessanteren Ameisengäste, Larven eines
Schwaben (Phyllodromiinae), zu töten und zu konservieren, und trocknete
es dann. Auch Blattschneiderameisen (Oecophila, smaragdina) sind häufig,
und merkwürdig war mir beim Sammeln derselben die auch später wiederholte
Erfahrung, daß sie mich niemals gebissen haben. An der Nordseite
des Tales macht sich an den noch steileren, gerodeten Hängen bis nahe
an den Fluß herab der subtropische Savannenwald breit, derselbe, wie man
ihn an der Bahn im Tale des Beida-ho sieht und der hier am Berghange
bis 1650 w hinaufsteigt. Eine seiner auffallendsten Erscheinungen ist der
Schirmstrauch Woodfordia fruticosa, übersät mit ansehnlichen scharlachroten
Blüten in Büscheln unter schmalen dunkelgrünen Blättern. Vor einem
Ausflug flußaufwärts an der anderen Flußseite warnte mich/der Beamte,
dort etwas zu essen, denn „dort gebe man Gift in die Speisen“. Dieser
Ausflug war einer der lohnendsten, denn hier erwies sich die Pflanzendecke
als am wenigsten mitgenommen. Gebüsche zartblütiger Akanthazeen
(Eranthemum polyanthum und nervosum) neigen sich über den Weg, lebhaft
grüne neue Selaginella pseudopaleifera wächst fächerartig in ihrem Schatten.
An der Ecke des nächsten von Süden einmündenden Tales besiedelt
eigenartiger Hartlaubbusch den Hang, die dornblätterige Taxotrophis macrophylla
aus der Maulbeerfamilie herrscht darin vor. Weiter drinnen in
diesem Tälclien wieder hängen spannenlange, borstig-haarige Hülsen von
den mächtigen Leguminosenbäumen Caesalpinia Morsei. Die Ausbeute von
meinem Aufenthalte in Manhao wurde lange nicht so groß wie erwünscht,
eben weil natürlicher Pflanzenwuchs nur mehr selten ist, aber das tropische
Material ist beim Trocknen in Möngdse und dann in Yünnanfu ebenso gut