
Pedicularis superba, Geranium melanandrum, Leontopodium calocephalum, IÄgularia Tsangchanensis, Dipoma iberideum,
86. Gesteinflur unter dem Paß Santante oberhalb Muli, 4250 m.
Phlomis rotata, Ajuga lupulinaj Arenaria Yunnanensis, Microula Sikhimensis, Festuca onina.
jeder Band zwischen Holzdeckeln. Neben dem Tempel sind in einer
schmalen Halle Gebetzylinder mit der bekannten Aufschrift „Om mani
peme hum“ in langer Reihe angebracht, die gelegentlich in Drehung versetzt
werden; jede Umdrehung gilt als ein Gebet. Neben dem Orte steht eine
Gruppe von Gebetfahnen, an hohen Stangen der Länge nach befestigte
schmale Streifen, die mit dem Ommanipeme bedruckt sind, und überall in
der Umgebung w im m elt, es von Obos, den flachen Pyramiden mit Gebetsprüchen
gemeißelter Steinplatten, von einer geschnitzten Stange überragt.
Es regnete immer lustig und hatte gar nicht den Anschein, als ob es
auch einmal aufhören wollte; so schob ich die beabsichtigte Bergbesteigung
nicht weiter auf, sondern nahm am nächsten Tage mein Zelt und das
notwendige Gepäck auf den Berg im Westen. Man soll dort zwei Tage
weit im Gebirge gehen können,' ohne in Räubergefahr zu kommen; für
mich lockte da auch eine photogrammetrische Aufnahme gegen Konkaling
U n d den Litang-Fluß aufwärts, die, wenn das Wetter wollte, wohl möglich
war. Li meinte schon, der Lama wolle mich abschieben, als er hörte, daß
der eingeschlagene Weg jener nach Dschungdien sei. Bald aber zweigte
rechts ein Steig steil hinauf ab, auf dem in 3900 m Höhe der Führer erklärte,
daß das Ende des' ersten Tagemarsches und das letzte Wasser
schon erreicht sei. Also schlug ich das Zelt auf und sammelte in der
Umgebung. Am Morgen (30. Juli) stieg ich im Regen weiter und sah
gar nichts außer den wundervollen Pflanzen des Kalkschutt.es, unter
anderen Cremanthodium Smithianum, Gyananthus formosus, Eriophyton
Wallichianum, Aconitum Tatsienense, Corydalis calcicola, Hemüoplua
pulchella, Dipoma iberideum, kleine Scrophularia chasmophila mit großen
grünlichgelben Blüten, den neuen Pedicularis lophocentra, rasenbildend,
mit langgestielten, roten Blüten, und Valeriana trichostoma. Auf einem
Sattel, S a n ta n te , blies empfindlich kalter Wind, sonst aber war es
ganz angenehm, nur gründlich naß. Ich erstieg einen Gipfel von 4525 m.
S a g a n a i genannt, bis hinauf mit zusammenhängenden Rasenflecken,
Alpenrosen und Weidengebüsch bedeckt. Mit Photogrammetrie war es
leider nichts, nur ein Pflanzenbild konnte ich aufnehmen, aber ich fand
hier wieder z. B. einen kleinen neuen blauen Lärchensporn (Corydalis
' trilobipetala) und die ausläufertreibende nordische Saxifraga flagellaris
in besonders großblütiger Form. An der Baumgrenze, die an der
Südseite ausnahmsweise von Quercus aquifolioides-Busch gebildet wird,
stehen über einer Felswand an triefenden Platten wieder einige mächtige
Rhabarberstauden. Am nächsten Tage zurückkehrend, steckte ich, verstohlen
wohlweislich, um nicht in Gefahr zu kommen, die mit Götterund
Geisterfiguren bedruckten Papiere ein, die an Bäumchen und Bambusbesen
beim Lager gebunden waren, und unten einige kleine, hübsch