
Dreieck, aus wenig gestörten, wechsellagernden* Kalken und Sandsteinen
aufgebaut und in einzelnen Becken auch mit bunten Mergeln aufgefüllt.
Es ist hier, vom Daörlbi (S 61) bis Yungning im Westen und, wie sich
später zeigte, bis weit über den Djinscha-djiang im Süden der, wenigstens
oberflächlich, am wenigsten geologisch gestörte Teil des Yünnan-Hochlandes.
Nachts gab es Lärm, als man einen Dieb erwischte, der sich im Yamen
aus unseren Kisten eben ein paar Riemen und anderes zusammengesucht
hatte, und morgens war einer im Begriffe, mit S chneider’S Regenmantel z u
verschwinden, so daß sich der „Fürst“ schließlich schriftlich verpflichten
mußte, für alles aufzukommen, was uns von seinen sauberen Leuten hier
gestohlen würde. Die Vegetation bot nichts Besonderes, schön waren nur
die in voller Blüte befindlichen Bäume der Cornws capitata, über und über
schwefelgelb von den die gleichfarbigen Blütenköpfe umgebenden sternförmig
ausgebreiteten vier Deckblättern, und die hohen zarten überhängenden
rosablütigen Schmetterlingsblütlersträucher Campylotropis polyantha.
Gerne verließen wir Hsinyingpan, nachdem ich noch eine Basis gemessen
hatte; bis zum Ursprünge diesem östlichen Hauptaste des Tales
nachgehend, fanden wir auch die einfache Darstellung des Reiseweges J ack’S
ganz falsch. Der Ursprung des Wolo-ho liegt hier etwas über dem 27°
nördlicher Breite. Ein 3075 in hoher Sattel bringt uns an einen nach Süden
fließenden Seitenbach, welchen links noch dieselbe Kette des Hungguwo
bis zu einem Flüßchen begleitet, dessen Tal von Osten nach Westen ins
waldbedeckte Sandsteingebirge nur wenig einschneidet. Einem Bache entlang
führt ein großer antiker, heute ganz zerfallener Pflasterweg aufwärts,
der von Eichen- überwachsen ist, die mit Drynaria dicht bedeckt sind;
die begonienähnlich gefleckten Blätter des Parasenecio Forrestii schmiegen
sich an den Moosgrund und .Saxifraga Chinensis öffnet ihre Blüten mit langhängenden
Zipfeln. In tiefer Dunkelheit erst erreichten wir die Nachtstation
Bolo ti, das südlichste Hsifan-Dorf. Es liegt über einem zweiten, jenem
parallelen Flüßchen, das — nach den später, aus der Ferne im Westen in die
Gegend genommenen Einblicken entgegen den Angaben der Karten getrennt
von ihm in den Djinscha-djiang zu münden scheint. Am letzten Juni
endlich ging es, nachdem der aufgenommene Führer sich im Regen in den
Wald verdrückt hatte, einer höheren Berggruppe ausweichend an ihrem Hange
hin, drei Seitentälchen des Flüßchens querend auf und ab nach Südwest.
Von einem Kamme schließlich öffnet sich ein klarer Fernblick nach Süden
und Westen. 500 m unter uns liegt das Becken von Yungbei, eigentlich
eine breite Stufe, gegenüber von einer niedrigen Kante begrenzt, mit einigen
tief einschneidenden Bächen, die schließlich vereinigt diese Kante durchnagt
haben, um jenseits das wieder 550»» tiefer gelegene noch größere San-
dschwan-ba zu bewässern. Heute gab es wieder Abwechslung in der Flora,
38. Blick vom Hoörl auf Yungning und das Gebirge Waha, 4500 m.
39. Wiese am See von Ganhaidse bei Lidjiang, 3150 m. Primula Viali, P. Poissonü,
Pedicularis oxycarpa, P. cephalantha, Trollius Yunnanensis, Anemone rupestris,
Lotus corniculatus, Strobilanthes versicolor, dieser auch rüekw. Dort Tannen- und
Mischwälder.