
136. Das Dungdjia-Dorf Matang.
137. Euryale ferox bei Yungdschou. Schoenoplectus mucronatus.
weiter ein Bauer ebenfalls die Flucht vor mir, obwohl ich ganz allein war.
Die merkwürdige Lysimachia paridiformis mit einem einzigen Quirl aus vier
breiten Blättern und Mahonia LiveilUana, die jetzt schön blühte, fand sich
unter dem Gesträuch, und an trockenen Hängen ist der Talgbaum (Sapium
sebiferum), ausgezeichnet durch kleine pappelähnliche, rhombische Blätter,
in wildem Zustande häufig. Es beginnt hier in 500 m Höhe die subtropische
Stufe und bald treffen wir auf gepflanzte Orangen, Citrus Aurantium
und eine mit größerer Frucht beinahe ohne Fleisch, die wahrscheinlich
neu ist. Durch kahleres Land, wieder einem anderen Bache entlang
gelangten wir mittags nach dem am Du-djiang gelegenen Städtchen
San d jio . Der Fluß kommt von Westen, und dort erkennt man in der
Feme deutlich das Kegelbergland, waldartig weithin gedehnt, das den
ganzen Südwesten von Guidschou bildet.
ÜBER GUDSCHOU NACH LIPING
Am Du-djiang. — Tropenpflanzen. — Ufergebüsche. — Abwechslungsreiche Bootfahrt. —
Gudschou und der Baotie-schan. — Mittelchinesische Bauart. — Räuber. — Die
Tschundjia. — Büffelzucht. — Liping und der Nandjing-schan.
Sandjio ist ein nicht unwichtiger Umschlagplatz für den Handel nach
Gwanghsi, aber doch keine große Stadt. Wie drüben am Wege nach Hunan
bis Dschenyüen, so kommen an diesem Wege bis hieher die Tragtierkarawanen,
aber sehr dicht scheint der Verkehr wenigstens jetzt nicht zu
sein. Von hier weiter werden die Waren auf dem D u -d jia n g in Booten
geschafft und, da man den Weg dem Flusse entlang nur für unbeladene
Tiere für notdürftig benützbar erklärte, mußte ich für mein Gepäck bis
Gudschou auch zwei Boote für je 6 $ aufnehmen. Darüber, über dem
Ausscheiden der trockenen Pflanzen und dem Ausbessern des Feldbettes
verging der Nachmittag. Früh morgens schwang ich mich aufs Maultier,
um mit der leeren Karawane zu reisen, denn ich wollte keineswegs im
Boote die schönen Pflanzen an mir vorbeihuschen lassen, ohne sie sammehi
zu können. Bis Sandjiang sind es 90 Li, im Boote erreicht man es leicht
mittags, aber zu Lande muß man sich für meine Arbeit nur allzusehr
eilen, um abends anzukommen. Viermal muß man den Fluß übersetzen,
und, wenn auch einmal die Tiere hinter den ersten im Boot verladenen
von selbst durchschwammen, gab es doch immer Aufenthalt genug. Lustig
war es da, zu sehen, wie von den Fährleuten, deren ich jeden mit der
gleichen Handvoll Kupfercents bezahlte, die einen mit gefalteten Händen
und hundert Bücklingen nicht genug danken konnten, die anderen mit
einem verächtlichen Blick auf das Geld sagten: „Das ist ja nicht genug!“
Der Weg ist wirklich sehr schmal und schlecht, aber mein Maultier nahm
die oft nur aus einzeln hingeworfenen runden Steinklötzen gebauten