
22. Im Lolo-Dorfe Wudadjing.
23. Das Xkl von Lanba im Lolo-Land von S. Vorne Rhododendron sidero■
'phyllum.
hiermit und durch den demnächst dorthin zu unternehmenden Ausflug teilweise
ausgefüllt werden soll, im Süden schieben sich die stumpfen Zinnen
der Kette bis zum Ngomei-schan östlich von Dötschang zusammen, wie unser
Berg aus Sandstein, doch noch um 200 bis 300 m höher; im Westen ist
das Djientschang durch Vorberge verdeckt, nur im Nordwesten sieht man
etwas von seiner sandigen Sohle, darüber die Kette, die es vom Yalung
trennt, leider wie die dahinter sonst gewiß sichtbaren tibetischen Schneeberge
im Dunst. Nahe unter dem Gipfel liegt auch nordwestlich ein kleiner
Hochsee im Tannenwald, der hier noch früher als im Osten kahlen Hängen
Platz macht. Das Aneroid zeigt 4250 m, Berechnung unter Berücksichtigung
der Temperatur nach der Basis in Yünnanfu aber etwas mehr, rund 4300 m\
wann hätte ich gedacht, daß ich meinen ersten Viertausender zu Pferde
erreichen werde? Eine kleine Kuppe unweit im Kamme ist vielleicht um
wenige Meter höher, aber die Zeit drängt, denn nach Hsitji sind 2600 m
Abstieg und eine nicht ganz klare, aber keineswegs kleine Entfernung zu
bewältigen. Es begann bald zu dämmern, nachdem wir das Tal erreicht
hatten, das nach Nordwesten dem Ngarming-ho zuführt. Seinen Osthang
bildet hier sanft östlich einfallender Kalkstein. Unser Diener war schon vorausgeeilt,
uns konnte nichts abhalten, von den interessantesten Sträuchern, die
in Blüte standen, etwas mitzunehmen. Wenige Orte liegen im Tale, das,
durch zwei Biegungen täuschend, sich sehr lang hinzieht. Endlich kamen
uns Eeute mit Papierlaternen entgegen, die' der Orts Vorsteher schickte,'immer
und immer wieder andere, so daß es ein regelrechter Fackelzug wurde,
in dem wir zwischen unseren so stramm als möglich die Gewehre präsentierenden
Soldaten in den Tempel einzogen. Bald kam der Ortsvorsteher,
ein freundlicher und intelligenter Mann, und bat natürlich, man möge ihn
ungezählte Male, mit einem Freunde, dann mit einem anderen Freunde,
dann in seinem Haus und in allen seinen Kleidungen photographieren, was
am nächsten Morgen pünktlichst auf dem Kassettendeckel ausgeführt wurde,
für das Innere des Tempels aber leistete ich mir eine Farbenplatte. Eine
starke Halbtagstour brachte uns über den ganz niedrigen Sattel südlich des
Lu-schan an den See und am 17. April wieder nach Ningyüen zurück.
BEI DEN SCHWARZEN LOLO
Tauschwaren. Ä Die Moorwiesen des Passes Dsiliba. — Landschaft des. Daliang-schan.
- Fehden. — Opiumk-ommissär. — Heiße Quelle. — Urwaldrest des Soso-lians-d-'.
Fernblicke.
In Ningyüen hatte inzwischen der Bischof unsere Reise zu den „unabhängigen“
Lolo im D a lia n g -sc h a n vorbereitet. Von den Chinesen
werden sie „schwarzknochige“ genannt („Heyi“) und gefürchtet wie die