
zurückzukehren, um sich das Geld von seinem Unternehmer — den es in
Wirklichkeit gar nicht gegeben zu haben scheint — herausgeben zu lassen.
Das nächste Tal ist eine weite Senkung mit der Tiefenlinie am Westrande,
mit dürrer Karstheide erfüllt, die sich aber jetzt schon grünlich gefärbt
und mit bunten Blumen geschmückt hat. Und was nur bescheidene Farben
hat, fesselt durch die Form; so das Arisaema consanguineum, dessen
13 Zipfel der handteiligen Blätter ebenso wie der aus der grünen Scheide
herausrägende Kolben in herabhängende 5 cm lange, ganz dünne Fäden
ausgezogen sind. Von Norden münden einige in die Berghänge tief eingeschnittene
Tro'gtäler hinein, deren Bäche aber die Ebene kaum erreichen.
Am Westrande liegt das Hsifan-Dorf Hungga, etwas erhöht über dem
äußersten Rande des Beckens von Yenyüen 2900 m hoch. Nicht nur im
großen, sondern auch im kleinen schaffte die Erosion Groteskes in diesem
Lande. Hier maß ich einen zwischen Gebüsch versteckten Abzugsgraben,
der auf eine weite Strecke oben nur 30 cm breit und dabei 7 m tief war.
Für die Karawane unheimlich steil führt nun zunächst der Weg, den
wir am 13. einschlugen, den Hang hinauf. Da blühte zwischen Gebüsch
die hochstengelige vielblütige gelbe Incarvillea lutea und auf dein offenen
Sandstein niederliegende Potentilla ambigua mit großen gelben Blüten.
Bald gelangen wir in die Mischwälder der gemäßigten Stufe, die jetzt
dem Höhepunkt ihrer' Entwicklung entgegengehen. Abwechslungsreicher
als der tropische Urwald ist das Bild eines solchen Mischwaldes, denn
jenem fehlen die Nadelhölzer und das frische Grün jungbelaubter sommergrüner
Bäume. Alle Schattierungen von Grün sind vertreten, Wuchs und
Blattgrößen. der Bäume sehr verschieden. Kleinblättrige Kirschen, Ahorne
mit großen, gelappten Blättern (Acer multiserratum) haben breite Kronen,
Zitterpappeln mit silbergrauen Stämmen das Laub in lockeren aber schmalen
Kronen, gefiederte Blätter die vogelbeerartigen Sorbus-Arten, besonders
S. Vilmorini, die zartnadeligen Fichten (Picea Likiangensis u. a..) werden höher
als die Laubbäume, während die schwarzgrünen Eiben und Tsuga, ebenfalls
dicke Stämme, aber mit horizontal oder geneigt weit ausladenden Ästen
bildend, sich in deren Verhältnissen halten. Auch das dicke Lederlaub der
Rhododendron-Bäumchen und immergrüner Eichen gibt dunkle Töne, von
denen die Blüten der schönsten Ziersträucher unserer Gärten leuchtend
abstechen. Viele von ihnen haben in den Wäldern West-Chinas ihre Heimat,
großblütige Pfingstrosen, blütenübersäte weiße und rosa Philadelphus- und
Deutzia-Arlen, Syringa Yunnanensis, die johannisbeerähnliche schön rosa
Neillia longiracemosa und Berberitzen; weiße reichblütige ClematisrLianen
(CI. montana) drücken Zweige und Halme nieder. Dicke Polster dunkler
Flechten (Lobaria u a.) bedecken alle frei aufragenden Äste, besonders
die abgestorbenen, und heller Baumbart, (Usnea longissima) hängt mehrere
36. Kwapi mit dem Yinimi (4500 m). Cupressus Duclouxiana} Koelreuteria paniculata.
Vorne Quercus aquifolioides. Rückw. Pinus Yunnanensis und oben Tannenwälder.
37. Subalpine Modermatte auf dem Rücken Daörlbi zwischen Yenyüen und
Yungning, 3775 m. Rhododendron hippophaeoides, Anemone demissa und
rupestris, Incarvillea grandiflora, Nomocharis lophophora, Stellera Chamae-
jasme. Rückw. Abies Delavayi, Sorbus Vilmorinii, Salix tenella, Lonicera
chlamydata} Ribes alpestre.