
49. Juniperus Wallichiana in einem Tal der Westseite des Gebirges Piepun, 3800 m.
Vorne Weidengebüsche und Hochstaudenilur.
50. Der größte Enzian (Gentiana stylophora) im Gebirge Piepun
3750 m. Unten Pedicularis densispica und JWs-Blätter.
pflanzen, Pleurospermum Davidii, die schlanke, meterhohe Pedicularis Viali
mit langen dünnen Ähren kleiner, halb weiß-, halb rosafarbener Blüten,-
dann der größte aller Enziane, Gentiana stylophora, ebenfalls bis mannshoch,
mit hängenden,- grünlich schwefelgelben, 9 cm langen Blüten.
Schließlich geht es steil in Windungen hinab. Im weichen Sandstein hat
hier Benützung und Wasser einen Hohlweg mehrere Meter tief ausgenagt,
dessen Sohle nicht breit genug ist, um die Füße nebeneinander zu setzen;
selbst die Pferde müssen die Beine hoch aufheben, um sie vorsetzen zu
können. Stolpernd und mit den Kisten überall anstoßend kommen sie in
dieser Kluft hinab, über der Bambus und von Bartflechten weiße Stecheichen
ein dichtes Dach bilden. Nach Querung des uns rechts begleitenden
Seitentales und einer kleinen Nase war ein größeres Tal erreicht, in
dem etwas aufwärts das große Gehöft A 1 o, die Nachtstation, liegt. Recht
tüchtig durchnäßt, wurde ich dort von den nahsi-tibetischen Mischlingen,
die es bewohnen, aufgenommen und in einem sauberen Raume untergebracht.
Sie brachten auch sofort in einer Eisenschale brennendes Holzfeuer,
das ich aber des Rauches halber dankend ablehnte, denn ich konnte
in meinen Sweater schlüpfen und mich so genügend wärmen und trocknen.
Es ist ein Haus von echt tibetischem Bau, ein schmaler Hof, der samt
den Ställen ringsum dem Vieh zum Aufenthalt dient und. dessen Schmutz
durch Streu aus Stecheichenzweigen einigermaßen gemildert wird, im
oberen Stockwerke, von hölzernen Galerien umgeben, die Wohnräume,
in denen gleichzeitig in großen Kesseln gekocht wird; die Schlafstellen
auf Bänken oder Kommodekästen liegen an der Wand ringsherum; auch
einen tadellos sauberen Abort entdeckten meine Chinesen und zeigten ihn
mir mit Staunen.
Das Tal führt parallel zum großen Wege Lidjiang—Dschungdien hin
imd mündet bei Dugwantsun in den Dschungdjiang-ho. Ich verfolgte es
in seinem sanften Anstieg nach Nordnordwest durch Fichtenwälder, deren
Unterwuchs zu dem Schönsten gehört, was ich in dieser Hinsicht sah.
Von Stauden die großen schlanken Pedicularis-Arten, großblütige Storchschnäbel,
darunter das neue Geranium, calanthum mit der Blütenform
unseres G. phaewn, das schlanke, schmalblättrige Lilium macrophyllum mit
einer Traube recht kleiner, graurosafarbener Blüten, massenhaft aber
Senecio pahnatisecta, die mit ihren reichlichen, handförmig fein zerschlitzten
Blättern und den großen Rispen nickender, schmaler, goldgelber und rotbraun
behüllter Blütenkörbe äußerst zierlich wirkt, von Lianen Clematis
Fargesii mit 6 cm breiten, flach-offenen schneeweißen Blüten, am Bache
mächtige Büsche unseres Sanddornes, Hippophaes rhamnoides. Der Bach
kommt im mehreren Ästen von Nordost vom Gebirge, mein Weg führt
über einen ganz flachen, nur 3500 m hohen Sattel, an dessen Seite