
und als Bedeckung Soldaten mitgäbe. In den folgenden Jahren wurde dieses
Verbot des öfteren erneuert und besonders der Tutschün von Ymuiam
T a n g - j i - ja o , schenkte ihm seine Aufmerksamkeit; die chinesischen
Zeitungen waren manchmal voll davon und den Beamten war strenge
verboten, bestehende Karten an Europäer abzugeben. Statt froh zu sein,
wenn wir ihnen diese grundlegende Arbeit zur Kenntnis ihres Landes
machen, deren Ergebnisse wir ihnen sicher nicht vorenthalten, verbieten
sie sie. Und was leisten sie selbst in moderner Kartographie? China ist
wohl das einzige Land, das nie eine großzügige Landesaufnahme durch-
geführt hat. Es gibt gute, in großem Maßstabe aufgenommene, aber in
sehr grobem Steindruck vervielfältigte Pläne der engsten Umgebung einzelner
großer Städte, so auch einen von Yünnanfu. Alles andere aber sind teils
aus den Berichten der Bezirksbeamten zusammengestellte, gänzlich verzerrte
Darstellungen, teils Nachdrucke europäischer Karten, wegen der man
sie nicht einmal belangen kann, da den Chinesen jedes Urheberrecht unbekannt
ist. Wo sie dazu Ergänzungen eingefügt haben, sind es wohl
immer grobe Verunstaltungen; so gibt es eine neue Karte der Landsturm-
einteilung Yünnans, die auf D avies- Karte beruht, aber den weißen Fleck
zwischen Weihsi imd Djientschwan in der Weise ausfüllt, daß sie den Fluß
von Weihsi mit dem Yangpi-djiang verbindet, also wie unsere urältesten
Karten es taten, einen Fluß sich verzweigen und nach einigen hundert
Kilometern wieder vereinigen läßt. Es ist also eine Pflicht jedes ernsten
und dazu befähigten Forschungsreisenden, soferne er nur etwas Zeit dazu
erübrigt, da nach Kräften Abhilfe zu schaffen, mag es den Landesherren recht
sein oder nicht. Wir waren sehr froh, als wir am 15. auf F okrests Anraten in
dasselbe Dorf, wo er wohnte, Ngulukö oder chinesisch Hsüeschantsun,1
15 h n weit im Nordnordwesten am Fuße des Gebirges ziehen konnten.
So unmerklich steigt die schotter- und hie und da tufferfüllte Ebene
an und so prächtig reitet sich der kiesige Weg, daß niemand den Höhenunterschied
zwischen Lidjiang und dem oberen Teile von Ngulukö für
350 m halten möchte. Ansehnliche Gehöfte aus Holz und Fachwerk, meist
an einer oder zwei Seiten Wohnhaus, an den anderen um den viereckigen
Hof Stallungen für Pferde, Rinder, Ziegen und Schafe und darüber
Speicher, überragt von den Tristen zum Trocknen des Getreides, liegen
in drei Gruppen auf dem flachen Schuttkegel, der unweit hinter dem großen
Marktdorfe Böscha anzusteigen beginnt. Ein Haus hatte F orr est gemietet,
und er war uns während unseres Aufenthaltes dort aufs freundlichste
behilflich und gab mir aus seiner reichen Erfahrung gute Ratschläge für
meine weitere Reise. Die großen, wenngleich oft dem Rauche und, was
i Beide Namen besagen „Schneebergdorf“.
40. Blick^auf den Yülung-schan vom Sattel ober Dawan. (Vergrößerter Ausschnitt.)
Vorne Pteridium aquüinum.
41. Lidjiang gegen NE.