
46. Blick von der alten Stirnmoräne in die Schlucht Lokö. R. der Satseto
(I. v. Felskamm Tschaloko). Vorne 1. Ijarix Potanini, darüber unter dem schrägen
Schneeband der Aufnahmspunkt von Abb. 70.
47. Im Nahsi-Dorf Schuidjia (Bödö). Getreidetristen; Räucheroferi; bemalte
Dachziegel.
wußte, doch nicht ganz unbrauchbar, obwohl mich sein selbst für einen
Chinesen noch besonders schmutziges Äußeres und Auftreten gründlich
ekelte, ein Eindruck, den sein stets hervorgekehrtes katholisches Christentum
nicht im mindesten abschwächen konnte. Der einzige Vorteil davon, Christen
mitzunehmen, ist, daß sie gänzlich von den Missionären abhängen und
sich nur deshalb hüten, grobe Lumpereien zu begehen oder davonzulaufen.
Daß er zu einem erbitterten Nichtraucher nicht rauchend ins Zimmer
kommen soll, mußte ich ihm erst beibringen, ihm aber die ebenso echt
chinesischen Manieren austreiben zu wollen, fortwährend auf den Boden
zu spucken und sich in die Hand zu schnäuzen, um das Ergebnis in besonders
breitspuriger Weise erst in den Türpfosten und dann in seinen
Stoffschuh Zu wischen und dann mir, die Finger tief hineinstecke'nd, meinen
Teebecher zu bringen, wäre doch vergeblich gewesen. Er bemühte sich
redlich, aus einer schmutzigen Scharteke laut lernend, seine französischen
Kenntnisse zu vermehren, die um etwa ein Dutzend Worte größer waren,
als jene des von Herrn S tiebritz aus Yünnanfu besorgten, ebenso
dummen, aber sauberen W a n g -w e n -d j in g , den ich wegen dieser unschätzbaren
Eigenschaft als Koch annahm. Dem faulen Y aftscha wurde die
Reise zu lang, den anderen Kuli hatte ich schon hinausgeworfen; ich nahm
für sie einen ebenfalls von S alvat geschickten, P en , der sich als
recht gut erwies und einen anderen, Y a n g , der als Nahsi wegen der
Sprache erwünscht, aber leider körperlich nicht sehr leistungsfähig war.
Ich hatte beschlossen, bis gegen Dschungdien zu gehen und von da
(Hsiao-Dschungdien) nach Hsiao-Weihsi am Mekong, überall in den Gebirgen
arbeitend. Den Weg nahm ich über Ndaku (Dagu), eine Fähre etwa
im ersten Drittel der großen Yangdse-Schleife, um Bödö (Bedi) kennenzulernen,
das B acot für den heiligen Ort der Nahsi erklärt. Die erste Nachtstation
war wieder Ngulukö, wo ich mich noch von F o r r e st und
S chneider verabschiedete, beziehungsweise ein Zusammentreffen am nächsten
Tage auf der Beschuibadse vereinbarte; ich wollte sie über den Ausgang
der großen, vom Hauptgipfel herabreichenden Schlucht erreichen, die ich
noch nicht gesehen hatte. F o rr est hatte mir den Weg beschrieben, ich
geriet aber zu früh auf einem anderen hoch hinauf, kehrte, da sich kein
Weg hinüber gegen die Schlucht fand, wieder um und ging dann meiner
Nase nach, bis ich mich schließlich richtig auf einem der mächtigen
Moränenrücken Tand, die dem unteren Teile der Schlucht vorgelagert sind.
Der starke Gletscherbach versickert zwischen ihnen im Sande, um erst
weit unten wieder zu Tage zu treten. Das Gebirge war in Nebeln, nur
zeitweise einige Durchblicke in den rückwärtigen Teil der Schlucht, wo
Schutthalden und senkrechte Felsen, sie einsäumen und Wasserfällchen
hinabstürzen. Den weiteren Weg wollte ich zu einem Lagerplatze ober der