
5. Das Beeten Hsiaodsang, vom Sandjigu nach N gesehen. Rückwärts das Tal von
Loheitang. Vorne Pinus Yunnanensis und Quercus aliena.
6. Im Tempel Tjiungdscbu-se (,500 Genien“) bei Yünnanfu.
durchzogen und wenig bewohnt, nur in den schmalen Furchen der Bäche
finden sich Terrassenfelder von Reis. Die schmalblätterige, immergrüne
Lithocarpus spicata var. Collettii und die unseren Eichen viel ähnlichere
Quercus aliena mischen sich unter die Föhren. Bunte Mergel, rot, weiß,
grau, gelb und violett, in ganz dünnen Blättern übereinander, wie man sie
oft in Yünnan findet, treten besonders an seiner östlichen Seite auf. Heiß
und dürr ist die Luft, der nie ausbleibende Wind fegt den Staub über
den blendenden Boden, und staubfarbig erscheinen auch die niedrigen
krüppeligen und dornigen, flechtenbedeckten Gebüsche auf dieser Unterlage.
Gegen das Übernachtungsdorf L o h e ita n g wieder tritt eine lederig-
silbergraublättrige Eiche ( Quercus Franchetii) waldbildend auf. Die Dörfer
selbst mit ihren blühenden Obstbäumen, dunkelgrünen Trachycarpus-Pahaexi
und den 15 m hohen, ebenfalls gepflanzten frischgrünen Bambusbüschen
nehmen sich jetzt in der Trockenzeit fast wie Oasen aus, aber Ruhe findet
man darin nicht.
Alles hilft zusammen, einem den Aufenthalt unleidlich zu machen.
Eine größere Herberge sieht meist folgendermaßen aus: Ein breiter Torweg
führt in einen Hof, um den die Gastzimmer angeordnet sind,
niedrige dunkle Löcher mit Lehmboden, geschwärzten, zersprungenen
Lehmmauern und kleinen, mit Papier verklebten Holzgitterfenstem. An den
Wänden stehen die Betten, eine Schicht Bretter, über je zwei Bänke
gelegt, mit einer Strohmatte bedeckt. Niemals wird eine solche Matte auch
nur gelüftet oder unter dem Bett gefegt. Es kam noch 1916 vor, daß
mein Diener auf meinen Befehl, den durchs Ausfegen des Zimmers zusammengebrachten
ansehnlichen Haufen zur Tür hinauszutun, mir zur
Antwort gab: „Ich kehre ihn ja so da unters Bett!“ Die Decke bildet eine
schmutzstarrende, in Fetzen herabhängende Bambusmatte, darüber jagen
sich pfeifend die Ratten, und auch das andere Ungeziefer, außer den drei
üblichen Gattungen auch Skolopender und zweierlei große Kakerlaken,
kommt von dort, aus den Strohmatten und den Mauerritzen. Das Feldbett
ist daher ganz unumgänglich nötig. Meist prallt man schon vor dem
Gestank zurück, wenn man die Nase durch die Tür in so ein Zimmer
steckt, und schlägt sich bei dieser unwillkürlichen Bewegung gleich tüchtig
den Hinterkopf an, denn die Türen sind gewöhnlich viel zu niedrig. Über
der Einfahrt ist der „Da Luschan“, der große Dachraum, mit Bretterboden
und Holzwänden, schwarz von Ruß, der in Zapfen von der Decke hängt.
Darunter steht meist der Kochherd und Schornsteine gibt es in Chinesenhäusern
nicht; so ist der Aufenthalt dort den größeren Teil des Tages
wegen des beißenden Rauches von immer frisch gesammeltem Holze, obwohl
sicher gesünder, doch kaum möglich. Zu diesem Rauch kommt dann
noch im Sommer der im Hofe durch Verglimmen eines großen Haufens