
125. Blick von oberhalb Labadse abwärts auf den unteren Teil der Durchbruchsschlucht
des Djinscha-djiang durch den Yülung-schan.
126. Der Durchbruch des Djinscha-djiang („Yangtse-kiang“) durch den Yülung-
schan, yon Ladsagu (2050 m) abwärts gesehen. R. der Gipfel Dyinaloko, über
5450 m, 1. die Kette Atsako.
Yen ap in g im Kamme südlich des L a o d s c h ü n -s c h a n , eines in noch
keiner Karte verzeichneten Berges 25 hm nordwestlich von Djientschwan,
der ungefähr 4200 m erreicht und als breite, anscheinend recht dürre
Kalkbastion über dem Sandstein nach dieser Seite steil abfällt. Der Weg
war durch einen Wolkenbruch abgerissen gewesen und neu gebaut, zu
meinem Glücke, denn die Proben vom alten, durch fleißige Benutzung —
es ist der Hauptweg zwischen Djientschwan und Ladjimin — arg hergenommenen
Wege sind greulich. Ein Wegmacher erbettelte sich noch,
wie ich es bei den Chinesen wiederholt fand, seinen Lohn von den Vorbeikommenden,
seinen Kunden. Roter Sandstein in beinahe schwebender
Lagerung, wie so oft am Yünnan-Hochland, da und dort steil abstürzende
Kanten bildend, erfüllt das nicht bebaute, sondern mit hellgrünem Föhrenwald
bedeckte Becken, in das der Weg nach einer kurzen auf dem nach
Süden breit verästelten und an Höhe abnehmenden Grate hinführenden
Strecke hinabsteigt. Er folgt dann einem Bache nach Südosten, der, wie
seine größtenteils von Norden kommenden Zuflüsse, eine schmale Furche
hineingeschnitten hat, und bringt uns, nur an wenigen armseligen Häuschen
vorbei, spät abends nach Liping. Dort wird der Talweg breiter und bebaut,
der Bach führt in derselben Richtung weiter an größeren Dörfern vorbei,
mein Weg aber genau nach Osten über einen wieder um 450 m höheren
Rücken, der sich hier zwischen das Becken und den Yangpi-djiang hereinzieht.
Wären die Überblicke vom Yenaping und hier vom Passe B a la s c h u
nicht so klar gewesen, so wäre die Aufnahme des Beckens beim bloßen
Durchschreiten sicher nicht gelungen, so aber kann ich mit dem Ergebnis
sehr zufrieden sein und mich auch nicht beschweren, daß das bisher prachtvolle
Wetter gerade jetzt umschlug. Nach dem Abstieg, in D jien tschw an ,
genau nach einer W'oche von Weihsi, betrat ich wieder bekanntes Land.
Mit vier Soldaten als Bedeckung, deren einer sich immer aus Leibeskräften
streckte und seine Augen am liebsten auf Stiele gesetzt hätte,
sobald ich mein Notizbuch herauszog, die aber alle sich hinter die Karawane
verdrückten, als wir zum Passe anstiegen, auf dem es mitunter
Räuber gibt, erreichte ich auf demselben Wege wie bei meiner Rückreise
1914 nach drei Tagen am 26. September wieder Ngulukö bei Lidjiang.
HERBSTARBEIT UM LIDJIANG
Pilze. — Die amerikanischen Zoologen. — Der Aussichtsberg Lojatso. . r^. • Ein Aufstieg
im Schnee. -— Herbstblüten. -— Die große Durchbruchsschlucht und die Katarakte des
Yangdse-djiang.
Manches führte ich noch im Schilde, wozu gutes Wetter nötig war.
Dieses aber ließ lange auf sich warten. Es regnete nämlich von früh bis