
indem er mit einem Fußtritt den Reistopf über den Hang hinunterkugeln
ließ; ioh sprach dem Lumpen das für gute Führung in Aussicht gestellte
Trinkgeld natürlich ab; eigentlich hätte ihm eine Tracht Prügel gebührt.
Wir müssen wieder nach Lanba zurück, wo mir Wang nachträglich gestand,
der Mafu habe schon morgens gesagt, wenn ich vorausgehe, komme er
nicht nach, denn der Weg sei schlecht. Am nächsten Tag (25. September)
bleibe ich hinter der Karawane und es geht bei zweimaligem Abladen und
Tragen der Lasten alles gut zur Fähre Datiaoku. Mit orientalischer Langsamkeit
werden zunächst die fünf Lasten, ich, Wang, die zwei Pflanzensammler,
der „Soldat“ und mein Pony, übergesetzt, dann drei Tragtiere,
und die Barke geht mit den Mafus zurück, um die noch übrigen Tragpferde
und jenes des Dieners zu laden. Sobald dies geschehen, erweist sich
das Boot, das schon früher viel Wasser nahm, als leck. „Also flicken!“
rufe ich hinüber. „Non, total cassé“, verdolmetscht mir Wan g die Antwort.
Es ist schon 5 Uhr 45 Minuten und dämmert, keine Möglichkeit, heute mit
allem weiterzukommen; die Herberge soll dreiviertel Stunden von hier
sein. Ich traue den beiden Mafus auch zu, daß sie mit den Pferden durçh-
gehen. Wir hinterlegen also zwei Lasten in einem Häuschen bei der Überfuhr,
laden die drei anderen selbst, wobei ich mir, in dieser Arbeit
unerfahren, mit einem Kistendeckel beinahe den Adamsapfel eingedrückt
hätte, imd gehen weiter. Eine Last fällt wieder ganz überflüssigerweise
im schon ganz Stockdunklen, wird aber gefunden. Vorausgehend stelle ich
dann, tastend und das Pferd führend fest, daß der Weg an einer Felsecke
wieder zu schmal wird. Es bleibt nichts übrig, als auf einer ebenen Stelle
das Bett aufzuschlagen und einen Mann zur Herberge um Kienlichter und
Reis zu schicken, denn meine Zündhölzer sind in den Koffern, die ich im *
Regen nicht aufmachen kann. Es kamen mehrere Leute mit Fackeln, Essen
aber nicht, da war wieder einer zu dumm dazu. Es braucht lange, bis
ich m einem regenfreien Augenblick in den wasserdichten Schlafsack
krieche, der samt den Decken und mir über Nacht im Gewitterguß durch
die Halsöffnung doch gründlich durchnäßt wird. Meine Leute spannen
irgendetwas über das Gestänge meines Moskitonetzes und kriechen darunter.
Da der Weg an vielen Stellen zu schmal ist, kommen in der Frühe
mehrere Träger für meine größeren Kisten; die kleinen Sachen verteilen
wir selbst auf die drei Tragtiere und gehen weiter. Fünf Enteneier, die
die Leute brachten, habe ich als erstes seit gestern Mittag mit Gier verzehrt.
Bei der Wegsteüe gleich nach dem Lagerplatz kommt eine Last aus
dem Sattel, das Tier verliert das Gleichgewicht, überstürzt sich nach rückwärts
und kugelt, sich mehrfach überschlagend, den steinigen Hang gegen
den Fluß hinunter, kommt aber bald auf die Füße und bleibt ohne jeden
Schaden ruhig stehen/Der Sack mit den Preßpapieren rollt in den Yalung
61. Begonia Taliensis, Pilea (notata?) u. a. im Föhren- und Eichenwald ober
Pudi, 1900 nt.
62. Petrocosmea nervosa an Schieferfelsen bei Podjio am Yalung, 1250 m.
Selaginella ornithopodioides, unten Begonia Henryi, 1. Justicia procumbens.