
18. Subtropische Xerophyten bei Hsiaokoudschou im Djienlschang, 1375 m.
Bombax Malabarica, Photinia Franchetlana (r.), rückw. 1. Pistacia Cki-
nensis, r. Keteleeria Davidiana, Ficus sp. Vorne Fuphorbia Royleana.
19. Der See von Ningyflen mit dem Lose-schan und dem Lu-schan (r.).
L. der Paß Schao-schan.
3. DAS DJIENTSCHANG UND SEINE BERGE
häuser zahlreicher Dörfer durchbiicken. Die Hügel und Berge der Umrahmung
dagegen sind ganz kahl, die rote Farbe des Sandsteins herrscht
vor, jetzt noch wenig überdeckt von noch dürren, gelben Steppenpflanzen.
Nur der L u -s c h a n am Westufer macht eine Ausnahme, der Tempelberg,
dessen heller Föhrenwald nicht gerodet wurde. Steil übereinander, stufenweise,
steht seeseits die Reihe der Tempel, wie es der Chinese an solchen
Stellen liebt. S c h n e id e r ritt dort ein Stück hinauf, um seinen einigermaßen
stallmutigen Gaul etwas austoben zu lassen, und dies gab Veranlassung,
daß nach Angabe unseres Maultiertreibers irgend jemand ihm sagte, wir
seien zu den Tempeln geritten und er solle unten warten. Als wir dann
im nächsten Dorfe Mittagsrast machen wollten, kam das auf den Tragtieren
befindliche Mittagessen nicht und es dauerte lange, bis die Karawane
gefunden wurde. War der Zwischenfall absichtlich hervorgerufen, so hatte
unser Mafu seinen Zweck erreicht, denn wir konnten das in Aussicht genommene
Ziel nicht beibehalten, sondern mußten im letzten Dorfe am
See, Daschiban, übernachten. Weiter führt der Weg allmählich ansteigend über
den 2675 m hohen S c h a o - s c h a n hinüber in das Tal von Puke, das nach
Südosten zum Yangdse sich öffnet. Niemand würde meinen, daß der Paß mehr
als 1000 m über dem See liegt, so sehr täuschen Höhen und Entfernungen
in dem kahle Lande, und doch stimmt die Angabe von L e g e n d r e ’s Karte
in dieser Hinsicht, doch gibt er Ningyüen gegenüber meiner Berechnung
zu hoch an. In halber Höhe liegt ein Militärposten, ein kleines Fort, durch
Stacheldraht geschützt. Nur in einigen Gräben findet man Buschwerk, im
wesentlichen gleich Wie auf dem Houdsengai, und darunter eine prächtige,
noch blattlose Erdorchidee mit großer, einzelner, zart rosafarbener Blüte
mit gelben Leisten auf der Lippe, Pleione Yünnanensis. Sonst ist die ursprüngliche
Pflanzendecke Dschungel, die niedere Arundinaria racemosa,
die auf dem Sattel ein außerdem mit Erlen bestandenes kleines Moor deckt
und dort reichlich blühte. Dotterblumen und ein winziger blauer Enzian
(Gentiana robustior), kaum spannenlanger, zarter, weißer Wiesenknopf
(Poterium filiforme) blühten als erste Frühjahrspflanzen in dem Moore, das
teilweise aus echtem Torfmoos (Sphagnum subsecundum var; Khasianum)
besteht. Nur etwas geht es hinab in das wTeite, wenig bebaute oberste
Becken des Tales von Puke,- wo das kleine Dorf Schagoma liegt. Doch
rechts am Hange wesentlich höher sieht man ein großes Lolodorf, wo der
Herr der Gegend wohnt, wie man uns mitteilte. Diesen aufzusuchen ist
natürlich das beste und so steuern wir unter lebhaftem Widerstreben
unseres Dieners Li darauf los.
Das Dorf (Wudadjing) ist von einer Erdmauer umgeben, die aber im
vorderen Teile den Hang stark überhöht und wohl verteidigungsfähig ist.
Die Bewohner haben sich außer dem Tore angesammelt und beobachten