J 58 Buch XIIL Kap. 3. §. 19,
die Heilkräfte nach Platearius hinzu. Dann aber rechnet er,
verleitet durch Plinius XX, cap. 7, einige von den Arten der
Gattung Euphorbia hierher. Ich glaube folgende Pflanzen
zu erkennen, lasse mich aber auf die Berichtigung und Deutung
ihrer Namen bei Petrus nicht ein.
a) Lactuca sativa.
b) L. sal igna, L. agrestis foliis longioribus etc,
c) Euphorbi a Paralias? L caprina. ^
d) E. Esula? L quae nascitur in arvis, . . . et hanc Graeci
vocant Ysopon (Ylion der augsb , áy()ía OQida^ der bas und
ital. Ausg,)
e) E. Characias, L. quae crescit in silvis, quam vocant
Scaucon (Scaricion der' augsb. bas. und ital. Ausg.)
f) E. Hel ioscopia? L . . . . habens rotunda folia et brevia,
quam multi Baciam (Acriam der augsb. bas. und ital. Ausg.)
vocant.
M e l i l o t u s cap. 74, wörtlich nach Platearius. Ist aber nicht
unsre Melilotus, sondern, wie es scheint, eine Trigonella.
Denn es heisst: ,,Herba est, cujus semen simili modo appellatur,
et dicitur etiam Corona regis, quia formatur ad modum semicirculi.
N e n ú f a r cap. 80, ist Nymphaea. Ganz nach Platearius, und
wie dieser spricht auch Petrus irrig von einer mit purpurnen,
einer mit gelben Blumen.
P l a n t a g o cap, 91, mit dem Synonym Lingua arietis. Die
augsb. und bas. Ausg. haben dasselbe Kapitel zweimal an ganz
verschiedenen Stellen unter beiden Namen.
P a s t i n a c a cap. 93 Davon unterscheidet Petrus die zahme und
die wilde, und fügt dann hinzu: „Item est quaedam Pastinaca
r ú b e a , quae cruda potest comedi etc.% also unsre D au cus
C a r o t a .
P a p i r u s cap. 95. Die unsinnige Etymologie, von pabulum und
pyr, weil man Lampendochte daraus bereitet, UcTCh Isidoras;
das übrige meist nach Plinius. Aber Petrus scheint die Pflanze
nicht gekannt zu haben, und mit Juncus zn verwechseln.
Buch XIIL Kap. 4. §. 20, 159
Eut a cap. 100. Nach der AnM^eisung zur Cultur wird eine Rut a
s i l v e s t r i s , quae P i g a n u m dicitur, von der domest ica unterschieden,
die nach Gesner, Lobelius und Dodenaus für Thal
i c t r um flavum zu halten ist.
Rubba cap. 101, ist Enbia tinctorum.
S t u c i um cap. Ill, Scutium der augsb. und bas. Ausg., Scuzio
der ital. ist durchgängig falsche Lesart für S t ruthium bei Platearius,
von dem das ganze Kapitel entlehnt ist. Gemeint ist
damit Brassica compestris.
S i n z i b r um cap. 114, Z i n z i b r um der augsb. Ausg, ist Sisymb
r i um Platear., und diesmal hat die bas. Ausg. das Richtige,
wie auch die ital. Uebers. Ist Mentha aquatica.
Scalongue cap. 122, ist Allium Ascalonicum.
Viertes Kapitel.
D i e medicinisch-botaniscl iei i Wörterbücher.
§. 20.
E i n l e i t u n g .
Medicinisch-botanisch nenne ich sie, weil sie sich, wiewohl
die ganze Medicin zu umfassen bestimmt, doch vorzugsweise mit
der Deutung der P f l a n z e n n am en beschäftigten. Das Bedürfniss
lexikalischer Erläuterung fremder in die Medicin eingedrungener
Ausdrücke ward immer fühlbarer, je weniger man die Sprachen,
aus denen sie genommen waren, verstand, und je ärger daher
jene Ausdrücke durch wiederholtes Abschreiben entstellt wurden.
Hinzugefügte Sacherklärungen machten solche Wörterbücher noch
brauchbarer. Bestand doch mit wenigen Ausnahmen des Zeitalters
ganze medicinische Literatur aus schlechten Uebersetzungen griechischer
und arabischer Werke, denen man, ohne sie recht zu
verstehen, ein überschwängliches Vertrauen schenkte. Wie fabrikmässig
dergleichen Uebersetzungen mit Hülfe jüdischer Dolmetscher
gemacht zu werden pflegten ^ sahen Avir schon zu Anfang dieses
I ^ I
•
• ii'i