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390 Buch XV. Kap. 3. §.54.
rühmen weiss, und Linné tadelt, weil er die Ehre der ersten
K u p f e r s t i c h e (láminas) von Pflanzen und Thieren dem Fabius
Columna zuschreibe, da sie doch dem Andrés Laguna gebühre.
Das wäre merkwürdig genug; indess erklärt Mattioli
dieselben Abbildungen für Copien der seinigen, und Pritzel, der
die beiden Ausgaben en Anvers 1555 und Valencia 1636 in fol.
vor Augen hatte, spricht bei beiden nur von Hol z schni t ten im
Text. Demnach scheint Morejon Holzschnitt und Kupferstich hier
nicht zu unterscheiden. Und dasselbe spanische Wort láminas
gebraucht er an mehreren Orten von Werken, von denen ich als
Augenzeuge behaupten kann, dass sie nur Holzschnitte enthalten.
§. 54.
L o r e n z o Perez.
Nicht Lazaro, wie ihn Haller i), sondern Lorenzo Perez,
wie ihn Morejon 2) nennt, war ein Apotheker aus Toledo, der sich
von früh an den Naturwissenschaften, vorzüglich der Botanik widmete.
Er durchreiste zu dem Zweck ausser ganz Spanien, auch Griechenland
und Kleinasien und entdeckte viele neue Pflanzen, die er
lateinisch und spanisch beschrieb, theils in seiner Hi s tor i a ther
i a c a e , Toledo 1575, in 4., theils in folgendem Werke, was
jedoch erst nach seinem Tode herauskam:
De medicamentorum simplicium et compositorum hodierno aevo
apud nostros pharmacopolas extantium delectu repositione et
aetate, per generationes duas (so bei Haller; per genera, sectiones
duas, bei Morejon). Adjectae sunt integrae et expurgatae
eorum nomenclaturae etc. Toledo 1590, in 4., und in einer
zweiten Ausgabe 1599.
Ich wiederhole diese Nachrichten Anderer, ohne die beiden
Werke zu kennen, weil letzteres Aufmerksamkeit zu verdienen
scheint. Haller hat nur die beiden Büchertitel in seinen Nachträgen,
über den Ve r f a s s ^ i n Wort. Sprengel (H, S. 256) lobt ihn mit
1) Hall er bibliotheca hotanica II, pag. 674.
Antonio Hernández Morejon, historia bibliográfica de la medicina
Española, tom. I J I , pag. 37S,
Buch XV. Kap. 3. §• 55. 391
Bezug auf Cavanilles anal, de cienc. nat. n. 20. p. HO. Noch
mehr^M or ej o n ihn wie alle Spanier. i
Von den spanischen Schriftstellern über ost- und westmdische
Pflanzen, welche ihre Nachrichten meist an Ort und Stelle sammelten,
w d e ich im nächsten Kapitel bei den Eeisenden sprechen.
§. 55.
W i l l i a m Turner und seine Vorgänger und nächsten
N a c h f o l g e r . ! )
England begnügte sich für die Pflanzenkunde lange Zeit fast
nur mit einigen Uebersetzungen oder Nachahmungen franzo^scher
und niederländischer Werke. Das erste Buch der Art: the (^rete
H e r b a i , nach Pulteney zuerst 1516 von Peter Treveris
gedruckt, soll ausserdem noch in fünf Ausgaben
Lailich 1526. 1529. 1539 und 1561, und zwar m Folio mit Holzschnitten,
und um das Jahr 1550 ohne Holzschnitte. Ich kenne
es nicht. Nach Pulteney soll es nach der 1499 zu Paris von
C a r o n gedruckten französischen Uebersetzung des Ortus sanit
a t i s mit einigen Aenderungen und Zusätzen fabricirt sein. Das
ist in so fem ein Irrthum, als Caron nicht eine Uebersetzung des
Ortus sanitatis, sondern ein zwar ähnliches, aber verschiedenes
Werk, le Grant Herbier en F rancoys , herausgab, worüber
ich §. 24 ausführlich gesprochen habe. Nach Pritzel soll der Catalogus
bibliothecae Oxoniensis aus der Ausgabe von l52o folgende
Schlussschrift anführen: „Thus endeth the grete herbal wich i
translated out the Frenssh in to Englysshe." Auch soll er das
Werk dem 1554 gestorbenen lövener Professor Jeremias i n -
v e r i u s zuschreiben. Das ist offenbar falsch, nnd beruht auf einer
Verwechselung mit dem Buchdrucker. Das Werk sol ö05 Kapitel
mit eben so viel kleinen und rohen Holzschnitten als Vignetten,
und am Ende eine Erklärung einiger Ausdrücke und eine Abhandlung
über den Harn enthalten. Im Grant Herbier finde ich nur
nach Pulteney's Geschichte der Botanik u. s, w.,
über setzt von Kü kn,
2) Pidteney a, 0. Sf 37,
irsÜm