124 Buch Xlir. Kap. 2. §. 14. Buch XIII. Kap. 2. §. 14. 125
Berge wapn weil hier eine g i f t ige P f l anz e wächst, nach deren
Genuss die Thiere ihre Hufe verlieren. Die der Gegend kennen
die 1 iianze, und meiden sie zu fressen. (Das ist die älteste NachnclU
eines Europäers von der ächten ßhabarber aus ihrem Vaterlande.
Die unbekannte Giftpflanze mag wohl nur bedeuten, dass
der steinige Boden und die AVeide des hohen Alpenlandes den
1 ferden der Niederungen nicht zusagt). - Cap. 54. Bei Cianganor
(Isahan-Nor, einem Jagdschlosse des Grosskhan's ausserhalb der
Mauer am Südrande der hohen Gobi) lässt der Grosskhan die
wilden Rebhühner und Wachteln mit Hi r s e und F e n n i c h (midio
e panizzo) füttern (Bürck übersetzt mit Hirse und Buchweiz^
offenbar falsch. Vom Buchweizen finde ich bei Marco Polo noch
keine Spur). _ Cap. 55. Ein Pavillon des Grosskhans bei seinem
Lustschloss zu Xandu (Schandu) ist gedeckt mit vergoldetem und
ackirtem Rohr, dessen Halme über drei Palmen dick, zehn Ellen
lang, und der Länge nach gespalten sind, so dass sie Rinnen bilden
(Also ohne Zweifel B ambos rohr , wie Bürck gradezu über-
SG tZ t),
Lib. IL, cap Bei der Stadt Gouza (jetzt TschcTschéu in
China) und von hier an öfter gedenkt Marco Polo der Maulbeerbäume
zur Seidencultur. - Cap. 32, Das Land an den Ufern
des grossen und edeJn Flusses Caramoran (des Hoangho oder selben
Busses) erzeugt I n g ver (zenzero) und Seide in grosser Men^e
In der ^ähe des Flusses wächst eine unendliche Menge Eoh'^rs
von 1 bis Li Fuss Dicke (also wieder Bambos). - Cap. 33 Bei
der Stadt Cacianfu (noch auf der Nordseite des gelben Stroms)
giebt es unterandern in grosser Menge Seide Ingver Galgant
b p i c a und viele andre Gewürze. - Cap. 35. Bei Achbaluch^
Mangi (emem jetzt unbekannten Ort in der Provinz Schensi) wird
eme grosse Menge Ingver erzeugt (Marsden vermuthet, unter
Ingver sei hier die Chinawurzel von Smilax China zu verstehen
die grade in derselben Gegend vorzüglich gewonnen werden
sol]. Das kann sein. Auch die in China so berühmte Ginsengwurzel
mag auf solche Weise bei Polo unter einem sonst be^
kannten Namen vorkommen. Er selbst hat aber diese X^flanzen
offenbar nicht beachtet). — Cap. 37 wird erzählt, wie man sich
in der Provinz Thebeth (Tübet) eines starken Rohrs, das an
den Flüssen wächst, zur Verscheuchung der Raubthiere von den
Nachtlagern im Freien bedient. Es ist 10 Ellen lang, 3 Spannen
im Umfang, und die Knoten eben so weit von einander entfernt.
Bündel davon ans Feuer gelegt sollen so laut knallen, dass man
es meilenweit hört. Nach einem chinesischen Geographen, den
Ritter (vergleichende Geographie IV, Seite 236) citirt, soll in Tübet
kein Bambosrohr wachsen. Hier scheint also eine andre Bambù
sac e e gemeint zu sein, die, vielleicht weniger nutzbar als die
Bambusa arundinacea, von jenem Geographen übergangen ward.
— Cap. 38. In der Landschaft Caindu (nördlich von Ava im
Birmanenlande) wachsen auch viele GeAvürznelken (garofili). Der
Baum, der sie trägt, ist klein; an Zweigen und Blättern gleicht er
dem Lorbeerbaum, nur sind sie (die Blätter) etwas länger und
schmäler. Er hat weisse kleine Blumen, wie die Gewürznelken
sind; und wenn sie reifen, werden sie schwarz und braun (foschi).
Da wachsen Ingver und Kanel (canella) in Menge, und viele
andre Gewürze, die noch niemals in Menge nach Europa gebracht
wurden. (Dass das nicht der ächte Caryophyllus aromatica
s sein kann, versteht sich von selbst; sollte es etw^a das
nahe verwandte Syzygium caryophyllifolium sein? Ebenso
ist Canella sicher kein ächter Zimmet, ob vielleicht Cinamomum
aromaticum?) — Cap. 45. In der Provinz Bangala (Bengalen),
die Marco Polo nicht selbst besucht zuhaben scheint,
sollen wachsen viel Baumwolle, Spica, Galanga, Ingver,
Z u c k e r r o h r und andre Gewürze. — Cap. 67. Auf den Bergen
in der Umgegend der grossen Stadt Singui wächst die Rhabarb
e r in der besten Qualität, und wird durch die ganze Provinz
verführt. Auch Ingver Avächst da in Masse, und wird überaus
wohlfeil verkauft (das lässt ihn Bürck von der Rhabarberwurzel
sagen, ob etwa nach einer andern von Marsden angenommenen
Lesart, Aveiss ich nich). — Cap. 68. In der edlen und prachtvollen
Stadt Quinsai (der Hauptstadt der Provinz Tsche-kiang) findet
man auf den Marktplätzen jederzeit alle Arten von Kräutern und
^mß.